Portrait Four Tet CD-Kritiken Rounds |
Four Tet - DJ Kicks (27.06.06 / !K7 Records) Eine lustige Orgel, das Gestreiche eines Orchesters....Vielleicht das Proben einer bevorstehenden Aufführung? Das Treffen der richtigen Töne wird geübt. Es ist die Vorbereitung auf die richtige Show, und es wird hektischer. "Leapday Night" nennt es David Behrman. Neben David gehören aber auch noch viele andere zur CD: Syclops, Curtis Mayfield, Heiner Stadler, Gary Davis, Heldon, So Solid Crew, Akufen, Animal Collective, Madvillain Figaro, Julian Priester Pepo Mtoto, Four Tet, Model 500, Shona People of Rhodesia, Quickspace Supersport, Cabaret Voltaire, Gong, Showbiz& A.G., Group Home und Autechre. Vom ersten zum zweiten Lied gibts einen tollen, fliessenden Übergang. Viele lustige elektronische Tönchen, eher ein "Gechrose" als Musik. Ziemlich anstrengend zum Zuhören. Nr. 3-5 sind vor allem der Trompete gewidmet. Zuerst eine triumpfierende Trompete mit Kitsch und Pop. Dann wird sie jazzig, und zum Schluss noch von Beat und Stimme unterstützt. Was mir bis jetzt schon auffällt, ist die tolle Experimentierfreude, die man aus dieser Platte herausspürt. Es ist eine Platte mit viel spielerischer Freude, Fantasie und bunt gemischt. Jazz über Hiphop bis Elektro. Es ist aber teils sehr anstrengender Sound, eher nicht Musik zum zu Hause hören. So z.B. auch das nächste Lied. "Are you ready to take off"?, heisst es. Dazu gibt es verschiedene elektronische Geräte und es tönt allgemein hektisch. Dazu kommt noch, dass der Sound immer wieder stoppt und man meint, die CD spinnt. Ziemlich mühsam, aber auch witzig. Manchmal erinnert mich die Platte auch an Herbert, die lustigen Tönchen und die Experimentierfreude. Mein liebstes Lied hier kommt von Madvillain Figaro (ein Remix): afrikanischer Gesang, Hiphop und orientalischer Touch. Alles in einem. Echt cooler Sound und überraschend, was diese CD so alles bietet. Weiter gehts mit Jazz, Bläsern und ab und zu einem Beat, der zurückkommt. Wieder erinnerts mich an Matthew Herbert. Experimentelle Elektronik, es könnte auch in einem Maschinenraum sein. Später klingt es plötzlich wieder nach Kinderstunde. Ich sehe die Kinder vor mir im Kreis sitzen, wie sie Xilophon spielen und die Tonleiter ausprobieren. Spielerisches Lernen und Anwenden. Vielleicht auch ein wichtiges Thema hier auf der Platte. Bis zum Schluss (das zwanzigste Lied) kommt dann eher der Hiphop nochmals zum Zug. Gemischt mit Klavier, das klingt super. Oder gemischt mit "Fasnacht". Bei "Gong" kommen mir noch Simon & Garfunkel in den Sinn. Und zum Abschied gibts einen schrillen, anhaltenden Ton, eine elektronische Melodie und ein bisschen Drum& Bass- Beat. Das gefällt. Eine richtige Wundertüte, diese Scheibe. Ich bin überrascht. Die DJ Kicks hätte ich mir viel elektronischer vorgestellt. Es ist aber eine tolle Platte, man muss einfach den richtigen Zeitpunkt finden. Dann wird man angesteckt von einer gewissen Hektik, vielleicht auch Tatendrang und viel Freude am Experimentieren und Spielen. Toll finde ich, dass die 20 Lieder fast eine einzige Familie bilden. Die Übergänge sind oft fliessend oder sonst lustig kombiniert mit dem Folgenden. Etwas, das man immer noch selten antrifft, eine Platte in einem Zug. (meret) Tracks:
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