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KONZERTBERICHT: Caribou

Fri-Son 25.09.2007
-> Bilder zu diesem Event


All diejenigen, die in den letzten Wochen immer wieder Caribous neueste Scheibe im CD-Player drehen liessen, diversen Freunden mit mehr oder weniger grossem Erfolg diese Liebe näher zu bringen versuchten und auf der virtuellen Best-Of-2007-Liste im Kopf in den ersten drei Plätzen schon mal einen Platz für den sympathischen Kanadier reservierten, mussten beim Betreten des wie immer eher düsteren Fri-Sons eine Enttäuschung hinnehmen: Caribou musste im kleinen Raum performen und die Anzahl Leute war doch eher gering.


Zuerst betrat aber der mit einer langen blonden Haarpracht gesegnete Casperduet die doch sehr überstellte Bühne. Hätte er mal kurz ins Publikum geblickt, wären allenfalls Vergleiche mit dem Äussern von Kurt Cobain aufgetaucht. Der Schweizer war aber so sehr von seiner Musik vereinnahmt, dass er bis auf kurze "Mercis" nie in Kontakt mit dem Publikum trat. Die Musik benötigte nur einen Laptop, eine Gitarre und einen Musiker. Sie führte durch die diversen Genres der elektronischen Musik und in ihren Höhepunkten konnte man sie dabei belauschen, wie sie immer wieder zusammenfiel, sich dann wieder aufbaute und wieder von neuem dekonstruiert zu werden. Sicherlich musikalisch für mich eine Entdeckung, wobei ich allerdings den Mehrwert der Live-Performance gegenüber dem Konsum auf einer Heimanlage nicht zu erkennen vermochte.


Da es sich bei Caribou im Wesentlichen auch um eine Einmannband handelt, erzeugte der Auftritt von Casperduet eine gewisse Angst vor einer Enttäuschung. Als dann aber vier Musiker die Bühne betraten und Dan Snaith, welcher für Caribou in etwa das ist was Trent Reznor für NIN, und sein Drummer beide in imposanter Geschwindigkeit wie wild die beiden Schlagzeuge zu bearbeiten begannen, war diese Angst vollständig verschwunden. Bereits beim Intro, welches in das Liebeslied Sandy überging, konnte mit Staunen beobachtet werden wie die beiden Drummer in hohem Tempo komplexeste Rhythmen in bester Abstimmung darboten. Wer schon bei Live-Drum'n'Bass im Stile von Roni Size oder London Electricity ins Staunen ob nur einem Schlagzeuger im Extremeinsatz kommt, wird wohl meine Bewunderung teilen können. Sowieso wurden die Songs sehr perkussionslastig umgesetzt. Die Melodien waren waren weniger im Zentrum als auf dem aktuellen Album Andorra. Der Bassist und der Gitarrist standen nicht nur räumlich im Hintergrund.


Würde schon alleine Snaiths aussergewöhnliche Fähigkeiten als Schlagzeuger den Act Caribou von anderen Einmannbands positiv unterscheiden, konnte der Mathematiker zudem noch als Sänger, Gitarrist, Keyboarder, Flötist und an einem Xylophon bewundert werden. Ein wirklich überaus talentierter, wenn auch eher schlecht gekleideter Mann. Ein Mann auch mit viel Mut: Während er sich damit hätte begnügen können vor allem Songs ab dem von Spex bis Pitchfork gelobten und eher zugänglicheren neuesten Album zu spielen, bot das Konzert einen bunten Mix aus Andorra und den Vorgängern The Milk Of Human Kindness und Up In Flames. Dabei war Up In Flames mit fünf Songs sogar gleich oft vertreten wie die aktuelle Scheibe (die Playlist kann auf dem nebenstehenden Foto entziffert werden).

Die Energie des ständig das Instrument wechselnden Snaiths und seiner Band hielt über das ganze gut einenhalbstündige Konzert an. Bei den vielen, meist relativ langen Drum-Parts, die eine Bereicherung für jedes Drum'n'Bass-Set wären, konnte mitgetanzt werden. Zudem untermalten die wunderbaren psychedelischen Hintergründe die Musik bestens. Die einzige kleine Enttäuschung war die Tatsache, dass die weiblichen Vocals in She's The One ab Band kamen, was den Konzertbesucher unnötigerweise daran erinnerte, dass Caribous Musik eigentlich auf einem Heimcomputer entsteht. Trotzdem konnte man das Konzert nach einer Zugabe mit dem Wissen, ein sehr gutes Konzert gehört zu haben, verlassen. Wer zudem fünfzehn Franken investieren mochte, konnte den Heimweg sogar mit einer sechs neue Tracks beinhaltenden Tour-EP in Angriff nehmen.

(as/Stefanie Hayoz)



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