Der vergangene Freitag war ein Berner Abend im Parterre in Basel. Im Rahmen der Singer / Songdays-Reihe teilten sich zwei Berner Bands die kleine Bühne im (gestuhlten) Parterre – nacheinander und teilweise gleichzeitig. Den Beginn machten jedoch Lumi.
Und von Lumi war es erst mal nur die Sängerin Nadja Stoller, die auf die Bühne stieg. Alleine mit ihrem Sample/Loop-Gerätchen begann sie ihr Konzert mit dem Song “Stray Cats“. Hier fing sie an, die verschiedenen Loop-Samples einzusingen, das heisst, dass sie Schicht um Schicht des witzigen Songs in ihr Sampler aufnahm und darüber dann die eigentliche Melodie sang. Dieses Gerätchen sollte noch einige Einsätze an diesem Abend haben. Denn neben den Songs vom ersten (und bisher einzigen, aber hoffentlich nicht letzten) Lumi-Album “All These Things“, wurden auch einige neue Songs und Covers gespielt. Von der “normalen” Lumi-Livebesetzung war noch Oli Kuster da. Die anderen beiden, Bass und Drums, weilen momentan in Helsinki und Afrika. Aber auch zu zweit klingen die Songs sehr ansprechend, so zum Beispiel “Smell“, das ganz kurze, niedliche “Scattered” oder der einzige berndeutsche Song der Band, “Ima Nolang“.
Für andere Stücke wie zum Beispiel “Oh, My Heart“, wurde auch der Bassist von der zweiten Band des Abends “Trummer“, hinzugezogen. An Instrumenten fehlte es jedoch auch nicht, wenn “nur” die zwei von Lumi auf der Bühne standen. Oli, Zuhause hinter verschiedenen Tasteninstrumenten (Wurlitzerpiano, Piano etc.) sorgte für die entsprechende Begleitung, Nadja griff sich immer wieder andere Instrumente und sorgte dabei für einige Überraschungen. Das Akkordeon ist bereits auf dem Album sehr viel zu hören, dann eine Flöte beim Burt Bacharach-Song “This Girl’s in Love“, ein 80er-Jahre-Mässiges Umhänge-Keyboard, verschiedene Rasseln oder ein kleines Xylophon beim Song “Close To You” (wiederum ein Burt Bacharach-Cover). Die Überraschungen kamen jedoch mit den neuen Covers: Einmal “Army Of Me” von Björk, ganz in deren Manier, mit im Sampler eingesungener Selbst-Begleitung, oder “Still Light” von The Knife (vom Album Silent Shout), für welches zu Beginn das Knistern einer Einkaufstüte im Sampler aufgenommen wurde, um die entsprechende Atmosphäre zu schaffen.
Die Unkompliziertheit der beiden Bands zeigte sich darin, dass nicht nur die Musiker von Trummer bei Lumi auf die Bühne stiegen, sondern dass auch umgekehrt jene von Lumi bei der Berner Mundartband aushalfen. Dies ist jedoch nicht so verwunderlich wenn man weiss, dass Nadja auch beim neuesten Album von Trummer für die Backing Vocals gesorgt hat. Zum Ende von Trummers Konzert fanden sich dann nochmal alle Musiker des Abends gemeinsam auf der Bühne ein, um gemeinsam den Lumi-Song “All These Things” zu spielen.
Der ganze Abend zeichnete sich durch sehr viel Abwechslung, eine sehr gute Bühnenpräsenz aller Musiker und der einfach guten Musik beider Bands aus. Und hier sei auch erwähnt, dass die www.out-of-space.ch-Leser, die der Schweizer Mundartmusik nicht abgeneigt sind, mal in das neue Album “Dr ganz Wäg zrügg” von Trummer reinhören und sich die Band mal Live ansehen gehen – es lohnt sich nicht nur wegen der Backing Vocals von Nadja. Fotos wurden von www.out-of-space.ch für einmal nicht geschossen (die Fotos hier sind von der Bandwebsite von Lumi), zum einen weil das Licht zu schlecht war, zum anderen weil das geklicke einer Kamera in dem kleinen Saal mit ca. 50 Zuschauern die Musik einfach viel zu sehr gestört hätte. Und das wäre wirklich schade gewesen.
(grid / Fotos by Lumi)
Weitere Konzerte von Lumi findet man in unserer Agenda.
Lumi: http://www.lumimusic.ch
Trummer: http://www.trummeronline.ch
http://www.parterre.net
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