Portrait Jimi Tenor Weitere Artikel 16.02.04 - Jimi Tenor und Mouse on Mars am M4Music CD-Kritiken Joystone (Feat. Kabu Kabu) |
Jimi Tenor - Higher Planes (27.01.03 / Kitty-Yo) NT - Eins steht fest: Jimi Tenor ist ein absolut durchgeknalltes Musikgenie und lässt keine Vergleichsmöglichkeiten zu. Beides Eigenschaften, die mir persönlich schon mal sehr gut gefallen. Neben Nightmares On Wax arbeitete er auch schon mit anderen angesehenen Produzenten & Musikern des Genres zusammen und gehört mit Sicherheit zum Besten, was Electro & Co. zu bieten hat. Erste Pluspunkte sammelt Higher Planes schon beim Betrachten des Coverdesigns. Tenors neustes Feel-Good-Rezept sieht aber nicht nur gut aus, es beinhaltet auch eine Menge schmackhafte Zutaten: Funk, Jazz, Swing, Latin, Soul und eine Prise Electro. Die Anziehungskraft des musikalischen Multitalents ist sein glückliches Händchen für komplexe, orchestrale Kompositionen, die nie ihren Witz verlieren. Denn als außergewöhnlich stark herausragenden Instrumentalisten kann man Tenor wohl kaum bezeichnen, er weiß aber zu unterhalten und das alles andere als anspruchslos. Meiner Meinung nach ist Jimis neuster Tonträger als Gesamtwerk betrachtet nichts besonderes. Das Album bietet unterhaltende gute-Laune-Musik und die Tracklist ist zwar perfekt, aber es gibt keine Message oder ähnliches zu entdecken. Ich gehe deshalb detailliert auf die einzelnen Songs ein. Cosmic Dive ist ein genialer Opener! Bass und Saxophon spielen parallel, dazu kommt eine unheimlich funky E-Gitarre und Orgel sowie ein energiegeladener Bläsertrupp. All das über dem fetzigen Schlagzeug hat einfach einen klasse Groove. Nach dem schwachen Titelstück Higher Planes beginnt schon eines der Highlights des neuen Longplayers: Trumpcard. Hierbei handelt es sich um eine geniale Zusammenarbeit zwischen Jimi und dem UMO Jazz Orchestra. Die zahlreichen Blechbläser swingen was das Zeug hält diese Nummer ist eine Wucht! Der nächste Track, Good Day, erinnert mich von der Struktur und den Harmonien her ein wenig an 4 Heros. Gefolgt von Black Hole, einer kräftigen Funknummer, beginnt anschließend das wunderbare Dirty Jimi. Herrlich dezente Jazzgrooves, tolle Drums und ein quietschendes, verrücktes Saxsolo, genug um diesen Song zu einem meiner Favoriten auf diesem Album zu befördern. Nach einem fast fließenden Übergang, eingeleitet von kurzem Flötengespiel, beginnt schon das nächste Highlight: Tariola ist ein schleppendes, experimentelleres Stück, mit surrender, verzerrter E-Gitarre und zahlreichen, sonstigen Effekten gespickt bestimmt ein einzigartiges und eins der spannendsten Hörerlebnisse auf dem Album. Leider wird die bis jetzt gute Stimmung von Spending Time komplett zerstört, einer öden Elektrobalade mit wirklich sehr abstoßendem Gesang und Sprechgesang von Jimi Tenor. Ich konnte mir das Gesülze jedenfalls bloß einmal anhören, seit diesem Horrortrip skippe ich den Track spätestens nach zehn Sekunden. Let The Music ist wiederum eine sehr angenehme Nummer. Die sich wiederholende Textpassage "Dance! Let the music move ya" spricht wohl für sich. Man muss sich zwangsläufig zur Musik bewegen, außerdem hört man hier ein tolles Flötensolo. Der nächste Titel, Expatriot, ist neben Tariola ebenfalls sehr eigen. Über drei Minuten langes, beatloses, sphärisches und mysteriöses Klänge Erzeugen... Geschmackssache, mir gefällts. Nuclear Fusion ist neben Trumpcard leider der einzige Song auf dem Album, welcher mit dem UMO Jazz Orchestra aufgenommen wurde. Meiner Meinung nach mit Abstand der beste Titel. Ein langes Intro gespielt von dem gewaltigen Bläserensemble des Jazzorchesters, leitet den ungemein groovigen Hauptteil von Nuclear Fusion ein. Ein Posaunen-, Saxophon- und Synthesizersolo machen das ohnehin schon fantastische Stück noch um einiges hörenswerter unbedingt reinhören! Zum Abschluss gibts noch eine angenehme Ballade mit einem netten Solo, aber wegen dem schrägen (aber verdammt geilen) Effekt kann ich nicht erkennen von welchem Instrument es stammt... ist ja auch egal, ob E-Gitarre oder Synthesizer, Hauptsache es passt. Mit den Worten stargazing time again und warmen, weichen, verträumten Tönen beendet Jimi Tenor sein Werk. Obwohl Higher Planes, im Vergleich zu früheren Veröffentlichungen, ein eher zugängliches Album ist, brauchte ich ein paar Durchhörversuche bis ich Gefallen an Jimis Musik fand. Schlussendlich bin ich sehr glücklich über meine neuste Investition, muss aber noch eine kleine Kritik loswerden: Jimis Stimme ist nicht unbedingt jedermanns Sache, z.B. mich nervt sie bei einigen Songs sogar sehr, aber die Musik ist durchaus überzeugend, wenn auch teilweise ein bisschen zusammengeklaut und weniger spannend. Meine derzeitigen Favoriten: - Trumpcard - Tariola - Nuclear Fusion Tracks:
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Kommentare |
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jimi tenor ist live absolut geil :)) finnni / 08.04.2004 Bewertung: |