Letzten Freitag hatte ich das Vergnügen das Zürcher Trip Hop-Phänomen mal live und für mich zum eigentlich ersten Mal auch in voller Länge konsumieren zu dürfen. Eigentlicher Anlass für dieses Heimspiel im GZ Heuried, wo sich auch ihre Ursprünge abspielten, war die bevorstehenden Ferien ihres Bassisten Patrick Schwab. Dies war wohl ein Grund zum Abschluss eines für sie recht konzertreichen Jahres nochmals richtig Gas zu geben.

Und es kam nicht anders… Trotz einigen kleinen technischen Geplänkeln schafften sie es nämlich, den objektiv betrachtet wohl nicht wirklich sonderlich geeigneten Raum, zu einem brodelnden und nicht minder dampfenden psychedelischen Kochtopf zu verzaubern. Irgendwie stimmte es wohl einfach. Was mir besonders gefiel, war, dass sie sich sehr viel Raum für ihre Stücke nahmen. Keine Spur von 3-Minuten-Nächstes-Lied-Allüren, sondern genau das, was Trip Hop braucht: Viel Platz um sich darin zu verlieren! Manche mögen den Jungs ja vorwerfen, dass sie zu wenig modern sind…. Doch ich persönlich sehe gerade darin eine eigentliche Stärke von BSK… Denn was hat gute Musik schon mit modern zu tun! Hier zählt nicht wie bei Prozessoren die Anzahl Megahertz, sondern einzig wie viel Herz darin steckt! So stell ich mir Trip Hop vor und so darf er auch noch ein paar hundert Jahre bleiben!

Daher hatte auch das Publikum keinerlei Mühe in dem ihnen dargebotenen Sound abzugehen, oder einfach nur das ganze auf die etwas chilligere Art zu geniessen. Auch die Visuals überzeugten, was wieder einmal zeigt, wie auch die „kleineren“ Bands Qualitativ mit ihrer Show in Nichts mehr den „Grossen“ nachstehen. Denn was bei denen infolge eines Massenspektakels verloren geht, wird im kleineren Rahmen durch eine gewisse Intimität vollends wieder wettgemacht. 

Ich freue mich jedenfalls schon auf die Rückkehr ihres Bassisten, so dass es wieder einmal einen Grund zum Feiern gibt!

A. Oertli