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Portrait
Matthew Herbert

CD-Kritiken
Scale
100 lbs
   Matthew Herbert - Plat du Jour
(01.08.05 / )

Es raschelt, knistert, täppelt, rauscht. Vielleicht auch Tiergeräusche oder ein Aufschlagen einer Schale? Ein typischer Anfang für Herbert. Zum Herbert-noise mischen sich langsam leichte, verspielte elektronische Kindertöne dazu, die sich dann in ein Vogelfliegen, Federn- und Flügelschlagen aufgeschreckter Tiere auflöst. Den Zugvögeln folgend sitze ich nun auf einer Dampfloki, die den Beat angibt, sich rollend in Bewegung setzt. Gespräche werden hörbar, die Kindermelodie vom Glockenspiel kommt zurück, ein Tanz watschelnder Tiere beginnt. Alles in allem tönt nach einem verspielt, bunten Kindernachmittag mit Mensch und Tier in fahrender Lokomotive, wo das Glockenspiel auch mal jazzig werden kann. Herbert selbst nennt es "Matthew Herbert presents".

Das Markenzeichen Herberts sind eindeutig diese Geräusche, aller Art von Geräuschen, vorallem diese klopf- oder schreit-artigen. Dafür ist der Engländer auch bekannt, der kreative, innovative Elektroproducer. Unter verschiedenen Namen wie Wishmountain, Herbert, Matthew Herbert Big Band, Doctor Rockit hat er schon viel im Bereich House, Elektro, Contemporary, Ambient, Jazz und Techno produziert.

Mit seinem neuen Feeling der elektronischen Musik, seiner Verspieltheit ist seine Musik Teil des modernen Elektros. Vielleicht kennt ihn der eine oder andere von einem gemeinsamen Projekt mit Dani Siciliano oder der Molokosängerin Roisin Murphy. Zudem ist Herbert der Gründer der Label Accidental, Soundslike und Likelike, wo Bands wie Soft Pink Truth, Mugison, Brooks und viele mehr zu finden sind.

Zurück zum Hörbaren. Auch im 2. Lied beginnt es alas Herbert. Zuerst hört man gar nichts, dann langsam kommt wieder ein fernes Klopfen, ein "Wasser-Umgiessen". Langsam werde ich ans Indianerfeuer begleitet, es wird elektronisch, indianisch, Einheimische an einem Fest mit wässriger Panflöte. Bei "Promotional compact disc" kommt das erste mal eine wirklich deutliche Stimme zum Vorschein. Es ist die einer Frau, die "go Beyoncé" singt, ziemlich lustig, klingt nach einer Verarschung vom ganzen Pop- und Kommerz-Business. Der Sound selbst ist eine Mischung aus Popgesang und coolem elektronischem Beat, dazu der Kindertanz, der bleibt, gemischt mit stampfenden Elefantenpranken. Die Melodie bleibt also beim Pop, wird aber mit typischer Herbert-Ironie in Frage gestellt durch seine spezielle, eigenartige Elektronik. Das zeigt auch der fünfte Track. Papierrascheln. Das wäre der Inhalt, bis es schon zum nächsten und zweitletzten kommt. Dort empfängt mich eine Mischung aus elektronischem Beat und Alltagsgeräuschen, evtl. ein Beat aus einer Blechtrommel. Ein alternativer Gameboy-sound setzt ein, selbst hergestellt aus herumhämmernden und -spielenden Kindern auf Gegenständen. Ab und zu hört man, wie eine Flamme gelöscht werden muss.

Die Ironie und der Witz bleibt bis zum Schluss und lässt mich lachend zurück. Das letzte Lied ist einfach ein anhaltender, fast greller, nicht allzu angenehmer Piepston, evtl. zu vergleichen mit dem eines Faxgerätes oder im Spital. Pieps - und Herbert ist weg. Das Ganze bleibt mir aber als ein farbiges, lustiges, interessantes Experiment, so wie auch sein Cover. Herbert lebt mit den Geräuschen des Alltags und lässt sie auch Teil seiner Musik sein, kann verblüffen, zum lachen bringen, vielleicht auch ein Ratespiel beginnen lassen. Dadurch lebt seine Musik doppelt, gibt Ironie, Kindsein, Farbe und sein typischer Elektrobeat dazu. Wie immer begeistert mich Herbert von Neuem, unglaublich und schön, seine Experimentierfreude.

Mir gefällt seine Eigenständigkeit, sein spezieller Stil im Elektro, unverfehlbar. Auf jeden Fall  ein Album das sich lohnt, reinzuhören, sowieso ein Muss, für alle die, die Herbert noch nicht kennen!

(meret)



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