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Review: Eine Kleine Nachtmusik

 Eine Kleine Nachtmusik

(14.07.08 / Island)  

Henry Smithson’s erstes Studioalbum unter dem Namen “Eine Kleine Nachtmusik“ fällt um Längen weniger bescheiden aus, als der Albumtitel vermuten lassen könnte. Meisterhaft gelingt es ihm, das geschätzte Erbe der kosmischen Musik aufrecht zu erhalten und in die Modernität zu transferieren.

Was denkt man von jemandem, der von sich behauptet, er habe sich in den vergangenen Monaten intensiv mit kosmischer Musik befasst? Viel Zeit habe er dem dauerhaften und wichtigsten Musikexport Deutschlands der siebziger Jahre gewidmet und dabei viele Parallelen zur modernen elektronischen Tanzmusik bemerkt. Diese Aussage lässt aufhorchen. Handelt es sich bei Henry Smithson aka Riton um einen unerfahrenen Neuling auf dem Gebiet des kosmischen Rock? Hat er sich vielleicht neugierig vorgewagt und probiert nun mal was ganz Neues mit ganz alten Referenzen? Naiv und haltlos im Vorwärtstasten auf dieser Terra Incognita, könnte man ihn diffamieren.

Der Einfluss von Krautrock und kosmischer Musik auf heutige elektronische Musik ist gemeinhin bekannt. Überspannte Vergleiche lassen einen diejenigen erkennen, welche sich vorschnell dieser Referenzen bedienen. Es scheint angebracht, sich mit Vorbehalten auf Smithson’s “Eine Kleine Nachtmusik“ einzulassen.

Zentral im kosmischen Rock ist das repetitive Element, um welches herum sich die Struktur eines Songs aufbaut. Einzelne Spuren wiederholen sich anhaltend und geben der Musik eine trancehafte und sture Ordnung. Diese Ordnung ist bei Smithson immer wieder erkennbar. Wobei er sich der Monotonie einfacher Repetition immer wieder geschickt entzieht. Und genau das ist ein bestechendes Qualitätsmerkmal dieses Albums: Repetition bleibt nie nur Repetition. Repetition à la Henry Smithson meint Hunger nach dem nächsten Synth-Einsatz, nach der nächsten Steigerung, – meint Neugierde, Überraschung und Freude.

Die Flächen sind aufwendig gestaltet, wirken aber nie umständlich oder erzwungen. Der Raum konstituiert sich quasi mit dem Betreten. Wobei die Musik sehr fassbar bleibt, sich dank ihrer typischen Strukturen nie selbst verliert.
Die Exzellenz des Albums blitzt auch in der Vereinigung organischer und elektronischer Anteile auf. Diese Symbiose vollzieht sich beinahe androidenhaft. Das Eine schöpft aus dem Anderen, so dass die jeweiligen Eigenheiten der Anteile in der Einheit zur Auflösung gebracht werden. Perkussive Instrumente wie Glockenspiel oder Xylophon ergänzt Smithson in traumhafter Weise mit einer Unzahl verschiedener Synthesizers.

Trotz der Weite des erschlossenen Raums bleibt “Eine Kleine Nachtmusik“ ein ungleich tanzbares Album und in diesem Sinn angenehm bodenständig. Vielleicht sind es eben jene Gegensätze, welche das Album zu diesem unvergesslichen Hörerlebnis werden lassen. Folgt man auf Gedeih und Verderb seinen trancehaften Ansätzen, bereitet man den Weg für eine Besessenheit. Spiritualität und Ritus sind Wörter, welche man in dem Zusammenhang erwähnen könnte. Doch das ist Sache jedes Einzelnen.

Smithson hat Ahnen wie Moebius, Roedelius und Rother heraufbeschworen. Er weiss mit ihrem Erbe umzugehen und schafft mit “Eine Kleine Nachtmusik“ eins der ganz grossen, referenzträchtigen Werke.

(Nico Scheidegger / exit.music)

Dies ist ein Review von unserer Partnerseite

exit.music



Tracks:
  1. Ertrinken
  2. Feuerprobe
  3. Finster
  4. Gotterdammerung
  5. Die Fontane
  6. Bardolator
  7. Fachgeschaft
  8. Beuschen Sie Mich Einmal
  9. Das Regenecho
  10. Quecksilber
Bewertung:


Portrait
Eine Kleine Nachtmusik
   

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