Portrait Digitalism |
Digitalism - Idealism (08.06.07 / Kitsuné (Virgin / EMI)) French House strikes back! Digitalism betreten den Grossmarkt. Ob sie sich mit ihrem Debüt behaupten oder im Vergleich mit Cassius oder Daft Punk untergehen, wird sich zeigen. Dank diversen Remixen von bekannten und minder bekannten Künstlern dürften die DJs einigen von euch schon vor der Veröffentlichung ein Begriff gewesen sein. Zum Bandprofil geht es hier lang. Verzerrte Synths und straighter 4/4-Beat eröffnen Idealism. Druckvoll, genre-typisch, aber elektrisierend treibt uns Magnets voran. Was in Zdarlight kein Ende nimmt, wird von I want I want noch übertroffen: Vocals verhelfen zu Ohrwurmqualitäten. Wer an dieser Stelle noch kein Jucken im Tanzbein verspürt, sollte gar nicht erst weiterhören... oder vielleicht doch? "Am I not always be wanting this!?" Falls das deutsche Duo damit den nächsten Track meint - Hell yeah! Idealistic setzt die Steigerung mit dichterem Soundgebilde dank Sample-Gitarre und an allen Ecken und Kanten flickernder Elektronik fort. Sparsamer Einsatz von Vocal-Samples stört überhaupt nicht, die Beatspielereien unterhalten ungemein und wenn ich es nicht besser wüsste, müsste ich ausserhalb des Clubs mal frische Luft tanken gehen. Nach dem etwas monotoneren Digitalism in Cairo und dessen ruhigem Outro folgt der Anspieltipp schlechthin: Pogo. Die erste Singleauskopplung rockt, was das Zeug hält! Tanzbar ist gar kein Ausdruck! Energiegeladen stampft das Gemisch aus Electro-House und Indie-Rock Richtung Party-Locations. Dank ausführlicheren Lyrics und Mitsingcharakter derzeitiger Dauerbrenner - nicht nur bei mir. "Yeah, woohoo, there's something in the air, woohoo, there's something in the air, woohoo, there's something in the air!" Nach kurzer Verschnaufpause folgt bereits der nächste Kracher, Anything New pusht wieder straight ahead. Man wagt den Vergleich mit Daft Punk aufgrund der für sie typisch verzerrten Synths. Nichtsdestotrotz drücken Digitalism den Songs dank mehr Lyrics und sich positiv auswirkendem Indie-Charakter ihren Stempel auf. Hingegen werden bei The Pulse die Parallelen zu Cassius und Daft Punk überdeutlich zelebriert. Dürfte dem Hörgenuss bei Zuneigung dem Genre gegenüber jedoch nicht schaden. Home Zone erinnert dagegen fast schon an einen modernisierten Break Dance Soundtrack aus den 80ern. Bleibt tanzbar und sorgt für Abwechslung. "I have the biggest party ever at home" Sehnlich empfangen unsere Ohren die nächste Verschnaufpause Apollo-Gize Final Mix. Übrigens der letzte besungene Track auf dem Album. Denn abschliessen möchten die Herren Jens Moelle und Ismail Tuefekci mit einem typischen Club-Banger, wie man ihn gerne spät nach Mitternacht im Nachtleben antrifft. Dementsprechend heisst es wieder: "tanzen!" Diesmal aber harmonietechnisch in minimalistischerem Gewand und in Begleitung von viel Noise. So hat der Track insbesondere nach Halbzeit zwar mehr Gewicht, wirkt aber auch überladen. Ein bisschen aggressiver, roher und druckvoller wird man noch einmal richtig schön durchgeschüttelt. Der letzte Song Echoes entspannt dank verträumten Tönen und defensiverem Beat wieder. Hier wird die Verwandtschaft mit Daft Punk oder Cassius mindestens zum zweiten Mal sehr deutlich. Schlussendlich ist mir die teils hervorstechende Ähnlichkeit mit den erwähnten Grössen völlig egal. Der Gesamteindruck bleibt positiv und dank Indie-Rock-Allüren innovativ. Mit Idealism liefern Digitalism ein überzeugendes Debüt ab. Für Abwechslung sorgen die etwas anderen Songs zwischen Monstern wie Idealistic und Pogo. Insbesondere Letzterer machte mich süchtig - unbedingt reinhören! Das kann man unter anderem hier, zu sehen sind sie am 08. Dezember '07 im Hive Club in Zürich und das Video zu Pogo gibt's hier. (nt) Meine Favoriten: - I want I want - Idealistic - Pogo Tracks:
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Kommentare |
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alle die etwas für die band Goose überig haben, sollten zumindest mal die Hörproben checken :) cheers! cozmot / nt / 16.07.2007 Bewertung: |