Das Berliner Duo Tarwater, bestehend aus Roland Lippok und Bernd Jestram, hatte wahrlich nicht seinen besten Abend, als sie am 6.11.04 zum Konzert in die Kaserne luden. Mit einer einstündigen Verspätung begannen sie um 24.00 ihr Set und keine 50 min. später waren sie wieder hinter der Bühne verschwunden, um dann mit einer Zugabe das ganze Konzert auf knapp eine Stunde zu verlängern. Die Reithalle, in der sich nur etwa 50 Leute zusammen gefunden haben, bot dem Konzert den falschen Rahmen. Sonst mit 500 Leuten prall gefüllt, stand sie heute Abend fast leer. Dies sah man auch den beiden Musikern an, die einem abwesend erschienen, und keinerlei Freude am spielen vermittelten. Auch musikalisch war die Show irgendwie fehl am Platz. Abgesehen vom Gesang, wurde nur Bass und Keyboard Live gespielt, der Rest mit Computer wieder gegeben. Tarwater konnte mit ihrem Erzählgesang, den melancholischen Synthiemelodien und den, an Massive Attack erinnernden, simplen aber satten Beats nur über kurze Strecken begeistern. Zu oft hatte man sich ein Sofa gewünscht um die Musik in einer Lounge geniessen zu können. Denn die erforderliche Intimität für ein solch ruhiges Konzert kam nicht auf. Vielmehr wartete man vergebens auf rockige und Energie geladene Songs, die das Publikum animieren und Stimmung aufkommen lassen.
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