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KONZERTBERICHT: 2 many DJs

Club Q Zürich 20.01.2007


Das Motto an diesem Samstagabend war "Life is a bitch". Der Sound war nicht sonderlich gut, als wir kamen, und ein bisschen über dem Publikum tanzten leicht bekleidete Frauen ihre billige Show. Ich konnte mir echt nicht vorstellen, dass am gleichen Abend noch 2 many DJs da auftreten würden und sich dann die Stimmung schlagartig ändern würde.

Aber zum Glück war es so. Punkt 2 Uhr kamen sie, die sympathischen Brüder aus Belgien. Das Publikum tobte und ein schön kühler Eiswind fegte durch die Halle (wow, in Zürich gibt's sogar Eiswinde in den Clubs! Nicht schlecht). Die Visuals werden cooler: irgendeine Lady in schwarz-weiss aus einer alten Fernsehsendung. Es beginnt mit einem tragenden Beat. Die typischen 2-many-DJs-Tönchen dazu, die ein bisschen nach Gameboy klingen. Es rockt und geht voll ab und ist zu dem noch fantasievoll. Die Übergänge zwischen den Liedern sind super und zwischendurch hat es immer wieder gesprochene Phrasen (die ich so mag und die ihre Musik auch ausmachen). Verglichen mit der CD, die ich habe, ist der Livesound noch technoider, chaotischer und sehr schnell. Es treibt die Menge, und das ist super. Richtig trashiger Sound, spannende Mixes. Vor allem bemerkt man sofort die hohe Soundqualität, die jetzt plötzlich in diesen Club kommt. Ich denke, das tut dieser Location mal ganz gut. Und es ist herrlich, zu schauen, wie die Tänzer plötzlich überfordert sind mit dem neuen super Sound, der nun mal kein billiger Mainstream mehr ist. 2 many DJs passen anscheinend definitiv nicht ins "Bitch Life". Ich hab auch das Gefühl, das Publikum ist für diese 2 Stunden ein anderes, mehr alternative Leute als vorher. Scheinbar haben die sich vorher versteckt.

Zurück zum Sound. Ich hab immer wieder das Gefühl, ich befinde mich in einem Game. Einfache Gameboy-Musik, kombiniert mit Beat. Und dann natürlich das, was die zwei auszeichnet: die Fähigkeit, alten Sound (vielleicht aus den 80iger-Jahren) zu nehmen und neu zu interpretieren, mit ihrem Beat und Trash zu mixen. Dazu kommen eine Art Glocken (wie ein Agogo), sehr typisch für die zwei, und dieses Gefühl einer laufenden Maschine, die dich immer weiter und weiter bringt und nie eine Pause macht. Dazu kommen Remixes von Madonna, Destinys Child und Prodigy. Die Leute toben. Mir kommt es irgendwie so vor, als wollen die zwei die Vergangenheit neu gestalten. Vielleicht eine Wiederaufwertung der alten Zeiten. Ihr Part ist, den Beat dazu zu geben. Die Vergangenheit dem Computer anzupassen und sie tanzbar zu machen. Das gefällt mir.
Teilweise ist der Sound nämlich ziemlich billig und langweilig, aber sie geben ihm Style, dadurch, dass sie den Beat hinzufügen. 2 many DJs, die Beatsetzter. So reise ich durch die Vergangenheit, durch alte Filme und alte Zeiten, die ich gar nie erlebt habe (höchstens als Kleinkind).
Die ganze Stimmung, auch mit den immer wieder wehenden Winden, erinnert mich fest an Sommer, Strand und Party. So richtige Ferienstimmung. Und das sieht man dem Publikum auch an. Eine ganz spezielle Fröhlichkeit und Verspieltheit steckt unter den Leuten. Sie straheln und vergessen alles.

Neben dem Gameboy, der mir immer wieder in den Sinn kommt, oder vielleicht gerade deswegen, kommt mir China in den Sinn. Ein chinesisches Kinderzimmer. Die bunte Kinderwelt umgeben von Plastikspielzeug. Chinasound und synthetischer Gameboysound. Kitschig und rosa. Vermischt mit Rock'n'Roll (man spürt, dass die zwei früher mal in einer Rockband waren). Einfach super. Sound mit Witz zum Abrocken. Die perfekte Mischung aus eigentlich nichtssagendem billigem Sound, der dann aber super gemixt wird. Sie zeigen, dass es nicht viel dazu braucht. So eine Art Recycling mit Humor. Dazu kann man herumhüpfen und herumblödeln. Die Leute werden aus dem sturen Alltag befreit und dürfen wieder kurze Zeit Kind sein. Der 2-many-DJs-Sound ist sehr persönlich, menschlich und abwechslungsreich.

Schade, waren die zwei Stunden so schnell vorbei, es war wirklich ein super Konzert. Und 2 many DJs sind die sympathischsten und kreativsten DJs, die ich je gesehen habe.

(meret)




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