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KONZERTBERICHT: Polar

Parterre, Basel 09.12.2005


Als ich am Morgen des 9. Dezembers kurz die 20 Minuten aufschlage, lässt der Konzerttipp zu Polar meine Vorfreude noch weiter steigen. Unter anderem wird von "herzerreissend schönen Liedern" berichtet; die Spannung in mir steigt, bis ich den in Genf heimischen Eric Lindner alias Polar endlich zu sehen bekomme. Kurz nach 21.30 gings los, und wie ich von einer Besucherin vernehme, haben an diesem Abend mehr Leute als sonst den Weg ins Parterre gefunden. Zu unserem Glück, denn um einen Sitzplatz zu ergattern musste man schon ein wenig früher da sein.

Die Stimmung scheint anfangs ein wenig hölzern, und mit seiner Bemerkung zu den „scheuen Baslern“ hat Polar wohl auch nicht ganz unrecht. Vielleicht will das Publikum aber einfach nur lauschen. Seiner von Beginn weg packenden und raumerfüllenden Stimme, seinen Gitarrenklängen. Mit „Stellar“ und „Kill my fears“ startet er ruhig und löst  genau die Stimmung in mir aus, von der ich mich den ganzen Abend nicht mehr befreien will. Besser gesagt, nicht mehr kann. Als Zuhörer wird man von der melancholischen Atmoshäre gepackt; in meinem Kopf beginnt sich eine Bilderflut zu entfalten.

Auch „If you have to fall, so fall“ lenkt nicht von dieser Bahn ab, und mit dem nachfolgenden „In-Between“ kommt erstmals die rockige Seite zum Vorschein. Die nun noch voller erscheinende Gitarre und die zum Teil fast schon fragile Stimme hallen so sehr nach, dass man sich direkt einen grösseren Raum wünscht. Auf der anderen Seite wird dadurch das Parterre bis in die letzten Ecken ausgefüllt, der tosende Applaus nach Ende des Songs liefert hierfür die Garantie.



Spätestens beim nächsten Song ist es ums Publikum geschehen: Polar kommt richtig aus sich raus und sogar ins Publikum, wo er bestimmt jeden eines Blickes würdigt. Mit dem kurzen Verlassen der Bühne vollzieht sich ein Wechsel von hart auf der Bühne und weich - mit einem Hauch in der Stimme - im Publikum. Und wie er da so steht, mit seiner Gitarre die Spannung immer wieder hochbringt, sie fallen lässt, um sie schlussendlich mit der einmal mehr grandiosen Stimme zu vereinen, möchte man ihn nicht mehr gehen lassen. Weder auf die Bühne, noch aus der gemütlichen Atmosphäre des Parterres.

Kaum zu glauben, dass man ihm schon Weinflaschen und Schuhe hat anschmeissen wollen; kürzlich bei einem seiner Auftritte geschehen. Noch abstruser scheint der anschliessende Kampf mit dem Publikum, die kleine Anekdote bringt aber alle kräftig zum Schmunzeln und lässt die Freude, ihn live zu sehen, doppelt gross erscheinen. Er hätte „halt keine lustigen Songs“ im Repertoire, eher von der Sorte „broken-hearted“. Auch „This silence is all I can afford“ scheint dieses Schema zu treffen, wobei man die Stille am Ende des Songs nicht lange gewähren lässt, von einem langen Applaus wird diese durchbrochen und man hofft gleich auf das nächste Stück. Dieses nämlich, „Bipolar Dream“, mitunter eines seiner bekanntesten Stücke, hat dazu beigetragen, dass Polar auch ausserhalb der Landesgrenzen auf sich aufmerksam machen konnte, der Song wär nämlich mal Bestandteil einer T-Mobile-Werbung und hat ihm andersweitige Aufträge beschert. Mit „Erase“ kommt für mich der beste Song des Abends. Starke Gitarre, starke Stimme, verbunden mit einem Hall, der mich nach Ende des Songs den Mund kaum mehr schliessen lässt. Just splendid!

 



Nachdem bisher alle Songs in Englisch gesungenen wurden, folgt nun ein kleiner Abstecher ins Französische. Dazu greift Polar auf seine bisher neuesten Werke zurück, die auf dem nächsten Album erscheinen werden. Diese fügen sich sehr gut in die bisherige Setlist, jedoch vermögen „Mean Boy“ und „Acroche-toi“ nicht in dem Masse zu überzeugen, wie es die englischen

Songs taten.

 



Gegen Schluss folgt nochmal ein richtiger Höhepunkt; mit dem Cover von „Eisbär“, einem aus den 80ern stammenden Song von Grauzone, entwickelt sich mit Hilfe des Publikums wiederum richtig Stimmung. Ein sehr gelungenes Ende zeigt eine doch noch zum Vorschein kommende, verspieltere Seite Polars. Was zu bemerken bleibt: Polar hat an diesem Abend vollends auf Elektronik verzichtet. Doch diese schien keiner wirklich zu vermissen, dafür wurde gesorgt. Mit einem Lächeln und wildem Applaus ging der erste Teil des Abends zu Ende. Der nachfolgende Adrian Weyermann vermochte trotz – oder gerade wegen – viel Improvisation stimmlich wie auch an den Gitarren und am Klavier zu überzeugen. Dank seinem Querbeet-Set und seiner Spontaneität liess sich Polar soagr noch zu einem kleinen Duett überzeugen. Schade gabs davon nicht mehr...

Grosse Gefühle auf kleinem Raum – so lässt sich Polars Auftritt in Basel beschreiben. Seine Songs haben unglaublich Wirkung gezeigt, glücklich gemacht. Glücklicherweise habe ich mich nicht „broken-hearted“ ins Parterre begeben. Ich hätte mich wohl in den Rhein gestürtzt.

 

(ab)



Kommentare von anderen Konzertbesuchern

12.12.2005
Kann mich nur anschliessen. Man sitzt in der vordersten Reihe, Eric auf der Bühne starrt einem beim singen unentwegt an. Der Effekt des persönlichen Kontakts zwischen Künstler und Publikum, das erst noch ein bisschen kühl & scheuh war, zeigt sich ganz, als Polar mit der Gitarre aber ohne Mikro mitten in den Raum steht und weite teile eines Songs so vorträgt. Polar gehört nicht in ein Hallenstadion, nicht mal in einen Mittleren Club wie XTra oder Volkshaus sondern genau in einen ganz kleinen Club, wo er mit dem Publikum sprechen kann. Er braucht auch kein Schlagzeug, Drum-Computer oder Bass sondern nur die Gitarre und seine Stimme.
 
grid
12.12.2005
konnte leider nicht ans konzert, deshalb danke für eure eindrücke..!! und: ins xtra gehört er nicht, aber ins ziegel, abart oder el lokal - auf nach zürich, herr polar :)
 
w.
19.12.2006
Polar-einfach ein wahrer Musiker, voller Herzblut. das Konzert war wunderschön!
 
eveline

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