Eine kurze Atempause lang Stille, eine kuriose Melodie und einige Zwischenstopps. Langsam und ein wenig verwirrend klingend startet, mit einem kaum zu hörenden Beat, "2006" mit dem Lied "Early"; der Name passend für den ersten Song.
Eine Spannung wird aufgebaut, doch wann, wann geht es denn endlich los?

Aber dann tut sich ja doch mal was. Neue, eigenartige Klänge stimmen ein, sie wiederholen sich, verlieren sich im eigenen Echo und verdrängen das Vorherige: ein fliessender Übergang in den zweiten Song namens "New times roman" - metallisch und fremd. Der Beat wirkt stärker. Die Klänge geben hier ihren eigenen Rhythmus an. Sie leiten zum dumpfen Bass, das Ganze schweift in den Techno.

Nun zu Nummer drei: "Mardi Gras". Zu hören ist eine kranke Stimme, oder so. Sie wirkt komisch und interessant, irgendwie. Und doch freue ich mich, mit dem vierten Song endlich einmal was zu hören, das mich wirklich begeistern kann. "Cash on time" mit der dirty klingenden Stimme von Kate Wax, die singt oder halt doch nur verführerisch Wörter ins Mikrophon haucht. Sehr tanzbar, auch wenn musikalisch wenig zu hören ist - gefällt mir ganz gut.

"1er May" bringt leider nichts Neues. Vielmehr steht der Track einfach zwischen den zwei, meiner Meinung nach, besten Songs, leitet zum Lied namens "Zukunft": Ist das ein Nase zuhaltendes, menschliches Wesen, das versucht, ein Motorrad beim Vorbeidüsen zu imitieren? Schräg!

Song Nummer 7: "Shift". Und auch hier wieder "Gesang". Männlich und krausrig. Nachdem ich mich auch noch in die Nummer 8 hineingehört habe, wechsle ich zum nächsten Song. Schon scheint die CD von hier an nur noch abzuflachen, doch "18 Years" hat auch was Tanzbares in sich versteckt und gehört zu meinen Favoriten.

Nr. 9 heisst "1,2,3". Wie das Ticktack einer Uhr, die meint, dass die Entscheidung nun endlich zu treffen sei. Oder schwelge ich zu fest in meinen Kindheitserinnerungen, als die Sendung "Eins, zwei oder drei" noch in war? Sind die Melodien nun hypnotisierend interessant oder einfach nur etwas langweilig, dass ich so abschweife?

"Last", so heisst der letzte Song. Auch hier - der Name ist treffend. Und das Lied ein guter Schluss dazu. Ein Ausklingen - mit schwachem Bass, der erst in der Mitte des Liedes einstimmt. Hier geben die zwei Genfer nochmal alles. Techno, mit Spannungsaufbau, ewigen Wiederholungen, den Echos, ...aber auch mit einer schönen, ruhigen Melodie. Abwechslungsreichster Song der CD.

Und Schlussfazit?
Der Beat, die Melodien und Klänge: Sie spielen miteinander, verscheuchen sich und greifen an. Klingt an sich doch ganz spannend, oder?
Aber trotzdem; irgendwie zu konkret das Ganze, zu minimal und sparsam. Adam Kröll und Markus Müller konnten mich nicht ganz überzeugen. Es scheint, als wollen die beiden einfach nur geradeaus laufen, ohne einmal abzubiegen, zu rasten oder sich verwundert umzusehen. Die CD werde ich mir in den eigenen vier Wänden nicht unbedingt anhören. Und wird sie doch einmal in einem Club abgespielt, werde ich austrinken und weiterziehen; ausser natürlich bei Nummer 3.

(katrin)

1. Early
2. New times roman
3. Mardi gras
4. Cash on time
5. 1er Mai
6. Zukunft
7. Shift
8. Today
9. 18 years
10. 1, 2, 3
11. Last