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Portrait
Kosma

   Kosma - New Aspects
(02.05.05 / )

Ein weisses, schlichtes Cover, ein geometrisches Wirrwarr in feinen schwarzen Linien, und dazu der erste Songtitel „Kioku Kouka". Voller Spannung empfangen mich zuerst die Klänge einer Harfe, die sich schon bald aber nicht mehr so unschuldig fein präsentiert. Es klingt mysteriös, nach dem Anfang einer Verfolgungs-jagd bei Mitternacht im Park. Dazu mischt sich noch eine Prise Dschungel, eine exotische Kanufahrt durch den Urwald, dazu die klagenden, drohenden Violinen. So geht es 9 Minuten weiter bis es plötzlich einen einminütigen Stilbruch gibt:

Ich werde beruhigt von entspannender Klaviermusik, die „Alles-ist-wieder-gut"-Platte, genannt wird sie „Augenblicke". Das war wirklich nur ein Augenblick, dann geht es auch schon zum nächsten Song, und die Verfolgungsjagd beginnt von Neuem. Leichter Drum'n Bass, gemischt mit dem Orchester, klingt nach einer Katze, die sich leise auf ihren Samtpfoten durchs Dickicht schleicht. Unterstžtzt wird sie durch die Stimme einer Opernsängerin, gemeinsam mit elektrischen Melodien, die mir gefallen. Auch bei „Aspekte" geht’s weiter mit Drum'n Bass, Orchester, Glockenspiel und lädt mich ein, auf eine Zugfahrt in ein femdes Land.

Zu den Aspekten gehören scheinbar auch noch ein kitschiges Keyboard, ein eingeborener Frauengesang, Teile einer Filmmusik und eine künstliche Happiness. Bei „Flow" bringt Roskow Kretschmann auch noch einen Freund mit, Erk. Daraus entstand ein chilliger Gitarrensound und eine erstmals auftretende Männerstimme.

Perfekt zum Nachhausekommen nach einem Arbeitstag und auf die Dachterasse am Mittelmeer sitzen. In der Mitte der CD angelangt, werde ich wieder ziemlich überrascht. „Small swinging Istanbul" heisst nämlich nicht nur so, sondern fžhrt mich direkt in die orientalische, türkische Welt. Vor mir sehe ich ein türkischer Tanz, voller Farben und Leute, Trommeln und den Absätzen der Frauen, die den Takt angeben. Nach einigen Hörnern oder sonstigen Blasinstrumenten geht es dann zur Entspannung ins türkische Bad, das Ausklingen des Festes. Ich habe das Gefühl, Roskows Experimentierfreude ist jetzt geweckt.

Es geht nämlich gerade spannend und überraschend weiter. „Heliocentric" zeigt mir den angesagtesten Houseclub in einer europäischen Grossstadt. Zu spüren ist der „Nu Groove"-Flavour, das 90ies US Houselabel, von dem Roskow so begeistert war. Jetzt ist es aber wieder einmal Zeit für die verlorengegangene Verfolgungsjagd. Diesmal findet sie in einem unterirdischen Kanalsystem statt. Immer noch angehetzt durch Drum'n Bass und die warnende Geige, die Gefahren der Nacht aus dem ersten Song werden wieder sichtbar. Bevor es zu einem plötzlichen, unerwarteten Ende kommt, alles still bleibt, darf auch der Chill-out noch seinen Teil dazufügen.

„Odessa" geht nochmals ähnlich weiter, ausser, dass hier noch eine Klarinette dazukommt, und dem ganzen einen Zauberflöten-Touch gibt. Das zweitletzte Lied wird noch ziemlich lustig, schon vom Titel her: „Une seule fleur dans le jardin". Zu hören gibt sich das als clownartiger, lustiger Triphop, der die Tiere im Zoo tanzen lässt, ein leichtes Hin-und Hertrappen. Vielleicht fragt man sich hier auch, wie sich denn so ein einsames, stolzes, zierliches Pflänzlein fühlt?

 Ich lese, dass dieses Lied einer gewissen Karen gewidmet sei, so setzt zum Schluss noch ein zelebrierendes süsses Violinen-gestreiche ein. Die Titelsprache des letzten Liedes ist wiedermal deutsch, das ist mir aufgefallen, ab und zu etwas, das man versteht. Denn Kosma ist scheinbar einer der Jazzanova-Mitglieder und einer der ersten Hiphop-Produzenten Berlins. Seine abschliessenden „Blickpunkte" lassen mich wieder entspannen mit gewagten Tonkombinationen, beruhigend den Augenblick geniessend, ein „Alles-war-nur-ein-Traum"-Sound.

Ein spannendes Album, eine Mischung aus Verfolgungsjagd, Orchester, Violinen, exotischem Operngesang, Dickicht, sph‰rischem Triphop und Klavier.

(meret)



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