Open player

www.out-of-space.ch

classics


www.Out-of-space.ch stellt in der Rubrik "Classics" ab sofort ausgewählte Werke in die Ahnengalerie. Präsentiert werden alte und frische Meister aus "unserem" Genre, die aus dem einen oder anderen Grund herausragende Bedeutung erlangt haben. Wie wir spätestens seit der Titanic und Lehman Brothers wissen, ist nichts zu gross, um unterzugehen, und so möchten wir die Werke durch die Hervorhebung natürlich auch zur kritischen Diskussion stellen.

Du vermisst einen Klassiker? Die Rubrik hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit und ist laufend offen für Ergänzungen - ein Review deines Lieblingsklassikers ist also jederzeit willkommen (Kontaktdaten findest du hier).



Air - Moon Safari

Air bedeutet auf Französisch so viel wie Luft, Wind. Daneben gibt es noch einige Bedeutungen mehr, doch diese beiden Begriffe reichen bereits aus, um die Musik von Air und ihrem Debütalbum Moon Safari zu beschreiben.

Wie ein Hauch kommt es daher, leicht und bekömmlich würde man das in der Gastronomie wohl nennen, was in diesem Zusammenhang absolut als Kompliment zu verstehen ist. Dementsprechend begeistert waren bei Erscheinen der Platte im Jahre 1998 Kritiker wie Publikum. Moon Safari war für viele der Soundtrack des ausgehenden 20. Jahrhunderts. Die stimmungsvolle Mischung aus elektronischen und akustischen Elementen, die Zusammensetzung aus Easy Listening, Pop, Disco und französischem Chanson war irgendwie neu, ohne gross diesen Anspruch zu haben.

Mit dem Opener "La femme d'argent" taucht man ein in die musikalische Welt von Air, bestehend aus Nicolas Godin und Jean-Benoît Dunckel. "Sexy Boy", der nächste Track, frischt dann das Ganze zu einer leichten, milden Brise auf, um im meteorologischen Fachjargon zu bleiben. Richtig Retro-Disco-mässig kommt dieser Song daher, jedoch nicht ohne Augenzwinkern. Danach folgt "All I need", ein Song, der vor allem...

...weiterlesen


Air
Portrait: Air

Air ist Englisch und bedeutet Luft. Oder Athmosphäre. Air ist auch Französisch und bedeutet ebenfalls Luft. Air kann auch ein Wind sein, kein Windstoß, eher ein Hau...

...weiterlesen



Archive - You All Look The Same To Me

Wer Archive kennt, weiss, das die Band auf dramatische Herz-Schmerz-Musik steht und diese Vorliebe meist brilliant, manchmal aber auch etwas stark übertrieben rüberbringen kann. Beim ersten Album wurde die schöne Musik noch oft durch unpassende Raps gestört, das zweite geriet wunderbar schnulzig, und jetzt, nach weiteren zwei Jahren Wartezeit ist mit "You All Look The Same To Me" ein Meisterwerk erschienen, bei dem man sagen kann, dass die Band zu ihrem endgültigen ausgereiften Stil gefunden hat. Stolze 72 Minuten dauert die CD, und das trotz der relativ kurzen Playlist von 11 Titeln. Begonnen wird die Odyssee der Gefühle mit einer Mammut-Ballade von 16:30 Minuten Länge ("Again"), bei der sich einem vor Lust die Nackenhaare sträuben. Auffallend ist die sehr professionelle Stimme des Sängers, die stark an Radiohead-Frontmann Thom Yorke erinnert und perfekt in der Musik aufgeht; dazu wunderschöne Streicher, Mundharmonika-Einlagen, schleppende Beats und eine gute Prise Elektronik (die Songs bei ihren Höhepunkten unerträglich laut zu machen, haben sich Archive übrigens inzwischen auch abgewöhnt).

Als nächstes folgt "Numb", ein düsterer Song, der wie eine härtere Version von Massive Attacks "Heat Miser" anmutet; weiter mit "M...

...weiterlesen


Archive
Portrait: Archive

Im Sommer '94 lernte Darius Keeler in London den jungen Rapper Rosco kennen. Obwohl Keeler nicht wirklich an den britischen HipHop glaubte, lie&sz...

...weiterlesen



Archive - Londinium

Archives Erstling Londinium machte schon mit seinem Cover-Artwork, einer Landschaft, in der drei OP-Scheinwerfer einen Satz Leuchtstoffröhren "ansehen", einen leicht "Pink-Floydigen" Eindruck. Diese Assoziation findet man dann auch in der Musik wieder, hier aber erst noch sehr versteckt. Mehr in diese Richtung geht es erst mit dem übernächsten Album, "You All Look The Same To Me".

Die Musik von Londinium (was übrigens der lateinische Name von London, der Heimat der Band, ist) steht hauptsächlich auf drei Standbeinen: Der Stimme von Roya Arab, den Raps von Rosko John und den Keyboard-Klängen von Darius Keeler und Danny Griffiths. Letztere sind heute noch die Chefs der Band und prägten den Sound auf allen Alben sehr stark, vor allem mit jenen simlen, schon beinahe quietschenden, von Ton zu Ton gezogenen Klängen (zu hören beispielsweise am Ende von "So Few Words").

Der Gesang von Roya Arab ist das, was aus diesem Album etwas besonderes macht. Roya, die Schwester von Leila Arab, rutschte eher spontan in die Band und machte laut Aussagen der Band* bei ihrer Vorstellung einen sehr selbstsicheren, individuellen aber auch "g...

...weiterlesen


Archive
Portrait: Archive

Im Sommer '94 lernte Darius Keeler in London den jungen Rapper Rosco kennen. Obwohl Keeler nicht wirklich an den britischen HipHop glaubte, lie&sz...

...weiterlesen



Archive - You All Look The Same To Me

You All Look The Same To Me ist nach dem starken Erstling Londinium und nach dem durchzogenen Take My Head das dritte Studioalbum von Archive. Es ist zudem das erste Album mit dem Sänger Craig Walker (Ex-Power of Dreams).

Die manchmal nicht ganz zu durchschaubare Archive-Familie um Mastermind Darius Keeler und Danny Griffiths haben sich so ca. im Jahre 2000 wieder zusammengetan, um nach diversen Quelereien wieder ein gestandenes Archive-Album zu veröffentlichen. Nach dem stark Trip-Hop geprägten  Londinium und dem poppig dahinplätschernden Take My Head scheinen die Herren in dieser Zeit irgendwie ihre melancholisch, düstere Seite entdeckt zu haben. Leichte Kost war gestern.

Schon mit ihrem Opener "Again", der über 16 Minuten dauert, verabschieden sie sich von der Welt der simplen Songsstruktur und der Radiotauglichkeit. Hier wurde Schmerz in Klang verpackt. Still und Leise beginnt der Song, baut sich synthetisch auf, bis am Schluss der Text ("I don’t know why // Without your Love // It’s tear...

...weiterlesen


Archive
Portrait: Archive

Im Sommer '94 lernte Darius Keeler in London den jungen Rapper Rosco kennen. Obwohl Keeler nicht wirklich an den britischen HipHop glaubte, lie&sz...

...weiterlesen



Archive - Take My Head

„Take My Head“ gilt heute sowohl bei Fans und Kritikern, als auch bei Archive selber als das schwächste Album der nun doch schon fünfzehnjährigen Bandgeschichte. Lohnt es sich also überhaupt, sich mit dieser Scheibe zu beschäftigen - gerade in Zeiten wo eine riesige Musikbibliothek nur einen Mausklick entfernt ist? Ich glaube ja, denn gerade die Mängel, die dem Hörer fast bei jedem Song vor Ohren geführt werden, zeigen doch, dass ein durchaus brauchbares Grundgerüst vorhanden ist, welches man verschandelt sieht. Zudem übte das Album einen grossen Einfluss auf die weitere Entwicklung der Band aus, sowohl mit einigen hier erstmals in den Archive-Kosmos integrierten Songstrukturen, als auch mit dem offensichtlichen ökonomischen und künstlerischen Misserfolg, der zu Korrekturen Anlass gab.

In fast jeder Hinsicht stellt der Zweitling von Archive ein Zwischenalbum dar: Personell wurde nach Meinungsverschiedenheiten Abschied von der Sängerin Roya Arab und dem Rapper Rosko John genommen. Die übrig gebliebenen Soundteppichleger Danny Griffiths und Darius Keeler füllten die Lücke mit der Engländerin Suzanne Wooder – dies sollte aber eine Übergangslösung bleiben, denn schon beim Nachfolgealbum über...

...weiterlesen


Archive
Portrait: Archive

Im Sommer '94 lernte Darius Keeler in London den jungen Rapper Rosco kennen. Obwohl Keeler nicht wirklich an den britischen HipHop glaubte, lie&sz...

...weiterlesen



Björk - Medulla

Den ersten neuen Song von Björk hörte ich an der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Athen am Fernsehen. Als ich dem Song "Oceania" lauschte, konnte ich es kaum erwarten, endlich die neue Björk-CD in den Händen zu halten.
Nun halte ich sie in den Händen und weiss nicht, was ich über sie schreiben soll. Es ist ein sehr schwieriges Unterfangen, eine Kritik über Medulla zu schreiben.
Medulla ist schwarz. Die Farben entstehen erst nach mehrmaligem Durchhören. Die Stimme Björk's stand schon immer über ihren Songs. Nun steht sie im Zentrum. Eine Stimme, die für die Kraft der Natur steht. Die Kraft der Natur, die man in Island überall sieht. Man spürt die brodelnden Vulkane, die Weite der Gletscher und die auseinanderklaffenden Erdspalten. Es sind Bilder, die uns hier mit der Stimme aufgezeichnet werden. Bilder, die ein Stück der Natur festzuhalten versuchen. Medulla ist einzigartig und konsequent.

P.Tester

...

...weiterlesen


Björk
Portrait: Björk

Björks musikalische Laufbahn begann schon in frühester Kindheit. Im zarten Alter von 10 Jahren nahm die gebürtige Isländerin eine Kinderplatte auf. Danach sang ...

...weiterlesen



Boards of Canada - The Campfire Headphase

Schon die ersten Klänge, die man hört, lassen keine Zweifel offen: Man hat die neue Boards of Canada vor sich. Typische Akordwechsel, sphärische Soundgebilde, die sich vor dem geistigen Auge aufbauen, ähnlich den "Islands" auf der Website von Boards of Canada, die man überfliegen und erforschen konnte (die Seite ist leider nicht mehr online).
Somit ist klar: keine Überraschungen, gewohnte Qualität von BoC. Oder?

Neu bei diesem Album ist, dass sehr viele Gitarren verwendet wurden, die dem Ganzen mehr Weichheit und eine andere Art von Entspanntheit geben. So erinnern einige Tracks schon beinahe an die frühen Air (z.B. Satellite Anthem Icarus), doch Titel wie Chromakey Dreamcoat sind sehr typisch und unverkennbar Boarads of Canada. Die längeren Tracks werden durch kurze, 1- bis 2-minütige Intermezzos mit Namen wie A Moment of Clarity oder Constants Are Changing unterbrochen.

Wie gesagt, das Album ist unverkennbar Boards of Canada. Leider konnten die Brüder Mike Sandison und Marcus Eoin mit dem Werk als Gesamtes jedoch nicht an die Stimmigkeit und die Atmosphäre von Vorgängeralben wie Geogaddi anknüpfen. Abgesehen von Tracks wie Chromakey Dreamcoat oder Oscar See Through Red Eye hab...

...weiterlesen


Boards of Canada
Portrait: Boards of Canada

Boards of Canada haben mit ihren minimalen und befremdlichen Sound-Frickeleien schon fast so etwas wie einen Star-Status im Kreis der Hörerschaft von elektronisch abstrakter Musik erlangt.
Angef...

...weiterlesen



Four Tet - Rounds

Selbst gespielt hat Kieran Hebden (so heisst der Londoner Künstler, der hinter Four Tet steht) warscheinlich nicht viel auf diesem Album. Viel mehr handelt es sich bei Four Tet um einen Sammler von Samples. Beispielsweise der erste Track "Hands" beginnt mit dem Herzgeräusch eines Hundes mit Herzrhythmusstörungen (auf diesen Sample sei er besonders stolz, hiess es). Auch sagt man über ihn, er verlasse nur selten das Haus ohne gewisse Recording-Geräte, Sampler oder gar das Notebook.

Nun mögen einige sagen, Samples zusammenzuwerfen und daraus neue Tracks zu produzieren sei nichts Neues und schon gar nichts Schwieriges. Mag schon stimmen. Nicht aber für Four Tet. Auf diesem Album wird mit blossen Samples mehr Gefühl, Emotion und musikalische Schönheit erschaffen als auf manchen Alben mit einer "herkömmlichen" Instrumentierung. Fragile, verträumte Klänge, die an Sommerwiesen und Ferientage auf dem See erinnern. Im Kopf spulen sich Super8-Filme mit Kindheitsszenen aus glücklicheren Tagen durch.

Das Album beginnt, wie schon erwähnt, mit Herzschlägen, arhythmisch, wie der ganze Track "Hands". Begleitet von feinem Gebimmel und Geklimper. Darauf folgt "She Moves She", einer der schnelleren Tracks de...

...weiterlesen


Four Tet
Portrait: Four Tet

Four Tet ist der Name, der von Kieran Hebden für sein Solo-Projekt mit elektronischer Musik verwendet wird, um diese von seiner Arbeit mit der Postrock-Band <...

...weiterlesen



Goldfrapp - Black Cherry

Es ist nie einfach ein zweites Album aufzunehmen, nachdem der Vorgänger von Kritikern und Publikum gleichermassen gefeiert wurde. So erging es auch Goldfrapp, nachdem uns das Duo im Jahr 2001 sein Debütalbum 'Felt Mountain' präsentierte, das durch sphärische Klanglandschaften und die betörende Stimme von Alison Goldfrapp bestach und durch seinen Soundteppich wie ein wunderschöner Filmsoundtrack anmutete. 12 Monate wurde im Studio am neuen Album gefeilt und jetzt ist es endlich da: 'Black Cherry'.
'Crytalline Green', der erste Track, beginnt überraschend fetzig und repräsentiert einen Grossteil des neuen Albums. Lauter und elektronischer kommt es daher - poppiger eben. Zur Poppigkeit kommt aber auch eine gewisse Sperrigkeit hinzu. Das Ganze kommt nicht so aus einem Guss wie der Erstling, was dieses Album aber auch interessant macht. Ebenfalls schmissig ist die erste Singleauskopplung 'Train', doch es gibt auch ruhigere Moment, so zum Beispiel das schwelgerische Titelstück 'Black Cherry', das noch am ehesten an die 'alten' Goldfrapp erinnert. 
Ist Goldfrapps Zweitling nun ein gelungenes Album oder nicht? Wer ein zweites 'Felt Mountain' erwartet, wird vielleicht ein wenig enttäuscht sein, doch man kann 'Black Cherry' auch al...

...weiterlesen


Goldfrapp
Portrait: Goldfrapp

Goldfrapp ist ein britisches Duo, das elektronische Musik produziert. Die Band entstand 1999, als Sängerin Alison Goldfrapp, die bis dahin vor allem mit

...weiterlesen



I am X - The Alternative

X ist in diesem Fall Chris Corner, "nebenbei" Frontmann und Mastermind der (aufgelösten?) Londoner Band Sneaker Pimps, deren erstes Lebenszeichen das 1996 erschienene Debüt Becoming X  war..Gefolgt vom erfolgreicheren Zweitling Splinter im Jahr 1999. Docj mehr dazu in unserem Bandprofil.
In vielen Kreisen ist Corner bereits besser bekannt mit seinem Soloprojekt I AM X. Man kennt ihn vor allem live als Künstler, der sich gerne in Szene setzt. Aber widmen wir uns nun seinem zweiten und neusten Album The Alternative...

Mit President empfängt uns ein Opener, wie er im Buche steht. Man folgt den Worten Corners ab der ersten Sekunde, als führten sie einen Trauermarsch an. Begleitet von Staccato-Piano, stampfendem Bass und pompösen Bläsern, weiss man nicht so recht, ob man weinen oder mitsingen soll.

'They pull our strings
The animals
They blind, they breed the hate
Under their wing
We're scientist
We swallow what they fake'


Wie auch immer man sich entscheidet, mit dem Titelsong The Alternative bleiben wir textlich sowie musikalisch zwar in düsterer Stimmung, jedoch mit einem Rums, da...

...weiterlesen


I am X
Portrait: I am X
I am X ist das Soloprojekt von Chris Corner, seines Zeichens Urmitglied der Trip-Hop-Koryphäen Sneaker Pimps. Während der Status von Sneaker Pimps weiterhin Gegenstan...

...weiterlesen



Lamb - Lamb

1996 war das Jahr der Bandgründung und Veröffentlichung des Debüt-Albums von Lamb. Zu diesem Zeitpunkt war die ganze Bristol-Szene um Massive Attack und Portishead zwar schon recht etabliert. Ein Blick auf die Charts aus dieser Zeit zeigt jedoch, dass damals einerseits keine bestimmte Stilrichtung vorherrschend war (ausser den im Zerfall begriffenen Boygroups vielleicht), und andererseits (oder deshalb) relativ viel Platz für neue Stilrichtungen, Strömungen und Bands zur Verfügung stand. Und was Lamb mit ihrem selbstbenannten Debüt-Album brachten war vielleicht nicht neu, aber aufregend, kompromisslos und zusammen mit ihrem zweiten Album Fear of Fours wohl ihr bestes Album insgesamt.

Und gleich zum Beginn des Albums wird die Kompromisslosikeit augenscheinlich. Tracks wie "Lusty" oder "Cotton Wool" zerhacken die Musik derart in ungeraden Beatabschnitte, dass nur Louise Rhodes' Gesang die Brücke über die verschiedenen Takte schlagen kann. Und gerade bei "Lusty" sind nicht nur die einzelnen, beinahe willkürlich angeordneten Drum'n'Bass-ähnlichen Beats sehr einen, der ganze Song ist in 7/8 getaktet. Da...

...weiterlesen


Lamb
Portrait: Lamb

Autechre, die Bee Gees, The Charlatans, The Chemical Brothers, The CDP, The Fall, Inspiral Carpets, Joy Division, The Smiths, New Order, Oasis, Simply Red, The Stone Roses, The Verve und viele ande...

...weiterlesen



Lamb - What Sound

Es war spätestens „What Sound“, welches die gelegentlich geäusserten Vorwürfe, dass Lamb eine eher seichte Band sei, aufkommen liess. Und seien wir ehrlich: „Gabriel“ mit den Attributen „kitschig“ oder „süsslich“ in Verbindung zu bringen, ist nicht sonderlich abwegig. Auch wenn ich gerne annehme, dass die Lyrics von Lou Rhodes von Herzen kommen, sind Zeilen wie „I can fly / But I want his wings / I can shine even in the darkness  / But I crave the light that he brings“ von den Texten einer Katie Melua nicht allzu weit entfernt. Wenig erstaunlich fand der Song dann auch im Werbefernsehen, in einem Spot für den Opel Meriva, eine zweite Heimat.

Allerdings wäre es höchst unfair „What Sound“ auf den Chart-Stürmer „Gabriel“ zu reduzieren, finden sich doch auch musikalisch gehaltvollere Titel auf der Scheibe (Anmerkung des Autors: Obwohl auch schon 2001 viel Musik heruntergeladen wurde, waren damals die CD-Verkaufszahlen noch deutlich höher, so dass das Wort „Scheibe“ statt „Album“ gerechtfertigt scheint). Die grosse Spanne von durchaus kommerziellen Titeln zu experimentellen und verspielten Nummern kann zumindest teilweise mit dem Co-Produz...

...weiterlesen


Lamb
Portrait: Lamb

Autechre, die Bee Gees, The Charlatans, The Chemical Brothers, The CDP, The Fall, Inspiral Carpets, Joy Division, The Smiths, New Order, Oasis, Simply Red, The Stone Roses, The Verve und viele ande...

...weiterlesen



Massive Attack - 100th Window

jf - Darauf hat man lange gewartet! Die neuste Scheibe vom Trip-Hop-Urgestein Massive Attack. Schon alleine beim betrachten dieses Namens kommt Ehrfurcht auf, da sie ja unmissverständlich zu den absoluten Trip-Hop-Pionieren gehören und somit eine Band mit immensem Einfluss auf das heutige Musikgeschehen darstellen. Viel hat man im Vorfeld zum neuen Album schon gehört. Sie hätten ja schon einmal ein komplettes Album fertig gehabt, doch haben sie es wie es sich für exzentrische Genies gehört wieder komplett über den Haufen geworfen, auf dass nie ein Sterblicher das ihnen unwürdige Werk zu hören bekomme. So wurde kaum ein anderes Album sowohl von der Presse als auch von Musikliebhabern so sehr erwartet wie das neue und nun anscheinend auch würdige Massive-Attack-Album "100th Window".

Die Erwartungen an die Soundtüftler aus Bristol waren natürlich immens, jedoch ist man wohl in letzter Zeit etwas vorsichtig geworden, was zu hohe Erwartungen anbelangt. Schliesslich wäre es nach Morcheeba oder den Pimps, um nur zwei davon zu nennen, nicht die erste Band dieses Genres, die eine andere, popigere Musikrichtung einschlägt.

Nun ist es endlich da, das Album, auch wenn ein wenig verspätet. Die Musikkenner haben auch schon massenhaft Kritiken darüber abgegeben. Die Meinungen gehen d...

...weiterlesen


Massive Attack
Portrait: Massive Attack

Massive Attack gehen wie auch Tricky, Produzent Nellee Hooper oder später Smith & Mighty Ende der 80er aus dem Küns...

...weiterlesen



Massive Attack - Protection

Obwohl „Protection“ in der Top 10 der Coolest Albums of All Time List des Rolling Stones Magazines aufgelistet ist, obwohl „Radiation Ruling The Nation“, der Mad-Professor-Remix des Songs „Protection“, in einer Top 5 in der Nick-Hornby-Verfilmung „High Fidelity“ auftaucht und obwohl auf dem Album die letzte Zusammenarbeit mit Tricky zu hören ist, geht Massive Attacks Zweitling oft ein wenig zwischen dem frühen Noch-Nicht-Wirklich-Trip-Hop-Klassiker „Blue Lines“ und dem düsteren Meisterwerk „Mezzanine“ unter. So fehlt beispielsweise auf der deutschen Wikipedia ein Artikel zum Album und in der englischen Wikipedia muss es sich in der aktuellen Version gar als „coffee-table chill-out“ bezeichnen lassen.

Dieser Ausdruck, oder zumindest die Bezeichnung "Chill-Out", mag zwar ansatzweise auf gewisse Tracks wie die beiden rein instrumentalen, von Craig Armstrong komponierten Stücke „Heat Miser“ und „Wheater Storm“ zutreffen, und dass das Al...

...weiterlesen


Massive Attack
Portrait: Massive Attack

Massive Attack gehen wie auch Tricky, Produzent Nellee Hooper oder später Smith & Mighty Ende der 80er aus dem Küns...

...weiterlesen



Morcheeba - Charango

jf - Wer kennt es nicht, das Debut-Album "who can you trust?", mit welchem Morcheeba gleich ein Kultalbum für die Trip-Hop-Szene hingelegt hat. Ihr zweites Werk "big calm" war immer noch top, auch wenn es nicht ganz ans Erstlingswerk rankam. Das änderte jedoch dank anhaltender Morcheeba-Euphorie nichts daran, dass auch dieses Werk den berechtigten Erfolg erlangte.
Im Jahre 2000 kam dann die dritte Platte namens "fragemnts of freedom". Skyes Stimme war natürlich auch auf diesem Album genau gleich schön und verzaubernd, jedoch mangelte es an der Tiefgründigkeit und der Melancholie der ersten zwei Alben, oder besser gesagt, sie waren schlicht nicht vorhanden. Ein normales Pop-Alum ist entstanden. Morcheeba distanzierten sich auch in den Interviews vom Trip-Hop. Mit "fragments of freedom" gewannen sie sicherlich neue Fans, jedoch enttäuschten sie auch eine Menge Alteingesessener.

Diese Fans setzten darum auch nicht allzu grosse Erwartungen in das neuste Album "charango". Vor allem kündigten die Londoner an, ihr Werk sei stark von Weltmusik beeinflusst, was den Anschein macht, also wolle Morcheeba auch noch auf den "Trend-Zug Worldmusic" aufspringen, um auch noch da ein paar Hörer m...

...weiterlesen


Morcheeba
Portrait: Morcheeba

Morcheeba ist eine englische Trip-Hop-Band. Sie wurde 1995 in London gegründet und bestand bis 2004 aus dem DJ Paul Godfrey, seinem Bruder Ross Godfre...

...weiterlesen



Portishead - Third

Eine portugiesische Durchsage begrüsst mich. Dann beginnts. Geige und Gitarre. Irgendwie klingts gefährlich. Eine Spannung liegt in der Luft und das Tempo ist schnell. Es ist, als ob jemand vor seinem Feind davonrennen würde. James Bond kommt mir in den Sinn. Und jetzt kommt sie, die altbekannte Portisheadstimme, wie wir sie gern haben. Das schnelle Tempo des Liedes fällt auf. Irgendwie einfach schräger Sound. Aber das ist ja typisch Portishead. Und plötzlich: das Lied hört mitten drin auf. Finito und vorbei.
 "Hunter" beginnt ruhig. Die schöne Stimme kommt voll zur Geltung. Schöne Melodien. Aber auch hier, es liegt brodelnde Stimmung in der Luft. Sie hat etwas Geisterhaftes, diese Frau. Und dann kommen plötzlich nervöse Geräusche dazu.

"Nylon Smile" erinnert mich an Psapp. Eine Frauenstimme und lustige Instrumente im Hintergrund. Wie wenn Kinder trommeln würden. Recht lustige Tonkombinationen. Mal passen die Harmonien, und mal nicht. Es ist eine Mischung aus schön und schräg. Was mir jedoch auffällt: Der typische Trip-Hop-Beat fehlt bis jetzt! Die Stimme ist und bleibt dieselbe wie früher, aber die Instrumente dazu sind anders.
 Auch "The Rip" ist ein erstaunlich ruhiges Lied. Fast eine Ballade. Es erinnert mich an Madonna. Sch...

...weiterlesen


Portishead
Portrait: Portishead

Gründung

Barrow stammt aus der kleinen Stadt Portishead (North Somerset) und war im nahegelegenen Bristol als Studio-Angestellter an der Produktion des ersten Massive...

...weiterlesen



Trentemøller - The Last Resort

Was darf man von einem Album des dänischen Remixers Anders Trentemøller erwarten? Mit den Röyksopp- und Yoshimoto-Remixes hat er die Clubs in Ekstase versetzt. Und die Messlatte dementsprechend hoch gelegt. Doch wer nun ein Duztend Dancefloorkracher auf dem Debüt erwartet, wird enttäuscht. "Das neue Radiohead-Album, das nicht von Radiohead ist" - "Die zugänglichere Version von Aphex Twin" - "funkige Boards of Canada" - "Das bessere Electronica-Album als Nathan Fakes Drowning in a Sea of Love". Ja was denn jetzt? Höchste Zeit der Sache auf den Grund zu gehen.

Trentemøller hat für seinen Erstling den Dancefloor verlassen und sich auf die Reise in einen kalten, düsteren Herbstwald begeben. "Take Me Into Your Skin" eröffnet das 77 Minuten lange Album mit ersten - für Trentemøller typischen - Frickeleien. Eine warme Basslinie treibt den Song voran, bis die Streicher einsetzen. Das erinnert teilweise an Massive Attacks "Butterfly Caught". Zwischendurch darf man einen klassischen Big Beat geniessen. Ein herrlicher Start und der Hörer ist in Trentemøller's Zauberwelt gefangen.

Dann wirds schwerfälliger: Der böse "Vamp<...

...weiterlesen


Trentemøller
Portrait: Trentemøller

Anders Trentemøller ist ein dänischer Techno- und Houseproduzent und gefragter Remixer. Neben dem bekannten Alias Trentemøller veröffentlicht er ebenfalls unter den Namen Bu...

...weiterlesen



Tricky - Maxinquaye

Das Debut-Album des Ghetto-Kids Tricky aus Bristol gilt als eine der Grundsteine des Trip-Hop. Der im Elendquartier Knowle West (später Titellieferant für eines seiner Alben) aufgewachsene Adrian Thaws liess seine deprimierende, kaputte Umgebung Musik werden und schuf damit, zusammen mit Bands wie Portishead und Massive Attack, die Basis für den weltweiten Erfolg des Genres.

„Dem Bulldozer, der den Schrott zusammendrückte, hätte ich ewig zuhören können, für mich war das Musik“.

So umschreibt Tricky die Inspirationsquellen für sein späteres Wirken. In einer Zeit, in der die Hitparaden von hochpolierten Bands/Sängern/Projekten wie Take That, Celine Dion, Coolio und Oasis angeführt wurden, wirkte er wie ein suizidgefährdeter Paranoiker, der einem mit einem Grinsen den Stinkefinger vors Gesicht hält.

Er zerriss, zerstückelte, verstümmelte, minimierte und provozierte; um am Ende alles genial mit Tränen, Blut, Schweiss und Sperma wieder zusammenzukleben. Gekonnt wurden Beats verschleppt, Sounds bis zum Flirren entstellt und mit endlos wiederholten Loops zu einem Ganzen verwoben. Rauschen wurde nicht technisch wegradiert ("Hell is Round ...

...weiterlesen


Tricky
Portrait: Tricky

Von all den Finsterlingen der Bristoler Trip Hop-Schule ist er wahrscheinlich der Düsterste: Wo bei seiner Ex-Band Massive Attack oder bei Portishead auch mal der Groove die Oberhand gewinnt, ...

...weiterlesen



U.N.K.L.E. - Never Never Land

mm - Fünf Jahre haben sich James Lavelle und Richard File alias UNKLE Zeit gelassen, um ihr neustes Werk "Never Never Land" auf den Markt zu bringen.

Nachdem DJ Shadow nach dem Debüt-Album UNKLE den Rücken kehrte, war klar, dass sich der Sound von UNKLE ändern wird. Jedoch ist mit Richard File ein ebenbürtiger Ersatz zum Projekt gestossen. Die Platte wirkt als Ganzes sehr homogen. Ein wunderbares ruhiges und melancholisches Werk, das jedoch auch explodieren kann. Die Mischung zwischen Samples, Elektronik und klassischen Instrumenten ist überaus geglückt. Immer wieder lassen sehr gefühlvolle Klänge aufhorchen.

Auf der Platte haben eimal mehr grosse Gastmusiker mitgemacht wie Brian Eno, Jarvis Cocker (Pulp), Ian Brown (Stone Roses) sowie der QOTSA-Frontmann Josh Homme und 3D von Massive Attack, der seine Stimme und deutlich seine Handschrift im Song "Invasion" hinterlassen hat.

Einmal mehr genialer Sound von der Insel. In Sachen Kreativität und Verschmelzung verschiedener Musikstile sind die Engländer nun einmal Weltspitze. Kurz und gut ein perfekter Soundtrack für dunkle und kalte Wintermonate!

...

...weiterlesen


U.N.K.L.E.
Portrait: U.N.K.L.E.

UNKLE ist James Lavelle. Der Brite kommt 1974 in Oxford zur Welt und saugt schon in jungen Jahren Musik sämtlicher Stilrichtungen wie ein Schwamm in sich auf....

...weiterlesen



U.N.K.L.E. - War Stories

James Lavelle, UNKLEs Motherboard sozusagen, hat sich mal wieder mit Richard File kurzgeschlossen, um das zu schaffen, was man waghalsigerweise schon bei Erscheinen im Juli 2007 als eines der Werke des Jahres  zu bezeichnen versucht war: War Stories, das dritte Album der gastfreundlichen Trip-Hop-Formation.

Auch nach Endigung des 07-Jahrgangs halte ich - nun fundierter - daran fest: UNKLE ist eines der besten Werke im Genre gelungen, und dies trotz oder gerade wegen einer bemerkenswerten stilistischen Offenheit, die frühere Bastardtendenzen noch übersteigt. Dass Gitarren Einzug in die Elektronik halten, ist bestimmt nichts Neues, ein derart beherzter Griff in die Gefilde des klassischen Rock-Epos, ohne dabei die Eingängigkeit der pumpenden Elektronik preiszugeben, verdient  jedoch Hochachtung. Hier halten die grossen Themen mit testamentarischer Schwere Einzug: Schuld, Vergänglichkeit, Existenz und Vergebung. Hier wird das Pathos der Deep-Purple’schen Rockoper und die Trockenheit des (zuweilen stumpf-stupiden) Stonerrocks souverän eingbastelt, was sicher zum einen dem Einfluss  des Queens-of-the Stone-Age-Produzenten zuzuschreiben ist und zum anderen stimmlich vom klar hervorstechenden Ian Astbury (The Cult) getrage...

...weiterlesen


U.N.K.L.E.
Portrait: U.N.K.L.E.

UNKLE ist James Lavelle. Der Brite kommt 1974 in Oxford zur Welt und saugt schon in jungen Jahren Musik sämtlicher Stilrichtungen wie ein Schwamm in sich auf....

...weiterlesen