Egal, wie verträumt wir sind, egal, wie viele Schnulzen täglich aus unseren Radios säuseln, die herzerwärmenste Musik kommt doch immer noch aus dem kalten Norden.

Wer Sigur Rós mag, der mag auch Múm ('muum' ausgesprochen - hat anscheinend nichts mit dem englischen Mami zu tun). Wer die 'alten' Múm mag, der wird auch ihre nun endlich veröffentlichte Platte namens 'The Peel Session' mögen, die doch etwas anders klingt, als wir es uns von den vier Musikanten bis anhin gewöhnt waren, und bereits 2002 im Rahmen der legendären Sessions von John Peel's Radioshow auf BBC (2004 verstorben) aufgenommen worden war.

Mal abgesehen von der faszinierenden und herzigen CD-Cover- und Booklet-Gestaltung hat das Quartett einmal mehr kreative und wunderschöne Songs aufgenommen. Die vier Lieder auf der CD klingen mühelos und natürlich, sind etwas Pop-angehaucht, eingängig aber nicht langweilig. Die Musik der vier Isländer, die zwischen Liveband und Electronica zu pendeln scheinen, ist warm, melodiös und vielfältig. Experimentell und, unter anderem unter Verwendung von Laptops, mischen sie Gitarre, Bass, Schlagzeug, Synths, Cello, Akkordeon, Blechblasinstrumente miteinander - um nur einige zu nennen. In allen Liedern gibt es eine Grundmelodie, auf welche das Weitere aufgebaut wird. Ab und an ertönt ein Glockenspiel, mal singt eine unschuldig leicht klingende Frauenstimme etwas auf isländisch oder summt einfach mit, mal hört man nur Geklapper oder Gekratze...:
Die CD bringt eine angenehm sanfte Frische, irgendwie aufheiternd und traurig zugleich, tänzelnd und naive 21 geniesserische Minuten aus Skandinavien.

(katrin)

1. Scratched Bicycle / Smell Memory
2. Awoke On A Train
3. Now There Is That Fear Again
4. The Ballad Of The Broken String