Mitglieder Rob Birch Biographie Der Weg zu einem der erfolgreichsten europäischen HipHop-Acts war auch für die Stereo MC's ein steiniger. Erst mit dem dritten Album sollte es für das geschlechtlich fair aufgeteilte Sextett plötzlich abgehen wie eine Schneelawine im Pitztal. Ihre Verehrung für den Funk und im Besonderen für Grandmaster Flash kommt schließlich auf dem beachtlichen Zweitling heraus. Ins Studio lockt man u.a. Afrika Bambaata und The Beatnuts. Mit der Background-Sängerin Cath Coffey im erweiterten Line-Up knackt die Single "Elevate My Mind" als erste britische Rap-Produktion die US-Charts. Entgegen der damaligen HipHop-Attitüde legen die MC's von Beginn an viel Wert auf ihre Live-Performance und so sieht man sie 1990 in Reading als eine der ersten Rap-Acts auf einem Rock-Open-Air. Erst in den folgenden Jahren ahmten Gleichgesinnte wie De La Soul oder Public Enemy diesen mutigen Schritt nach. Der weltweite Durchbruch gelingt der Band schließlich 1992 mit "Connected". Nicht zuletzt dank nun dreier Background-Mädels, die Birchs Mantra-Raps liebevoll umschmeicheln. Hit-Singles wie "Step It Up", "Creation" und eben "Connected" füllen allerorten die Tanzflächen, so dass die Band sogar auf U2s umjubelter "Zooropa"-Tournee den Anheizer spielen dürfen. Außerdem gibt es 1994 auch von der Musikindustrie die lang verdienten Streicheleinheiten in Form des British Music Awards für das beste Album und die beste Band. Nun lehnt sich die Band zufrieden zurück und sonnt sich im mühsam erarbeiteten Erfolg. 1995 erscheint auf dem "Help"-Sampler zugunsten der vom Bosnienkrieg betroffenen Kinder der neue Song "The Sweetest Truth" und so langsam nähren sich auch Gerüchte um ein neues Album der "Furious Five". Doch außer durch Remixaufträge für Tricky hört man von der Band nichts. Erst 2000 melden sich die Stereos mit einer "DJ Kicks"-Veröffentlichung auf dem famosen Berliner K7-Label zurück und begeben sich damit als European Hip Hop-Stars in die nette Gesellschaft von Downbeat-Helden wie Nightmares On Wax und Drum'n'Bass-Chickas wie Kemistry&Storm. Dass die musikalischen Vorlieben der Band nicht automatisch den Geschmack der Stereo MC's-Gefolgschaft treffen, erfahren einige Fans deutlich. Insgesamt freut man sich aber vor allem über die drei neuen Stereo-Instrumentals ("Rhino I-III") auf dem Remix-Album. Mit Mastermind Robs Worten im Hinterkopf, man wollte sich mit der Remix-Platte über die eigenen Favorites hin ins Musikgeschehen zurück melden, rechnet zunächst keiner mit dem Unmöglichen: einem neuen Studiowerk. Umso erfreulicher die Kunde desselben, das den Namen "Deep Down And Dirty" trägt und im Mai 2001 in den Läden steht. Noch immer sind drei Gesangsdamen am Start, wenn auch Coffey (Soloalbum "Wild World", 1997) die Einzige aus alten Zeiten ist. Zudem bestätigen die MC's Festivalauftritte in Deutschland (Southside/Hurricane) und eine Clubtour, die nach wie vor mächtiges Interesse hervor ruft. An längere Ruhephasen mittlerweile gewöhnt, müssen Fans der MC's anschließend wieder ziemlich darben. Die Briten spielen 2002 zwar noch einige Festivalshows in Europa, verschanzen sich danach aber flugs wieder im Studio. Jedoch hemmen Unstimmigkeiten mit dem Label Universal den kreativen Kompositionsprozess, weshalb es mit dem von The Head im laut.de-Interview anvisierten Veröffentlichungstermin Mitte 2003 natürlich nichts wird. Nach der Entscheidung, sich von Universal zu trennen, sondiert die Band Angebote und schließlich wird man sich mit Pias Recordings handelseinig. Inzwischen hat die Band auch wieder zwölf Songs am Start, die am 29. August auf das fünfte Studioalbum "Paradise" gelangen. Vorab erscheint die Reggae-angehauchte, dennoch als klassische Stereo MC's-Single zu bezeichnende Nummer "Warhead", auf der sich Sänger Rob wieder an Gesangsharmonien abarbeitet. Dafür überlässt er auf einem anderen Song seiner Kollegin Cath Coffey den Part fast durchgängig. Das Album selbst klingt einerseits wie eine logische Fortsetzung des Vorgängers, doch zum bewährten Electronic Rap-Funk gesellt sich wieder eine größere Portion Soul hinzu, die ab und an das Frühwerk "Supernatural" in Erinnerung ruft. Im Song "The Fear" verbeugt sich die Band dann überraschend deutlich vor 80s-Elektropop, während "Set It Off" mit fetten Bläsersätzen die alte Fangemeinde zu Tränen rühren dürfte. Die Mischung aus Routine und Experiment tritt auf "Paradise" deutlich hervor. Mit Stephanie Mckay und Sara J sind zwei neue Gastsängerinnen gelistet, den Kern der Band bilden jedoch nach wie vor Rob Birch, Nick Hallam und Cath Coffey. Drummer Owen If ist auf aktuellen Pressefotos nicht mehr dabei. Eine Clubtour ist für Herbst 2005 geplant. Website http://www.stereomcs.com/ http://www.myspace.com/stereomcsofficial DISCOGRAPHIE
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