Review: Morcheeba - Antidote

Zuerst erschrak ich, nachdem ich die Play-Taste  gedrückt hatte. Ist das Morcheeba? Wo ist die unverwechselbare Stimme von Skye?

Das Rätsel in meinem Kopf löste sich auf, als ich das Booklet näher betrachtete. „Daisy Martey: Vocals“ – “Mocheeba would like to thank: Skye”

Die geniale Skye Edwards hat sich verabschiedet und Daisy Martey den Platz am Mikro überlassen. Doch nun zu meiner eigentlichen Aufgabe. Ich soll ja eine CD-Kritik schreiben und nicht einen Bericht über alte oder neue Sängerinnen.

Mein erster Eindruck von der CD war schlecht. Irgendwie konnte ich neue Stimme einfach nicht mit Morcheeba in Übereinstimmung bringen. Ich dachte schon darüber nach, dass dies der absolute Tiefpunkt nach so genialen Alben wie „Who Can You Trust?“ und „Big Calm“ sei.

Nach mehrmaligem durchhören muss ich nun meinen ersten Eindruck ein bisschen korrigieren. Das Album ist nicht schlecht – Es ist einfach anders!
Daisy kann man natürlich nicht auf eine Stufe mit Skye stellen. Dafür hat die CD in anderer Hinsicht einiges dazu gewonnen. Die CD kommt sehr funkig daher. Der Hip-Hop-Einfluss der vergangenene zwei Alben ist zum Glück  verschwunden. Der männliche Gesangpart auf den Tracks 4 & 9 find ich genial. Irgendwie erinnert mich die CD mit ihrem funkigen Groove an den Soundtrack von Pulp Fiction oder Jackie Brown. Die Songs bieten sehr viel Abwechslung. Geniale Gitarrensolos vermischen sich mit dem „Morchestra“.

Auf jeden Fall muss ich der CD zugute halten, dass sie nach mehrmaligem hören wächst. Die Stimme hört sich nicht mehr so fremd an wie zu Beginn. Sie integriert sich in die Songs und verschmilzt mit ihnen. Manch einer wird die geheimen Qualitäten der CD wohl nie erkennen, da er die CD schon wieder weggelegt hat. O.K. ... Es ist nicht mehr Trip-Hop wie auf „Who Can You Trust?“ dafür ist es Funk, der fetzt!

(P.Tester)

1. wonders never cease
2. ten men
3. everybody loves a loser
4. like a military coup
5. living hell
6. people carrier
7. lighten up
8. daylight robbery
9. antidote