Portrait
Asian Dub Foundation
CD-Kritiken
Enemy of the Enemy
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Asian Dub Foundation - Time Freeze 1995-2007
(09.03.07 / Virgin)
Um es gleich vorwegzunehmen: Ich bin kein Experte für Asian Dub Foundation. Ich kenne ihr bekanntes Debut Facts and Fictions ein wenig, habe mir Enemy of the Enemy besorgt und ab und zu reinghört und irgendwann hab ich sie mal von der hintersten Reihe eines Festivals aus knapp mitbekommen.
Aus diesen Gründen gehöre ich wohl zum Zielpublikum von Time Freeze, denn es handelt sich dabei um ein Best-of-Album, welches die Asian-Dub-Foundation-Geschichte von 1995 bis 2007 zusammenfasst.
Ich muss zugeben, dass mir die Kombination von geilen Break- oder D'n'B-Beats mit dieser unverwechselbaren und speziellen Asia-Rapstimme sehr gefällt. "Geil!" denke ich zu Beginn der CD. Doch leider schwenkt die Stimmung auf CD1 ziemlich schnell um. Die CD wird zum Einheitsbrei. Die Beats sind zwar bei jedem Track geil und die Stimme verändert sich auch nicht wesentlich. Genau das ist auch ein Schwachpunkt der ersten Scheibe. Es ist zu monoton, alles tönt ähnlich und zu meiner Enttäuschung war einer meiner Lieblingssongs, Jericho, noch in einer schlechteren Version als ich ihn kenne, vorzufinden.
Besserung gibt es erst zum Schluss der CD. Mit Fortress Europe und Thousand Mirrors sind zwei grosse Hits zu hören. Letzterer, mit Sinead O'Connor als Gastsängerin, ist meiner Meinung nach der beste Song dieser Band. Ganz zuletzt erwarten uns noch zwei bisher unveröffentlichte Songs.
Falls man noch ein paar Rappen mehr ausgibt, bekommt man eine zweite CD dazu. Obwohl diese wiederum mit dem Einheitsbrei beginnt, ist sie doch wesentlich abwechslungsreicher als die erste. Da gibt es flotte Dub-Klänge bei Culture Move, bei Modern Apprentice ist sogar eine Frauenstimme zu hören. Bei zwei Tracks tritt der Publik-Enemy-Rapper Chuck D als Gastmusiker auf. Der Refrain einer dieser zwei Live-Tracks beinhaltet die zwei Worte Fuck Bush. Damit beweist Asian Dub Foundation einmal mehr ihre politischen, revolutionären Texte, obwohl der Term Fuck Bush mittlerweile auch nicht mehr sehr revolutionär ist.
Höhepunkt ist für mich eindeutig Siberian Slengteng, ein Track, bei dem es tönt, als würde Harry Krishna höchst persönlich singen. (Ich hoffe hiermit keine Glaubensgemeinschaft beleidigt zu haben).
jf
Tracks:
- rebel warrior
- box
- jericho
- th9
- naxalite
- black white
- change
- free satpal ram
- buzzin'
- real great britain
- collective mode
- new way, new life
- fortress europe
- thousand mirrors
- flyover
- stop start
- target practice
- debris
- culture move (pusher sound mix)
- memory war
- siberian slengteng
- black steel in the hour of chaos feat. chuck d
- sin of a bush feat. chuck d
- modern apprentice
- free satpal ram (russell simmins remix)
- fortress europe (jazzward remix)
- journey
- oil
- hope (congo natty remix)
- rafi
- round up (sun j remix)
- activisty & selectors
Bewertung:
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