Kaufleuten 22.05.2008 |
Portrait Hooverphonic CD-Kritiken The President of the LSD Golf Club |
Gespannt durfte man sein auf ihren Auftritt im Kaufleuten. Wie würden ihre neuen Songs live klingen? Leider Gottes ist die neuste Platte "The president of the LSD Golfclub" kein Meisterwerk geworden, aber trotzdem solides Ohrenfutter, wie man es von dieser sympathischen belgischen Band auch erwarten konnte. Ich hoffte schon im Vorfeld, dass sie auch alte Perlen aus ihrer Schatzkiste zum Besten geben würden. Meine Hoffnungen wurden glücklicherweise erhört. Aber alles der Reihe nach. |
Mit dem Opener "Stranger" von der neuen CD wurde das Publikum sanft in die wattebauschige Welt von Hooverphonic geführt. Glasklar ertönte die Stimme der hübschen Frontsängerin Geike Arnaert, die sich wie eine Elfe auf der Bühne bewegte. Dann versprühte Arnaert mit einem Solostück ihren Charme und wurde nur durch das Piano begleitet. Das ging unter die Haut und beeindruckte. Man fühlte sich, wie wenn man als kleines Kind von seiner Mutter getröstet und in die Arme genommen wird. Das Publikum fühlte sich jedenfalls gut aufgehoben. So katapultierten uns die Belgier mit teilweise innovativen Versionen der alten Songs in die Vergangenheit zurück. Zu erwähnen wären da "No more sweet music" in einer Funk-Rock'n'Roll-Version (könnte glatt vom Pulp-Fiction-Soundtrack kommen), das fast schon antike "2 Wicky" mit kosmischen Roots-Reggae-Touch oder das leider in Sachen Gesang abgeschwächte "Best friends". Insgesamt liess sich die Truppe zu zwei Zugaben hinreissen, wo sie unter anderem endlich einer ihrer besten Songs "Mad about you" mit voller Hingabe performten. Und dann, als es nach zwei Stunden dem Ende zuging, gaben sie eine abgefahrene Version von "Sometimes" zum Besten. Minutenlanger Aufbau in Jam-Session-mässiger Ambiance, bis die Musikwand mit grossem Krach in sich zusammenstürzte. Ein fulminanter Abschluss eines gelungenen Konzertes. Das Publikum bedankte sich mit tosendem Applaus. Hooverphonic verstehen ihr Handwerk, haben keine arroganten Star-Allüren und sind immer ein Garant für professionellen Live-Sound. Nur wenige Bands bringen solch sphärisch-seidige Trip-Hop-Pop-Musik auf einer Bühne überzeugend wieder. (bb) Bilder vom Konzert auf Usgang.ch |
Kommentare von anderen Konzertbesuchern |
29.11.2008 Ich bin froh, durfte ich Hooverphonic dieses Jahr noch 2mal live erleben (Lausanne, Zofingen) mit der wunderbaren und bezaubernden Geike Arnaert, die die Band ja nun leider verlässt. Das Aus für Hooverphonic? Ist Geike ersetzbar? Und ich war ziemlich überrascht, wie toll Alex Callier ja singen kann. Die Duette mit Geike waren ein Genuss! Stephan |
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