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Portrait
Deepchord presents: Echospace

   Deepchord presents: Echospace - The Coldest Season
(20.08.07 / Modern Love)

Da diese Seite schon vom Namen her mit Dub verwandt ist, verwendet doch Prodigys berühmte 92er Single "Out Of Space" Teile von einem Song des Dub-Pioniers Lee "Scratch" Perry, darf wohl eine gewisse Bekanntheit des Lesers mit dem Begriff vorausgesetzt werden. Ebenfalls nicht unbekannt dürfte die Tatsache sein, dass Dub einen grossen Einfluss auf Grössen der elektronischen Musik wie Massive Attack, Underworld oder die Gorillaz hatte, was wohl am deutlichsten am Beispiel vom Massive Attacks Dub-Remix-Album "No Protection" festgestellt werden kann. Auch das Genre Dubstep dürfte wegen seiner grossen Präsenz in den Medien aller Art vielen ein Begriff sein.

Allerdings dürften nur wenige mit Synthese von Dub und Techno vertraut sein, welche sinnigerweise mit dem Namen Dub-Techno bezeichnet wird. Diese Musikrichtung erreicht in den frühen Neunzigern vor allem in Berlin eine gewisse Popularität und wurde am prominentesten auf dem Label Basic Channel von Moritz von Oswald und Mark Ernestus produziert. Charakteristisch für die Veröffentlichungen von Basic Channel ist das Anreichern des Technos mit Hall-, Echo- und Rauscheffekten, wobei vor allem das Rauschen als Markenzeichen von Basic Channel gilt. Die Scheiben des Labels erreichten schon bald Kult-Status und waren vor allem auch in Amerika sehr gefragt.

Einer der bekanntesten Nachfolger von Basic Channel ist der Detroiter Rod Modell, besser bekannt unter dem Pseudonym Deepchord. Zusammen mit dem Chicagoer Steve Hitchell, welcher unter dem Namen Soultek Musik veröffentlicht, hat er das Projekt Echospace ins Leben gerufen, welches auf diversen 12-Inch-Veröffentlichungen Modells und Hitchells Version des Basic-Channel-Erbes präsentiert. Neben den Vinyl-Veröffentlichungen, welche nur in limitierter Anzahl veröffentlicht wurden, erscheint unter dem Namen "The Coldest Season" bisher unveröffentliches Bonusmaterial in CD-Form.

Was dem Hörer als erstes auffällt, ist das immer vorhandene Rauschen im Hintergrund. Das Cover, welches eine Schneelandschaft vor einem grauen Hintergrund abbildet, und die weisse CD betrachtend, erinnert dieses zuerst einmal an einen Schneesturm. Hat man sich erst einmal mit dem Album vertraut gemacht, fällt auf, dass das Rauchen nicht nur ein Lo-Fi-Effekt ist, der im Hintergrund fröhlich vor sich hin knistert, nein, das Rauschen ist ein vielseitig eingesetztes Instrument. Es passt sich immer wieder dem Song an, wird manchmal intensiver, einem Schauer im Regenwald gleich, verschwindet wie ein Nebel ganz plötzlich oder formuliert sich zu einer Ergänzung des Beats aus. Wer wie der Autor dieser Zeilen in Sachen Dub-Techno relativ unerfahren ist, hat nur schon wegen dieser überaus organischen Verwendung des Rauschen grössten Respekt vor Echospace.

Die Tracks, von denen drei die Zehnminutenmarke übersteigen, nehmen sich viel Zeit für den Aufbau. Zu einem meist gemächlichen Beat, können neben dem Rauschen immer wieder Halleffekte vernommen werden. Sehr gemächlich verändern sich die Strukturen. Das wirkt alles sehr ruhig, teilweise ein wenig eisig. Allerdings ist es keine unangenehme Eiseskälte, die sich über den Hörer ausbreitet. Die Landschaften, die vor dem geistigen Auge entstehen, sind keineswegs sterile Eiswüsten, man wähnt sich vielmehr in einem märchenhaften Eispalast, der an jeder Ecke mit neuen Überraschungen aufwarten kann. Zudem gibt es immer wieder Momenten in denen der Sound beinahe warm wirkt, vor allem der letzte Track mit dem Namen"Empyrean" tönt teilweise an, dass Dub eigentlich mit dem überaus sonnigen Reggae verwandt ist.

Gerade für Neulinge im Bereich Dub-Techno erfordert diese Platte, die, da die verschiedenen Tracks sehr natürlich in einander übergehen, nur aus einem Song zu bestehen scheint, einiges an Einarbeitungszeit. Wer allerdings einmal Zugang zur Platte gefunden hat, darf erleben, wie sich bei jedem Hördurchgang wieder neue Details offenbaren und sich vermeintlich langweilige Effekte zu tragenden Strukturen entwickeln.

(as)



Tracks:
  1. First Point Of Aries
  2. Abraxas
  3. Ocean Of Emptiness
  4. Aequinoxium
  5. Celestialis
  6. Sunset
  7. Elysian
  8. Winter In Seney
  9. Empyrian
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