Portrait De/Vision |
De/Vision - NOOB (24.08.07 / Drakkar Records) Die deutschen Quasi-Depeche Mode kehren selbstbewusst ad fontes der unterkühlten Synthesizer-Musik zurück. Dem 80er -Fan wird's warm ums Herz. Nach gut anderthalb Jahren rückbesinnt sich das Berliner Duo De/Vision der guten alten Tage, während derer es vor allem die Synthesizer waren, die die ermüdeten, hoffnungslosen Herzen wieder zum Tanzen brachten. Bereits der aus dem Computerjargon stammende Albumtitel "Noob", der auf deutsch so viel heisst wie "nicht lernwilliger Neuling", gemahnt an einen Gemeinplatz, demzufolge früher alles viel, viel besser war. De/Vision scheinen sich dieser Devise anzuschliessen und widmen sich auf ihrem neusten Opus - ungeachtet ihrer letzten paar Schaffensjahre - vollumfänglich der Synthpop'schen Elektronik. So sind es in den allermeisten der sehr melodiösen 13 neuen Songs - nebst der wunderbar klaren Stimme des Sängers - ausschliesslich verschiedentlich eingesetzte Synthesizer, mithilfe derer Steffen Keth und Thomas Adam melancholische Moll-Klangwelten erschaffen, die einen gedanklich an einen Ort transportieren, an dem sich Neonlichter auf Gletschern zu wärmendem Licht vereinen und wenigstens den Hörer dahinschmelzen lassen. Nur selten bedient sich das Duo richtiger Instrumente: So machen sie auf dem einen oder anderen Song spärlich von der E-Gitarre Gebrauch, die hie und da ein progressives Element in die elektropoppigen, meist Club-tauglichen Depressiva bringt, das den fraglos nicht übermässig innovativen, sich ähnelnden Songstrukturen Ecken und Kanten zu verleihen vermag. Insgesamt gibt man sich auf "Noob" jedoch nicht nur elektronischer als in den letzten Jahren, sondern auch um einiges kurzweiliger, kompakter, kälter - ohne jedoch De/Vision-typische Träumlieder ganz auszusparen. Fazit: De/Vision ist der beabsichtigte alte Neuanfang ganz ordentlich gelungen. "Noob" ist Synthpop at its best - nichts Neues zwar, da aus den 80ern zuhauf zu hören, aber halt nichtsdestotrotz wunderbar. Vielleicht war früher ja doch alles besser. Reinhören in vier der neuen Tracks kann man hier. (Ivana Leiseder) [Dieses Review erschien auch beim Schweizer Onlinemusikmagazin Exit Music. Den Musik-Blog von Ivana findet ihr unter musiek.ch] Tracks:
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