Halle 36, Baden 06.12.2003 |
Virtual Shadows war schon der erste Höhepunkt des Abends (Die Band war jedoch noch nicht auf der Bühne). Zu diesen wunderbaren, dahinschwelgenden Klängen wurde das durchmischte Publikum auf den Abend eingestimmt.
Das Bühnenbild war sehr schön. Die auf der Weather-Platte abgebildeten, kleinen Wellen fanden sich auf drei Tüchern die hinter der Bühne angebracht waren. Beim Intro zu Virtual Shadows noch blau, änderten sich die Farben während des Gigs immer wieder. Auch das Lichtkonzept konnte überzeugen. Scheinwerfer (in rosa, blau und grün, orange und rot) die ins Publikum, an die Wände und auf die Band fielen, wurden optimal eingesetzt und unterstrichen Luniks Musik. Nach dem Intro folgten direkt die ersten beiden Lieder. New day und Prisoner. Jaël sang mit einer unvergleichlichen Hingabe und mit viel Gefühl, schmückte die Lieder während des ganzen Konzertes mit ihrem ganz eigenen Feeling aus und überzeugte dadurch. Eine kurze Ansprache folgte. Jaël erwähnte, dass sie an Konzerten nicht viel spricht, wir seien ja wegen der Musik hier. Da hatte sie Recht. Es hätte jedoch niemanden gestört, wenn wir auch öfters ihrer Stimme hätten lauschen können. Bald folgte Rumour. Das Titellied ihrer ersten Platte. Dafür möchten sich wohl die alten Trip hop Fans bedanken. Das Lied war, unterstützt mit tollen Licht- und Soundeffekten, eines der besten Stücke des Abends. Vor allem die Tiefgründigkeit und Festigkeit, die nur live erzeugt werden kann, des Songs kamen gut an. Ein weiterer Höhepunkt des Abends war, als die Band den Soundtrack zu Mission impossible zum Besten gaben. Jaël verschwand für einen Augenblick hinter den Kulissen und der Zwischenpart der vier Musiker brachte das Publikum auf ein anderes Level, das dann aber bald, als Jaël wieder hervorkam und das nächste Lied ansang, verlassen wurde. Die Band spielte fantastisch und zeigte was sie kann. Bei You want stop me und vor allem beim Backup Auftakt griffen Luk und der Gastbassist härter in die Saiten. Was das Publikum auch mit kräftigem Shaken belohnte. Die etwas härteren Klänge gaben, während des ganzen Gigs, ein tolles Pendant zu ihren eher ruhigen Gegenstücken auf dem neuen Album. Die Musik des Abends war schön, handgemacht und tiefgründig. Und dank vielen Trip Hop Elementen ein genialer Mix aus drei Lunik Alben. Bei The most beautiful song, der durch ein stilles, unglaublich schönes Intro eingeführt wurde, sang die Halle mit. Am Anfang leise, gegen Ende laut. So könnte man auch die Stimmung während des ganzen Konzertes beschreiben: ruhig, doch immer bereit für die nächste, kurze Tanzeinlage. Jaël sagte das nächste Lied, Backup, an und dankte den Fans, auf den Songtext ansprechend, für ihre Unterstützung. Herzlich und echt. Nach gut einer Stunde verabschiedete sich die Band zum ersten Mal und verschwand hinter der Bühne. Wir mussten sie jedoch nicht lange herausklatschen. Bald standen sie wieder vor uns. Sie spielten weitere drei Lieder. Darunter auch Static. Wieder verabschiedeten sie sich kurz, kamen nach zwei Minuten jedoch schon wieder zu uns zurück. Der letzte Song, der mit orangen Lichtstrahlen vom hinteren Bühnenrad begleitet wurden, stand an. Slide. Er entlies uns in die Nacht zurück. Jaëls Echtheit überzeugte alle in der Halle. Sie wünschte uns eine gute Nacht; bedanke sich sogar noch bei einem, im Publikum stehenden, Konzertbesucher, da er beim letzten Lied als einziger ein Feuerzeug in die Höhe streckte. Lunik ist, genauso wie ihre Frontfrau, echt. Sie spielen aus Liebe zur Musik. Der einzige kleine Makel an diesem Abend war wohl die Platzknappheit. Aber trotzdem genossen wir alle diesen Abend. Und zwar ausführlich. |
Kommentare von anderen Konzertbesuchern |
Kein weiterer Kommentar online. |
Neuer Kommentar erfassen |