Konzertbericht: Efterklang @ Fahrbar (Walzwerk), Münchenstein 06.05.2010

Ab Album kann man sich bei der Dänischen Band Efterklang nicht genau vorstellen, ob diese ihre Musik auf der Bühne nun eher introvertiert vortragen, oder sich der teils bewegten Musik auch ein wenig bewegter hingeben. Noch zu Beginn des Support Act Heather Woods Broderick, welche die ersten Songs alleine, nur begleitet durch ihre Gitarre und vorbereitete Aufnahmen ab Tape, abgespielt auf einem altmodischen Tape Recorder, sah alles nach einem ruhigen Abend aus.

Doch für ihre letzten beiden Songs begab sich bereits Efterklangs Sänger Casper Clausen auf die Bühne, um tatkräftig mitzuwirken. Und da merkte man, dass dieser beim Musizieren nicht stillsitzen kann, auf dem schnauzverzierten Gesicht stehts ein jungenhaftes Grinsen.
Und so ist es dann auch bei Efterklang: Casper Clausen, der unruhige Pol der siebenköpfigen Band. Neben ihm, zumindest bei diesem Auftritt, besteht die Band auf der kleinen Bühne wiederum aus Heather (dieses Mal von der Gitarre ans Keyboard gewechselt), Niklas Antonson an der Posaune und am Flügelhorn, Mads Christian Brauer, der vor sich zwei Apple-Notebooks und diverse elektronische Geräte aufgebaut hat, Rasmus Stolberg am Bass – auch er immer in Bewegung, Thomas Kirirath Husmer an den Drums und zeitweise auch an der Trompete, und Frederik Teige an der Gitarre.

Drei Dinge fallen während dem Konzert hauptsächlich auf:

Die Band ist sehr Percussion- und Rhythmusbetont. Neben dem Drummer nimmt auch Caspar, der sowieso nie stillsitzen kann, immer wieder Drumsticks, Schellenring oder ähnliches in die Finger und bearbeitet das Tom-tom, das Cymbal oder das Drumpad vor sich. Obwohl die Grundrhythmen der Songs meist in geradem 4/4-Takt gehalten sind, schafft es die Band immer, sehr komplexe Taktmuster in die verschiedenen Passagen einzubauen. Es vergeht so keine Minute, in der man gerade mitnicken könnte. Es wird nie langweilig.

Zweitens: Der Gesang ist nie auf den Sänger beschränkt. An diesem Abend haben sich fünf der sieben Bandmitglieder lautstark am Gesangspart beteiligt. Manchmal mehrstimmig und mit sehr komplexen Gesangsstrukturen. Dennoch klingt es sehr frisch, teilweise beinahe improvisiert – nicht selten gibt Casper per Zeichen die Einsätze.

Drittens: Sicher nicht einfach zu bewerkstelligen ist, dass die ganze Instrumentierung nicht nur im Studio sondern auch Live gut klingt und einander nicht verschluckt. So unterschiedlich wie Posaune und Trompete zu den elektronischen Gerätchen stehen, so schön ist alles orchestriert und arrangiert. Stimmen, Drums, Bläser, Gitarre und Elektronik harmonieren, zudem noch viel lebendiger und dynamischer als auf dem Album.

So konnte man also einen sehr eindrucksvollen Konzertabend in der schönen Halle im Walzwerk geniessen. Die Band, gutgelaunt und von einem Fan mit Schokolade beschenkt, genoss den Abend sichtlich ebenso. Das “gekasper” des Sängers und die druckvolle und überwältigende Musik hinterliess ein nachhaltiges Lächeln.

(Text: grid / Photos: twintip)

Weitere Bilder vom Abend gibts in unserem Blog.

Reinören: www.myspace.com/efterklang

Fahrbar im Walzwerk Münchenstein: www.fahrbar.li

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