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KONZERTBERICHT: Polar

Gaswerk, Winterthur 05.04.2003


Wow, welch ein Konzert ! – Doch zuerst mal alles der Reihe nach: Ich machte mich also auf den Weg in das Gaswerk in Winterthur mit grossen Erwartungen und einer gewissen Spannung, denn ich war noch nie im Gaswerk und auch Polar kannte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wirklich.
Als wir im Gaswerk, welche scheinbar mitten im Wohnquartier steht, eintrafen, hörten wir bereits die Musik. Aus Angst irgendwas zu verpassen, beieilte ich mich die Treppen herunterzusteigen um die Pforten in den Konzertsaal zu öffnen. Da kam auch schon die grosse Ernüchterung: der Raum war viel kleiner als ich mir es vorgestellt habe. Einigermassen mit Leuten gefüllt war er zwar schon, aber in diesem kleinen Raum heisst das nicht viel.
Auf der Bühne spielten bereits die Westschweizer Band Magicrays. Die vergleiche mit Radiohead, Muse und Sigur Ros, welche es im Programm des Gaswerks zu lesen gab, waren aber definitiv weit hergeholt,  mal abgesehen,  dass man alle in die Schublade Indie stecken kann.
Magicrays machten zwar wirklich netten Indie und auch die Stimme des Sängers Raph war nicht übel, jedoch vermochten sie nicht wirklich Stimmung in den Saal zu bringen. Auch trotz eines geilen letzen Stückes, bereute ich es leicht, dass ich nicht doch nach Baden ins BSK/Orange Marmalade Konzert gegangen bin.
Nun, ich konnte nichts mehr ändern und darum beruhten meine weiteren Hoffnungen auf Polar ! Dieser Betrat auch nach einer kleinen Pause mit seinen Musikern die Bühne.
Zuerst ertönte ein satter Beat gepaart mit dem Gitarrensound der Musiker. Vergleiche mit Sigur Ros waren an diesem Ort wohl eher angebracht, nicht nur weil eine Gitarre von einem Geigenbogen verzerrt wurde. Das Stück war wohl klassischer Live-TripHop (welcher sich ja bekanntlich vom Studio-TripHop unterscheidet). Als Eric Linder zum ersten mal seine Stimme zum besten gab, war ich wohl nicht der einzige, der ab der wirklich geilen Stimme erstaunt war. Die Party konnte also beginnen. Inzwischen hatte sich auch die Halle mit mehr Leute gefüllt, welche der wunderbaren und facettenreichen Stimme horchten, welcher Eric unter heftigen Verzerrens seines Gesichtes aus seinem Kehlkopf drückte.
Das Konzert nahm also sein Fortlauf, manchmal spielte Polar (bei Polar handelt es sich übrigens ausschliesslich um den Sänger Eric) elektrische Gitarre, manchmal sang er nur, und bei eher ruhigeren Stücken klampfte er auch aus einer akustischen Gitarre Töne heraus.
Begleitet wurde Polar von einer Truppe, ebenfalls wie er selber aus der französischen Schweiz stammend, ein Schlagzeuger, ein zusätzlicher Gittarist, ein Bassist und ein Keyboarder welcher wohl auch für die bis dahin eher seltenen elektronischen Elemente zuständig war. Das war auch der Grund, warum ich mich ernsthaft fragte, ob ich mich vielleicht ein wenig im Genre getäuscht habe. Die Frage wurde dann aber klar, als auch der Keyboarder nach einer Gitarre griff und die Truppe mit vier Saiteninstrumenten den Saal rockten. Dem Publikum wurde satter Indie-Rock alla perfektion geliefert. Die Zuhörer hatten aber sichtlich Freude an der Musik, welche zu diesem Zeitpunkt extrem rockte.
Eric kam auf der Bühne äusserst sympatisch und locker rüber. Er spässelte mit seinen Musikern rum, ging aufs Publikum ein und auch als seine Gitarre keinen Ton mehr hatte, ärgerte er sich nicht darüber, sondern improvisierte ein wenig. Als er schliesslich von seinem Musik-Projekt mit Behinderten erzählte und den dazugehörigen Traum-Song Swimming under Ice präsentierte, dürfe er wohl auch noch beim letzen Zuschauer die Sympatien ergattert haben.
Das Konzert ging fleissig weiter, nach wie vor Indie-Rock vom feinsten. Die Band spielte ungewöhnlich lange bis sie zum erstenmal die Bühne verlies. Natürlich forderte das Publikum eine Zugabe, welche sie auch bekam. Nun wurde aber ein kleiner Stilwechsel vollbracht. Die Musik wurde zunehmend elektronischer und verzerrter. Mich erinnerte ein Track, der fast nicht mehr zu enden schien, sehr an die neuen Archive. Immer wieder wurde das Thema aufgenommen und Eric, übrigens ein Ire, schrie immer wieder die Parolen „hurt me outside, kill me inside“ in sein Mikrophon. Dazu trat er, übrigens nicht zum ersten mal an diesem Abend, tief ins Publikum ein und bewies seine Extrovertiertheit. Mir gefiel der Song zwar, aber vielleicht gab sich Polar ein wenig allzu exzentrisch.
Nach einer lange Zugabe war das Konzert dann fertig. Dies dachten sich wohl die meisten im Saale, da niemand ahnte, dass Polar nochmals auf die Bühne kam und seine Interpretation von Eisbär, ein Klassiker eines Namenvetters, spielte. Performen wäre wohl aber das passendere Wort. Die Gittaren blieben nämlich anfangs Stumm und man konzentrierte sich auf die Bewegungen und den Gesang von Polar. Das Lied nahm seinen Fortlauf und artete in einem trippigen speed-electro-indie-jam aus.
Nach ein paar weiteren funkigen Tanzeinlagen von Polar, war das Konzert aber dann definitiv mal fertig.
Alles in allem ein super Konzert. Es war sehr speziell und Vergleiche kann ich nicht aufbringen. Auch die Länge des Konzertes war ungewöhnlich. Polar und seine Musiker hatten nämlich sichtlich Spass am musizieren, und dies wirkte sich äusserst positiv auf den Anlass aus, abgesehen von der tollen Musik, die geboten wurde.


J. Frigg

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Kommentare von anderen Konzertbesuchern

29.04.2003
Polar live isch minere meinig nah öppis vom geilschte wo zurzit uf schwizerbühnene abgaht! er isch ja sooooooooo dä hammer!!!!!!!! chönnt hüle *g*
 
Nici / BSK
15.05.2003
Finde also au, dä polar isch eifach öppis wundervolls. ein hoch auf polar...........
 
mirijam
14.11.2004
I han dä Polar gestr s'erstmal gseh im albani!! er isch hammer!! i han mösse hüüle und jetz hani dä itrag gseh do vo de Nici /BSK...he i fühl mi gad mega verbunde mit dir! das isch so schön gsi!! eifach bewegend! er isch mis neue vorbild! kuss
 
claudia

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