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Portrait
21 Hertz

   21 Hertz - Ocean of time
(01.09.05 / )

Was während den 1990iger in Sachen Triphop geboren wurde, haben die Schweden 21 Hertz seit 2002 versucht, weiterzuführen. Bands wie Massive Attack und Portishead mit ihren melancholisch elektronischen Melodien inspirieren sie, mit dem langsamen Beat, den auch dunklen Melodien, wobei Sylvain frisch vom Hiphop und Christian von der Welt des Funk gekommen ist. Dazu kommt jetzt die expressive Stimme der Frau im Klub: Karin Steneby. Ihre Stimme kommt schon während dem ersten Lied stark zum Zug und beweist, dass sie das Zentrum regiert. Der Anfang ist ein typischer für Triphop, erinnert mich an Massive Attack, auch vom Klang der Stimme her. Eine coole Gitarre lässt sich hören und auch diese am Anfang erwähnte Melancholie. Es ist friedliche Musik, ich sitze im Zug, die Landschaft zieht vorbei, eine Leichtigkeit und Fröhlichkeit. Feine, scheue elektronische Hintergrundtöne, und Christian Ricci am Bass wie auch ein Schlagzeug ist zu hören. „Wave of time“, das dritte Lied gefällt mir am Besten. Ein cooler Anfang, ich fühle mich beim Aufstehen mitten in der Nacht, die blitzenden Augen einer Katze, die um die Hausecke schaut und schnuppert. Instrument und Stimme ergeben gewagte, spannende Kombinationen. Vielleicht stehe ich momentan gerade in Schweden auf einem Berg, sehe nichts als weite Landschaft, es ist kühl, ich trage meinen Wollpullover, sehe in die Weite und geniesse die unendliche Freiheit. Der Instrumentalteil finde ich super, und die anschliessende Kombination von Bass und elektronischem Beat. Der folgende Track erinnert mich wieder stark an Massive Attack, die ich sehr mag, wieder diese ähnliche Stimme, ein leichtes Treiben im Wasser. „Frozen moments“, piepsende Tönchen, manchmal ist auch noch eine elektrische Gitarre dabei. In der Hälfte der CD kommt eine speziell klingende Gitarre dazu, vielleicht eine 12- saitige. Es klingt nach schwedischem Märchenwald, ich spaziere unter den noch feuchten Tannenspitzen durch, es funkelt. Christian Hörkkö mit seiner Gitarre ist hier im Zentrum, Ambient kommt noch dazu und dieses seltsame andere Instrument, das mich in irgendeiner Art an Dudelsack erinnert. Aber auch der vierte der Band, Sylvain Brochard kommt im siebten Lied zum Zug, mit seiner Tätigkeit als DJ. Ein scheues Hiphop-Zappen der Platte, somit fällt der Schnee leicht auf mein Gesicht, deckt mich Flocke um Flocke zu. Kurz vor dem letzten Lied erinnert mich der Sound der Schweden auch einbisschen an die Luzerner Triphop Band MOE. Die Stimme klingt sehr schön melancholisch, wieder diese Leichtigkeit, das Schweben über der nie endenden Landschaft. Zum Schluss kommt noch der Titel zur CD „Ocean of time“. Es regnet, Bass, Gitarre, Trompete und Streichinstrument. Für mich hat es auch etwas Reklamierendes, Neckendes. Vielleicht ein Versteckspiel von Katze und Maus, immer wieder guckt die eine um die Ecke und neckt den anderen. So zum Schluss muss ich sagen, bin ich begeistert vom Sound der Schweden, eine super CD, so wiedermal richtiger Triphop. Ich finde es schön, dass es der französisch-schwedischen Band aus Stockhom gelungen ist, die Instrumente nicht untergehen zu lassen, man hört noch, woher die Instrumente kommen. Typisch für diese Platte ist Karins Stimme im Zentrum, die Melancholie und das an die Natur Gebundene. So schön, wie man die verschiedenen Elemente der Landschaft spürt, die Elemente wie Wasser, Berg und Luft. Auch das Cover passt da super dazu: das Feuer. 21Hertz bringt ein typisch schwedischer Sound, denke ich, einfach eine nördliche Melancholie in Bezug mit der kalten Landschaft, die nur aus dem Land selbst entstehen kann. Die Liedanfänge gefallen mir immer, ein leitender Beat aber auch ein nachdenklicher Easysound alas Massive Attack. Also unbedingt mal reinhören und die Reise durch Schweden geniessen!

(meret)



Tracks:
  1. Outside
  2. Sparrow
  3. Wave of time
  4. Ever
  5. My time
  6. Silence
  7. Still I do
  8. Tired
  9. Ocean
Bewertung:


Kommentare


I LOVE 21 HERTZ ! ! !

french girl / 26.09.2005

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