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KONZERTBERICHT: Télépopmusik

Kaufleuten, Zürich 20.07.2005
-> Bilder zu diesem Event


Es gibt durchaus Abende, an denen sich das Kaufleuten von DEM Zürcher Lokal schlechthin zur "einfachen" Konzertlocation wandelt, in welcher man auch als Normalsterblicher, ganz ohne weibliche Begleitung und gar mit Turnschuhen an den Füssen willkommen ist. Zugegeben, das Kaufleuten ist vom Ambiente her durchaus ein Besuch wert. Nochmer lohnt es sich jedoch, dieses Umfeld in den folgenden Minuten zu vergessen und sich den ersten Klängen vom Télépopmusik-Konzert zu widmen. Zu sechst stehen sie beim ersten Song "Hollywood on my toothpaste" auf der Bühne. Es sind dies die drei eigentlichen Télépopmusik-er aus Frankreich, sowie ein Live-Drummer, eine ziemlich unscheinbare Dame an den Keyboards und der rhymende MC Mau. Er ist es auch, welcher mit seinem relaxten Sprechgesang von Anfang an meine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen vermag. Ein satter Bass- und Gitarrensound umgibt seine Stimme. Beim dritten Song betritt erstmalig jene Frau die Bühne, die schon optisch ohne Zweifel Angela Mc Cluskey sein muss. Passend zu ihrer lebensfrohen Ausstrahlung der Liedtitel "Smile". Mit ihrer eigenwilligen und sehr souligen Ausnahmestimme prägt sie auch das folgende "Don't look back". Es ist ein eher ruhiges Stück vom aktuellen Album 'Angel Milk'. Neben Bass- und Gitarrenklängen, für welche Stephan Haeri und Fabrice Dumont besorgt sind, reichert Christophe Hétier den Sound oftmals mit Samples und elektronischen Tunes an und erzeugt mit seinem Theremin-Instrument, welches auf Bewegungen reagiert, witzige Effekte. Vor allem auch zum Zusehen interessant, wie er es mit unkonventionellen Bewegungsabläufen zum Klingen bringt. Christophe Hétier ist es zudem auch, der während dem ganzen Konzert immer mal wieder Zigarettenrauchend und in cool-lässiger Art Scratcheinlagen bietet und so das Live-Soundspektrum erweitern kann. Dass die drei Herren um Télépopmusik musikalisch einiges drauf haben, beweisen ihre zahlreichen Instrumentewechsel. Verbale Kommunikation mit dem, wenn man den doch sehr hoch angesetzten Eintrittspreis betrachtet, erstaunlich zahlreich erschienenen Publikum, betreiben vor allem Angela Mc Cluskey und MC Mau.



Bei "Genetic World" ist es wiederum der 'Master of Ceremony' aus London, welcher das Publikum mit sichtlicher Freude anheizt. Sowieso scheint das gesamte Télépopmusik-Kollektiv sehr gut gelaunt zu sein. Immer wieder sieht man lächelnde Gesichter auf der publikumsnahen Kaufleutenbühne. Auch bei den Zuhörern ist die Stimmung dementsprechend gut. Einen ersten Höhepunkt erreicht diese, als zum ersten Mal an diesem Abend zu fein-stampfenden Dance-Beats getanzt werden kann. Bei den beiden Songs "Love can damage your health" und "Into everything" ist dies der Fall. Allen voran am Tanzen, Angela Mc Cluskey, welche nach kurzer Absenz zurück auf der Bühne steht. Sie ist es zudem, welche dem letzteren Song mit ihrer tollen Stimme viel Atmosphäre und Tiefe verleiht. Mit tanzbaren, minimalen Beats gehts auch in der Folge weiter. Télépopmusik spielen als letztes ihren wohl bekanntesten Titel "Breathe". Und noch bevor man sich wieder richtig auf die Band konzentrieren will, haben sie allesamt die Bühne auch schon ein erstes Mal verlassen.



Ganz klar setzen Télépopmusik als Live-Band darauf, nicht einfach gleich zu tönen wie auf den beiden Alben, welche sie bis heute veröffentlicht haben. Vor allem Gitarre und Bass werden forciert. Mal eher ruhig und melodisch, bis hin zu vereinzelten, krachenden Passagen. Andere Elemente wiederum vermisse ich jedoch ein wenig. So zum Beispiel die weggelassenen Streichereinlagen und andere feine Klangdetails, welche vor allem auf dem aktuellen Album 'Angel Milk' viel zur Mystik und Schönheit der ganz ruhigen Songs beitragen. Schade auch, dass die Stücke live gespielt nicht so sehr mit den starken Emotionen spielen können. Selten gibt es längere Konzertphasen in ein und demselben Stimmungszustand. Auf ein ruhiges Stück folgt oftmals direkt wieder eine temporeichere Nummer und umgekehrt. Das Konzert ist zwar auf Grund dieser Tatsache musikalisch sehr kurzweilig, aber es vermag mich gefühlsmässig nicht ganz so stark zu fesseln, wie der Tonträger das tut. Trotzdem macht das Beiwohnen am Konzert dieser engagierten Band Freude.


Unter grossem Beifall kommt das sehr sympathische Télépopmusik-Kollektiv für Zugaben zurück auf die Bühne und man sieht es ihnen an, dass sie gerne Konzerte spielen. Melancholisch und verträumt klingt "Yesterday was a lie", eine erste von insgesamt drei Zugaben. Nur Christophe Hétier und Angela Mc Cluskey musizieren in diesem Moment auf der Bühne und verzaubern das Publikum mit einem der ruhigsten Songs des gesamten Sets. Klanglich düsterer wird es als MC Mau wieder die Bühne betritt. "Last train to wherever" ist ganz klar ein Track, der Einflüsse des legendären Bristol-TripHop vermuten lassen kann. Mau's Sprechgesang, ein bedrohlicher, fetter Beat und aggressive Gitarre-/Bassriffs lassen den Boden leicht vibrieren. Auf der Leinwand, die an diesem Konzert leider nicht in Betrieb ist, meine ich, mich selber, aus einem fahrenden Zug schauend und die dunklen Wolken eines aufziehenden Gewitters betrachtend, zu sehen. Typisch französisch ist das irgendwie nicht gerade. Muss es auch nicht. Genauso wie es nicht unbedingt sein muss, an einem Konzert zweimal den selben Song zu spielen. Télépopmusik tun es. Aber da es sich beim finalen "Genetic World" um einen meiner Lieblingssongs vom ersten Album handelt, sei ihnen hiermit verziehen. Der Drummer, welcher bis zu diesem Zeitpunkt relativ unbemerkt, aber solid und groovig spielt, hat endlich Gelegenheit, sein Können mit einer kurzen Einlage unter Beweis zu stellen. Witzig der zum Schluss "einäugig" rhymende MC. Wohl in direktem Bezug zum Songtitel kneift er sich während längerer Zeit ein Auge zu. Télépopmusik spielen an diesem Abend leider nur knapp eineinviertel Stunden. Dann schliesst sich nach Mau's Auge auch der samtrote Bühnenvorhang und lässt mich in einer Kaufleuten-Welt zurück, die ich ziemlich bald darauf auch gerne wieder verlasse.

(dennis, oliver)

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