Portrait Jamie Lidell |
Jamie Lidell - Multiply (15.06.05 / ) Die warmen Sonnenstrahlen wandern über mein Gesicht, langsam wache ich auf. Es ist ein schönes Aufwachen und in der Küche wartet schon der "Cup of tea". Der Sound ist soulig und funkig, erinnert mich an Jamiroquai, genannt "Yougotmeup", eben die perfekte Musik um Aufzustehen. Weiter geht es gemütlich und bluesig mit Gitarre. Jetzt befinde ich mich im Garten gemütlich am Grillen, vielleicht spielt noch jemand Trommel und Schellenkranz dazu. Die Musik erinnert mich aber auch an die, die meine Eltern früher gehört haben, so alter Sound mit viel Soul und Blues. Auffallend finde ich die vielen Stimmen, oft gibt es zweistimmige Teile, eben "Multiply", wie auch das Lied sowie die CD genannt wird. Es ist eine Stimme, die kräftig klingt, ich stelle mir einen alten, glücklichen, singenden Afrikaner vor. Das einzige kleine Stück Elektro lässt sich ganz am Anfang des dritten Songs schnell blicken. Schnell geht es aber über in eine Disco ab 30, es wird wieder soulig, funkig, erinnert mich anfangs an Lenny Kravitz. Gemischt wird es dann aber mit Pop und wird fast zu einer typischen Boygroupmusik. "A little bit more", so teilt mir eine monotone Computerstimme mit, die während dem nächsten Lied den Rhythmus angibt. Dazu werden verschiedene Männerstimmen kombinert, klingt nach R'N'B und süsser, unbekümmerter Teenymusik. Nach der Hälfte der CD, wird das Cover angesprochen. Die ersten Reggae-Einflüsse kommen und erklären die entsprechende Farbwahl der Schrift. Es wird mehrstimmig, "a cappella", dazu ein Fingerschnippen als Beat. Auch das nächste Stück lässt Bob Marley grüssen, eine Mischung aus mehrstimmigem schwarzem Gesang, Oldies und Gitarre. 3 Minuten später habe ich das Gefühl, auf einem Motorrad durch die Stadt zu düsen, ein erfreutes Fährtli. Saxophon, Guggenmusik, funkige Gitarren, schnelle Tanzmusik, die mein Fuss wippen lässt. Ja genau, so etwas zwischen Jimi Hendrix, Lenny Kravitz und James Brown. Dieses Töfffeeling hält sogar noch weitere 3 Minuten an, ein 40 jähriger in Rockerkleidung sehe ich vor mir, der sich gerne an alte Zeiten erinnert. Ganz alas Deep Purple. Ich werde aus der Welt der Lederjacken geweckt, als mich eine bluesige Stimme fragt: "What is it this time?". So schlendere ich nun langsam in die Küche, gehe frühstücken, begleitet von Klavier und swingigem Blues. Dieser Blues bleibt dann bis zum letzten Stück und wird sogar noch ruhiger und gemütlicher. Es lädt einen zum Schluss ein, schläfrig auf der Sommerterasse zu sitzen und einfach nichts zu machen, da es ausserdem auch viel zu heiss ist, sich zu bewegen. So klingt das "Game for fools" langsam aus, fast einer Ballade ähnlich. Ich lasse mir nochmals die gehörte Musik durch den Kopf gehen, und komme zum Schluss: Jamie Lidell präsentiert mir hier viel Soul, Blues, Gitarre, Stimme, Pop, das sich zusammen-schliesst zu einem Don't worry-Sound, ein alter Sound, der zum Relaxen einlädt. Für mich ist diese CD eine ziemliche Überraschung, da ich auf etwas anderes gefasst war. Ich habe nämlich Jamie Lidell letzen Winter in der Dachkantine gesehen, und dort war seine Musik viel mehr elektronisch, das hat mir besser gefallen, eine spannende Kombination. Hier auf dieser Scheibe habe ich mich immer gefragt, wo bleibt denn der Elektro? Den hab ich vermisst, aber vielleicht ist diese CD eben auch gerade deshalb zu empfehlen, da sie so überrascht? Tracks:
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