Portrait Cobblestone Jazz |
Cobblestone Jazz - 23 Seconds (12.10.07 / !K7 Record) Als Bewunderer des kanadischen Produzenten Mathew Jonson und dessen Labelarbeit auf Wagon Repair habe ich sehr gespannt auf den ersten Longplayer von Cobblestone Jazz gewartet, und eine kleine Zugfahrt Zürich - München war die ideale Gelegenheit, das Teil ausführlich abzuchecken. Während die Solo Produktionen von Mathew Jonson - von Altmeister Sven Väth auch schon mal als einer der besten Produzenten der Jetztzeit betitelt - eher cluborientiert sind, steht beim Projekt Cobblestone Jazz die Live Experience ganz klar im Vordergund. Umso erfreulicher ist die Tatsache, dass neben der Album Disc ein zweiter Silberling in der Hülle war, auf dem ein fantastischer Live-Cut eines Gigs in Madrid im Frühling dieses Jahres zu finden ist. Für mich der Wahnsinn, allein schon der Übergang von "India in me" zu "W" lässt mich mit offenem Mund im ICE sitzen und mein Gegenüber wohl ziemlich komische Dinge denken. Nebst dem Live Cut finden sich auch die beiden eingangs erwähnten Tracks auf der CD 2. Aber kommen wir zum Album, das da heisst: "23 Seconds". Daraufhin wirds zum ersten Mal dem Projektnamen entsprechend so richtig jazzig. Zu Beginn noch nur mit kleinem feinem Hi-Hat ausgestattet geht es kontinuierlich die Beatleiter nach oben bis ab Mitte des Tracks ein organischer housiger Groove entsteht der sich auch im Club nicht zu verstecken braucht, allerdings ist mir das Ganze dann gegen Ende ein bisschen zu hart auf der Jazz-Schiene und in meinen Ohren weniger tanzbar. Das namensgebende "23 seconds" driftet dann wieder stark in jazzige Gefilde, hat für mich ein bisschen Ähnlichkeit zu Acts wie Alex Under, wenn auch die Betonung eher auf den jazzigen Elementen liegt und weniger auf den Techno-Elementen. Dennoch muss man sagen das dies wohl der Essenz des Cobblestone-Jazz-Sounds sehr nahe kommt. Mit "Change your Apesuit" und "Saturday Night" folgen 2 schöne tanzbare Tracks die jeder Minimal-Party gut zu Gesicht stehen, vor allem das trancig verspulte "Saturday Night" hats mir angetan und widerspiegelt eigentlich sehr schön die Solo-Arbeit von Mathew Jonson. Zu guter Letzt folgt das bereits erwähnte "W", für mich ein weiteres Highlight von Mathew Jonsons Fähigkeit des Soundscapings (diese Synths aus dem nichts jagen einem die Gänsehaut geradeaus den Rücken runter und wieder hoch) und ausserdem eine eindrückliche Visitenkarte, da man zeitgenössische Tanzmusik in dieser Qualität nicht gerade jeden Tag zu hören bekommt.
(Banshee / 10.10.07) Tracks:
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