Portrait Q-Point |
Q-Point - Nothing else (27.01.06 / Mole Liste (Intergroove)) "I ask you where I'm going to", singt eine Frauenstimme. Jazz, Popgesang, mehrstimmige Refrains. Musik für einen Sonntagmorgenbrunch oder zufriedenes Sitzen in der Stube, unterstützt von einem gemütlichen Basssolo. So sind meine ersten Eindrücke, und weiter gehts auch gerade schon funkig, swingig. Mein Kopf beginnt automatisch zu wippen. Beim zweiten Song fällt mir auf, dass auch hier zuerst mit einem Anfangssatz angekündigt wird, worum es in den nächsten 3 Minuten gehen wird. Die ersten annähernd elektronischen Geräusche tauchen bei "Oracle" auf, dazu elektrische Gitarre. Vielleicht im Urwald, während des Treibens im Kanu über den langen, seichten Fluss, am Rand das grüne, üppige Gebüsch. Viel Gitarre ist zu hören, Gitarrensolos und diesmal ein Lied ohne Gesang. Das Ganze schön und klar, das gefällt mir. Aber schon "Back to you" zeigt, dass es auch heisst: The voice is back. Ein leichter Sommerjazz, schöne Tonkombinationen mit Stimme und Gitarre. Ich hab auch das Gefühl, eine feine Melancholie herauszuspüren und dazu wieder diese klare Gitarre, da meint man, man sitzt gerade daneben. Die Nummer 5 ist etwas ganz Lustiges, ein ganz kurzer Track, und irgendwie "gefürchige" Musik, hätte ich früher gesagt. So eine Friedhofstimmung bei Mondschein. Ein witziger Unterbruch, denn schon kommt jetzt wieder die Gitarre, die sogar die Aufgabe des Refrains übernimmt und mich zum Teil auch an Pet Matheny erinnert. Das Ganze ist unbesorgt und mit einem Hauch Orient. Dann gehts wieder jazzig weiter, die typischen Jazzmelodien, dazu wieder der Frauengesang, bei dem ich finde, nur eine Stimme aufs mal wäre schöner. Mir fällt auf, dass die Sprache auch sehr klar und verständlich ist, vom Text her ein gewöhnlicher Popsong mit "I never let you go...", das ist mir ein bisschen zu sehr Pop und Kitsch. Und so gehts während den nächsten 3 Stücken auch weiter, eine Mischung aus diesem Sommerjazz, etwas süsse, besänftigende Filmmusik und Pop, teilweise dazu etwas Kitsch. Dann gibts plötzlich eine Überraschung, genannt R.A.W. Da grenzt der Pop plötzlich an Trip-Hop und erinnert mich sogar ganz scheu an Kruder & Dorfmeister oder Gotan Project mit ihrem Tango. Es ist irgendwie so Ambientsound, klar, das gefällt mir jetzt sofort. So wie einige Minuten zum Nachdenken dazwischen, leichte Trommeln, experimenteller Jazz und das Ganze mal ohne Gesang. Bis zum Schluss hab ich jetzt auch das Gefühl, dass die Qualität der Platte gestiegen ist, auch die Stimme hat mehr Power. Eine schöne akustische Gitarre kommt dazu und verströmt eine "Alles-ist-gut"-Stimmung, vielleicht auch ein glückliches Wiedersehen mit einem guten Freund. Und ganz zum Schluss kommt nochmals dieser Pet-Metheny-Sound, ein schöner, jazziger, unbekümmerter Abgang. (meret) Tracks:
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Kommentare |
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super CD.. die lohnt sich wirklich!! Amelie / 18.04.2006 Bewertung: |