Portrait
Neon Neon
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Review: Neon Neon - Stainless Style(14.03.08 / Lex Record)
Da kommt einem doch was bekannt vor? Wer singt denn da? Genau, Gruff Rhys von den Super Furry Animals. Neon Neon ist eines von seinen vielen Projekten. Und was der gute Herr zusammen mit Boom Bip da abliefert ist richtig cool. Die unverkennbar schmalzig sülzige Stimme verbreitet gute Laune.
Manchmal tönt der luftige Elektro-Poprock stark nach „getunten“ 80-er-Sounds.
Synthie-Geräusche wie damals, da kann man sich ein Lächeln nicht verkneifen. Auch darum nicht, weil man genau weiss, dass die meisten Tracks auf dem Dancefloor für angenehmes Retro-Feeling sorgen würden. Die Musik zieht und der Rhythmus ist immer da. Die Melodien passen harmonisch zu Schlagzeug und den altertümlichen Elektro-Samples. Hie und da astreine Popsongs. Dass Gruff Rhys ein begnadeter Musikfreak ist, beweist er mit der Vielseitigkeit seines Albums. Neben der erwähnten qualitativ hochstehenden Eighties-Trällerei findet man auf dem Album noch drei Hip-Hop-RnB-artige Stücke. Die passen da irgendwie nicht rein, man akzeptiert sie aber, weil sie eher von der abgefahrenen Seite sind. Da rappen und bouncen keine Geringeren als Spank Rock, Yo Majesty oder Fat Lip mit. Yeah, peace man! Ob sich Gangsta-Freaks dieses Album wohl anhören? Schlecht vorstellbar...ist aber auch egal, weil überwiegend Liebhaber von amüsant vorwärts treibenden, eher kühleren Pop-Songs auf ihre Kosten kommen. Übrigens sind nebst dem Sound auch die Texte erfrischend...
Man könnte sich auch gut vorstellen, dass das Album Stainless Style einfach eine Spassnummer sein soll oder ist. Und die Scheibe macht Spass. Andere Musiker werden irgendwann peinlich, der kurrlige Super Furry Animals-Sänger schafft es jedoch auf sympathische Art und Weise, trotzdem ernst genommen zu werden. Er geht manchmal bis ans Limit und strapaziert die Nerven der Hörer mit mutigem Trash. Man vergibt ihm aber, weil man dankbar ist, dass sich jemand traut, mal wieder unverkrampften und innovativen Humor-Elektropop zu spielen. Schliesslich soll man das Leben nicht immer so ernst nehmen...
Zu erwähnen sind folgende Songs:
- Das gemütliche „Dream Cars“, welches an den Super Furry Animals-Sound erinnert.
- Das witzige „I told her on Alderaan“, macht gute Laune.
- Der 80-er-Synthie-Smasher „Raquel“, ist fast schon ein wenig billig, aber weil das Stück so sympathisch daherkommt, drückt man ein Auge zu und tanzt mit.
- Das kitschig schnulzige „I steel your girl“.
- Das aus dem Radio ein bisschen bekannte „I lust u“, wo auch eine Dame mitträllert.
- Der super Song „Belfast“. Da groovt’s und jeder darf mitsingen. Yeah!
Die Hip-Hop-Liedchen finde ich ehrlich gesagt nicht nennenswert.
(bb)
Tracks:
- Neon Theme
- Dream Cars
- I Told Her On Alderaan
- Raquel
- Trick For Treat (Feat. Spank Rock & Sean Tillmann)
- Steel Your Girl
- I Lust U (Feat. Cate Le Bon)
- Sweat Shop (Feat. Yo Majesty)
- Belfast
- Michael Douglas
- Luxury Pool (Feat. Fatlip)
- Stainless Style
Bewertung:
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