Portrait Deela |
Deela - Mano Mano (31.08.07 / Switchstance Recordings ) Wessen Ohren sich mit dem "handgemachten" Silberling bekannt gemacht haben, können sich zu den Glücklichen zaehlen und den beiden Handwerkern Ingo Möll und Martin Morsch dafür dankbar sein, dass sie die durch ein Festplattenunglück verloren gegangenen Songs wieder ins Leben gebracht haben. Die Zusammenarbeit des Musikers, DJs und Produzenten (Ingo) und des Schlagzeugers und Percussionisten (Martin) ist in ihrer Reise mit 19 Stationen klar zu hören. Gleich am Anfang mit "Mountains" and "Stars" zeigt uns Deela, wo es langgeht. Wohin genau, darf man erst gar nicht versuchen zu definieren, denn die Musik ist zu farbig, um sie in irgend eine Tongruppe zu versorgen. Bis zur 5. Station, der sogenannten "All There Is", kommt man mit einer ruhigen Kopfnicktakthaltung durch, doch spaetestens von jetzt an ist man als Mitreisender in die Musik integriert und der Körper ist sich im Klaren: Tanzen ist angesagt. In den meisten Songs wurde mit verschiedenen Künstlern gearbeitet - so auch in der 6. Station, "Uciekam", die von der Jazz-Saengerin Kasia Bortnik, einer sanften Ruhestimme, begleitet wird. Sie gibt dem ganzen Instrumentengemisch einen loungsam(er)en Fluss. Der Sound der klassischen Gitarre laesst uns immer wieder an ein Sommerbild erinnern, wie zum Beispiel in unserer 10. Station, "Radio Deela", Spanischkurs für Anfaenger, nur funkiger, sonniger, Maria Garcia Lora als Trainerin, und immer wieder sind die natürlichen Schlagtöne im Hintergrund zu hören. "Absuordo" praesentiert uns die vielleicht aggressivsten Schlagtöne, die in unserer ganzen Reise vorkommen, wobei Aggressivitaet ein Unwort für dieses Handwerk ist. Denn alle 19 Stationen in einem erscheinen wie Offenheit und Einssein; vielleicht ist es der Einfluss von Benutzung vieler Instrumenten und Stimmen in einem, dass dieser Eindruck überhaupt entsteht. Wie es der Titel auch sagt, wird die Geschwindigkeitstaste berührt und eine Pause nach dem Tanzen gegönnt, waehrend dessen kann man sich wundern, wie schnell man die 12. Station erreicht hat, "Take it Slow". Gleich danach im Song "Esperame" begleitet uns die melancholische Stimme Miriam Suarez Argueta, die Saengerin und Gitarristin der spanischsprachigen Latin-Akustik-Gruppe A Solas Sin Mi. In insgesamt vier aller Stationen hört man auch am Schluss die Stimme von Mango Juice, der mittlerweile nicht mehr als Stimme sondern wie ein Teil der Instrumente klingt. Die Musik von Deela ist nicht eine, die irgendeinen Platz sucht, oder durch Normen eingestuft oder klassiert werden will. Sie ist nicht für jemanden bestimmten produziert, wobei man hier nicht von Produkt, sondern von Kunst redet. Sie ist für alle da, besonders für diejenigen, die für Neues und Verschiedenes offen sind, und wie ich Deela von ihrem Sound her einschaetze, sind es auch sie. Mehr und Neues über Deela unter: http://www.myspace.com/deelaswitchstance la mano = die Hand (span.), mano a mano = Hand in Hand (span.), hecho a mano = handgearbeitet (span.) (snag) Tracks:
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