Portrait Asian Dub Foundation CD-Kritiken Time Freeze 1995-2007 |
Asian Dub Foundation - Enemy of the Enemy (03.02.03 / Emi) AO - Leidest du an Energielosigkeit, Gleichgültigkeit oder interessiert dich Politik nicht im Geringsten? Dann habe ich ein geeignetes Gegenmittel und zwar Asian Dub Foundation. Denn diese Gruppe schafft es immer wieder mich absolut zum überschäumenden Kämpfer für eine gerechtere Welt zu mutieren! Denn wer ADF kennt, kennt auch seit Facts and Fiction schon das Bedürfnis, irgend so einer Faschistenfresse mit geballter Energie seine Faust durch die Fresse zu katapultieren. Das heisst jetzt natürlich nicht das ADF auf irgendeine Weise Gewalt verherrlicht! Im Gegenteil, denn sie schaffen es immer wieder eine Alternative zu zeigen anhand dem Medium Musik. Denn was gibt es schöneres als Musik, die einem auf eindringliche Weise eine Emotion einspeist? Und was gibt es Belebenderes als die Emotion von geballtem Hass. Nicht Hass gegen irgendwelche Personen oder Gruppen, sonder purer Hass gegen das System des Westens. Doch das ist natürlich nur eine Seite von ADF. Denn was sie eigentlich auszeichnet ist die genial gekonnte Fusion zwischen klassisch indischen Elementen mit elektronischer Musik der Extraklasse und einem (oder nun schon zwei) MC, der es versteht mit nuklear einschlagender Wucht mit Worten umzugehen. Da ist man natürlich wieder gespannt darauf, was diese Gruppe Conscious Fighters uns so ins Jahr 2003 mitgeben wollen. Das ist natürlich wieder eine geballte Ladung Energie! So macht der Anfangstrack Fortress Europe wieder einmal von Beginn an klar, dass diese Jungs nicht irgendwelche vollbekifften Generation X Hanger sind, sondern mit voller Energie gegen die Mauern der Festung Europa pochen. Doch dann geht es schon wieder voller Lebensfreude weiter. Hier kommt keine Sekunde das Gefühl von nur einem Hauch Resignation rüber! Danach wird man mit Unterstützung von niemand geringem als Sinead O Connor in eine dublastige Klangwelt von 1000 Mirrors weggetragen und mit recht unbeschwerten Tönen und etwas portugiesischem Charme wieder aus der aufkommenden Melancholie abgeholt zu werden , um sich wieder zurück zur wahren Stärke von ADF zurückzubegeben. Dazwischen gibt es noch eher HipHop-lastiges, ohne wirklich nervig zu werden. Denn auch für die Liebhaber der unschlagbaren Perkussions-Samples haben sie sich genügend Raum genommen. So gibt es auch fast ausschliesslich instrumentale Tracks, die einem zu ausgelassenem Rumgehüpfe inspirieren. Der Abschluss des Albums mit dem Titeltrack Enemy of the Enemy überzeugt dann jedoch nicht mehr so ganz, doch stört dies in Anbetracht des Gesamtwerkes nur wenig. Im gross und ganzem ist es nämlich wiedermal ein wahrhaftes Meisterwerk, was sie uns geliefert haben. Mich persönlich erfreut es besonders, das sie wieder vermehrt mit diesen sauberen Samples arbeiten, die ich sie seit Facts and Fiction etwas vermisst habe. Denn man kann sich ja über Indien streiten, aber was diese Kultur zweifelslos hervorgebracht hat sind verdammt himmlisch klingende Perkussionsarrangements, die ich so gerne in den Jungleraggadublandschaften einer der wohl besten Bands, die sich momentan im Musikgewimmel herumtümmelt, wieder finde. Lasst Euch von dieser energiegeladenen Welle wegspülen in ein bewussteres Gefilde der Existenz. Tracks:
|
|
Kommentare |
|