Da tun sich zwei bewährte Musiker zusammen und es entsteht ein Album, das wie der Himmel auf Erden klingt. So und so ähnlich kann man sich die Debüt-Platte von Pola (Oli Kuster und Marcel Blatti) vorstellen. Von Gottes Hand geschrieben und produziert.

Der Opener und gleichzeitig die erste Single-Auskopplung Breathe trägt den erwartungsvollen Hörer in sphärische Gefilde. Was folgt, ist an Vielfältigkeit und Einfallsreichtum kaum zu übertreffen: Nummer zwei (Monstre blanc) auf dem Meisterwerk wurde mit einer Prise Rock’n’Roll gewürzt und mit einem rollenden Beat unterlegt, der das Tanzbein ungemein animiert. Auch der Folgesong Trust me ist tanzbar und im elektronischen Bereich einzuordnen.
Bei Liedchen vier von Pola bewegen wir uns irgendwo zwischen französischem Chanson und lupfiglustigen Synthietönen. Und trotzdem klingt’s nicht nach Celine Dion und lächerlichem Rumgepiepse.

Eigentlich kann man zu diesem Zeitpunkt nicht mehr viel mehr erwarten. Doch Pola überraschen noch mit weiteren neun Perlen. Wir wandern von Elektrorock zu Pop-Baladen, weiter zu grossartigem Trip-Hop mit Frauengesang, zu wiederum tanzbarem Beinahe-Drum’n’Bass und über Minimal zu Filmmusik wieder zu Pop.

Das ganze endet mit einer Chill-out-Nummer, die nochmals so richtig zum Geniessen ist. Und man möchte mehr. Viel mehr. Und so hört man das Debüt von Pola zum fünfzigsten Mal und entdeckt immer wieder neuen Charme. Neue Passagen, neue Höhepunkte.

Pola macht süchtig auf eine angenehme Art und Weise. Unbewusst und schleichend, zärtlich fordernd. Darf man eine Platte sexy nennen? Diese hätte es verdient.

Nadia Zanchi

1. breathe 4:45
2. monstre blanc 3:01
3. trust me 3:48
4. julika 4:26
5. remote control 5:05
6. fall 3:34
7. circles 4:45
8. journey 3:51
9. hyper hyper kill kill 5:06
10. mousedrum 3:52
11. pushing the profits 3:59
12. passing by 5:06
13. rest 3:47