Etwas irritiert betrachtete ich vor mir die Werbung, auf der für ein „Mecca-Cola“ geworben wurde. „Mecca-Cola" – Was ist das? Wie schmeckt es?“, fragte ich mich. Völlig unbekannt erschien mir das Produkt.

Genauso unbekannt waren mir die zwei Bands, die ich am heutigen Abend erwartete. Den Beschrieb im Monats-Programm hatte ich schnell durchgelesen. Deshalb wusste ich, dass zwei junge Schweizer Trip-Hop Bands aus Bern und Zürich auftreten würden. Ich sass aber immer noch völlig im Dunkeln.

Vor mir wurde eine Kerze angezündet und BSK aus Zürich begannen zu spielen. Jetzt wusste ich, dass ich im richtigen Lokal gelandet war. Langsam begann ich die sphärisch verträumten Klänge in mich aufzunehmen. Meine Gedanken, die vorhin noch so verwirrt waren, fanden Ruhe und Ordnung. An BSK sehr gut gefallen haben mir die schwebenden Gitarrenklänge und der sehr spezielle Gesang (mit noch sehr grossem Potential). Phasenweise fühlte ich mich an ein kleines Konzert vor einigen Jahren erinnert. Damals spielten Lunik in der Werkstatt.

Die zweite Band des Band des Abends waren die Dramaqueens aus Bern. Vom Stil her, denke ich, können die zwei Bands nicht miteinander verglichen werden. Während mir BSK verträumter erschien, empfand ich die Dramaqueens als mysteriöser. Irgendwie fühlte ich mich bei ihrer Musik an verlassene Burgen und Schlösser erinnert. Auch waren sie rockiger. Das Schlagzeug als treibenden Kraft entwickelte eine feurige Mischung, in die sich Gesang, Bass und Keyboard nahtlos einfügte. Den Dramaqueens muss vor allem zugute gehalten werden, dass sie eine ganz eigenständige Musik entworfen haben.

Beide Bands gestalteten den Abend für mich absolut lohnenswert. Ich durfte neue individuelle Musik zweier Schweizer Trip-Hop Bands hören und kennenlernen. Zuhause angekommen, versank ich schon nach kurzer Zeit, zu den Klängen von BSK, in einem tiefen Schlaf.

Patrick Tester

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