![]() Portrait Black Devil Disco Club |
Review: Black Devil Disco Club - Eight Oh Eight(10.06.08 / Lo Recordings)Schon einige Jahr bevor mit dem grossen Hype um Hercules and Love Affair auch der Letzte begriffen hat, dass Disco ebensowenig tot zu kriegen ist wie Punk oder Drum'n'Bass, wurde auf dem Aphex-Twin-Label Rephlex Records die glorreiche Wiedergeburt dieses Genres eingeleitet. Im Jahr 2004 erschien der anscheinend aus dem Jahr 1978 stammende verlorene Klassiker „Disco Club" des obskuren Acts Black Devil. Bald entstanden Gerüchte, dass der eigentliche Urheber dieser Scheibe Luke Vibert oder gar Richard D. James selbst sei. Obwohl die Gerüchte weitgehend verschummten, als sich die Originalformation 2007 unter dem Namen Black Devil Disco Club wieder zusammenfand, zeigen diese doch, wie Visionär diese Italo-Disco-Scheibe war (bzw. wie perfekt der Stil der späten Siebziger von den Rephlex-Leuten getroffen wurde). In relativ kurzer Zeit veröffentlichte Black Devil Disco Club zwei neue Scheiben, wovon in dieser Rezension die aktuellste mit dem Namen „Eight Oh Eight" im Zentrum stehen soll. Verbunden werden die drei Alben durch die Tatsache, dass alle genau sechs Tracks umfassen und die Musik nur mit Bandmaschine, Synthies und einem realexistierenden Drummer eingespielt wurden, also auf Computer gänzlich verzichtet wurde. Die Hintergründe des Acts bleiben weiterhin diffus: Laut aktuellen Aussagen soll nur einer der beiden mit englischnamigen Italo-Pseudonymen ausgestatteten Franzosen wirklich an der Musik beteiligt sein, www.out-of-space.ch übernimmt aber keine Verantwortung für den Wahrheitsgehalt dieser Information. Das aktuelle Album, benannt nach der Drum Machine TR-808, wirkt deutlich düsterer als die Vorgänger. Viel eher kann man sich hierzu dunkle Raves als eine Disco-Kugel und einen tanzenden John Travolta vorstellen. Neben wohl für das Genre typischen Falsettgesang, wird viel mit verzerrten Stimmen gearbeitet, mal metallisch-roboterhaft, mal Cher-mässig. Unter anderem mit einer stampfenden Tanznummer („With Honey Cream"), einem hysterisch-dunkeln, stimmungsmässig an Justices „Stress" erinnernden Titel („Open the Night"), einer entspannten Ambient-Nummer („Is Sorrow") und einem mit einem Mittsing-Refrain ausgestatteten Abschluss („For Hoped") bietet diese Platte, die irgendwo zwischen Disco Music und Acid House angesiedelt werden kann, ein relativ grosse Vielfalt. Allerdings hat man einiges davon, und zwar eher besser, bereits auf „Disco Club" gehört. Vieles wirkt wie eine etwas dunklere Kopie der Originals. Sicher keine schlechte Veröffentlichung, aber auch nach dreissig Jahren wird „Disco Club" nicht erreicht. Reinhören: http://www.myspace.com/blackdevildiscoclub26
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