Portrait Debonair |
Debonair - Somewhere midair (15.03.06 / vacuumrecords) Irgendeine Orgel, auf eine Art besinnlich, Triphop- Beat kommt dazu, später die Melodie, klingt nach Synthesiser. Genannt wird das Ganze "theme from mighty blue". Das geht so weiter...Eigentlich warte ich auf die Stimme, die kommt dann aber beim 2. Song, und zwar gerade am Anfang. "Melancholily", dazu gemütliche Gitarre, eine Männer- und Frauenstimme. Das passt. Irgendwie erinnert mich das Stück auch an alte Zeiten, Musik aus alten Zeiten. Nur der ganz scheue Beat verrät, dass es doch von heute sein muss. Mit der dritten Nummer getraut sich der Beat dann schon mehr, und der Titel wechselt ins Französisch: "ce midi". Irgendwie typisch für Basel, oder? Die verschiedenen Sprachen. Das gefällt mir. Ein gewisser Drive steckt in diesem Lied. Ich könnte mir gut vorstellen, dazu im Zug zu sitzen und die vorbeiziehende Landschaft anzuschauen. Dazu das Metrum der sich drehenden Räder, das Maschinelle, begleitet von einem unschuldigen "Alles-ist-gut"- Glockenspiel. Dann wirds wieder melancholisch, und ich merke, diese melancholische Gitarre ist ein zentrales Element der Platte. Etwas zwischen happy und sad, genau so heisst auch das fünfte Lied. Wie in "bubblebee theme" spielen Debonair aber auch gerne mit lustigen Tönchen und Instrumentalteilen ohne Gesang. Dazu noch eine Prise Oldies. Stimmt, und jetzt kommt mir wieder in den Sinn (vorallem bei "son et lumière"), dass mich der Sound ab und zu an Air erinnert. Eine Computerstimme die singt. Auch etwas Luftiges hat die Band, das leichte Schweben, kreisen in der Luft, eine gewisse Schwerelosigkeit, vielleicht auch Künstlichkeit. Die scheuen, feinen Computertönchen fallen mir auf. Jetzt fragt eine Frauenstimme: Do you know how many stars there are in our galaxy? Cooler Beat, gemischt mit sphärischem Weltraum. Ich hab das Gefühl, in einer Rakete zu sitzen. Neben mir ziehen die vielen leuchtenden Punkte vorbei. Rundherum schwarz. Bis zum "Abschiedslied" erinnert mich der Sound zwischendurch mal an Coldplay und U2, oder die Amèlie, so eine richtig französische Filmmusik. Doch auch "rear view dawning" kommt noch. Absolut schön und mein Lieblingslied. Handorgel und Gitarre. Vielleicht das Zurückkehren ins Heimatland? Und dann eben noch das Abschiedslied. Oder es klingt einfach danach.Genannt wird es "Bumblebee reprise" Ein kurzer und schmerzloser Abgang mit Klaviermusik. Au revoir und bis bald wieder! Boris Witmer und Florian Senn liefern hier eindeutig eine Gitarrenplatte. Ihre Musik gibt einem das Gefühl von Bewegung. Dieses gleichmässige Rollen erinnert ans Transportiertwerden. Das Drehen eines Rades. Eine Zugfahrt oder das gemütliche Velofahren vorbei am Maisfeld. Hauptsache die Landschaft zieht vorbei.Gleichzeitig aber auch das Sitzen zuhause auf dem Sofa. Das Nichtstun, Geniessen des Sommers oder Zuschauen des Regens. Ab der Mitte der Platte die scheuen feinen Computertönchen, die Weltallatmosphäre ins Ganze bringen und alles leicht macht. Die schönen, Tonabfolgen zwischendurch....Sehr vielfältiger, spannender Sound. Etwas zwischen Gitarre, Melancholie und Weltall. (meret) Tracks:
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