Heiterer Sonnenschein, brütende Hitze, die Luft flimmerte, das Bier floss. Schön wär’s. Schön war’s. Das Peacemountain auf dem Friedlisberg des Aargauer Mutschellen, das kurzerhand in Pissmountain unbenannt wurde. Die Sonne blieb fern, die Hitze aus, die Luft war vorwiegend kalt, einzig dass das Bier floss, kann man nicht bestreiten.

Und abgesehen vom sintflutartigen Regen und der knöcheltiefen Schlammdecke auf dem ganzen, sonst so märchenhaften Gelände, musizierten auch einige Lieblingsbands von OOS. Einerseits die Band Kaolin aus St.Gallen mit sphärischem Trip-Rock auf der kleinen aber feinen (und vor allem gedeckten) Sarasini-Bühne. Ebenfalls am Freitagabend beglückten uns kurz vor Mitternacht die Herren von Asphalt Jungle mit teils weiblicher Begleitung. Und trotz strömendem Regen und nassen Klamotten tanzte und juckte das Publikum. Was wohl für die Band spricht. Sie brachten etwas Sommer auf den verregneten Friedlisberg und Sonnenschein ins Herzen.

Nach einer durchzechten Nacht regnete es am Samstag den ganzen Tag lustig weiter. Der Schlamm wurde zur Gewohnheit und echte Pfadfinder spürten auch die Kälte nicht mehr. Davon profitierten Wintersleep aus Kanada. Wiederum vier junge Herren, die dem Wetter entsprechende düstere, traurige, emotionale und vor allem grossartige Klänge von sich gaben. Ein echter Geheimtipp in Sachen wunderbare Rockmusik. Nach drei Zugaben durften sie die Bühne um zehn Uhr verlassen. Es folgte Tratosphäre, die nochmals kräftig aufmischten und zum Abschluss des zehnten und offiziell letzten Peacemountain-Openairs gab es noch eine Goaparty geleitet von den DJ’s der Rastalien-Crew.

Am Morgen danach war vor allem alles braun in grau. Man war froh, zu Hause unter die Dusche zu schlüpfen, aber das vorerst letzte Peacemountain-Openair war ein glatter Erfolg - dank der Stimmung, der musikalischen Untermalung und  der wiederholten Kreativität der Veranstalter. Vielen Dank!

(nadia)