The Young Gods - Music For Artifical Clouds
(15.03.04 / Make up)
Meine letzten Impressionen von The Young Gods stammen vom letztjährigen M4Music. Damals enttäuschen sie mich mit ihrem DJ-Set. Eine Stunde später schlugen sie aber mit ihrer Live-Performance ein wie eine Bombe. The Young Gods entpuppten sich als wahre Wandlungskünstler, ähnlich einem Chamäleon aus den Tiefen des Amazonas.
Mit Music for Artificial Clouds wandelte sich die Band einmal mehr. Da ist nichts mehr zu hören von ihrem explosiven Sound. Nein, das neue Album ist eine ambientlastige, traumhafte und meditative Musik. Music for Artifical Clouds ist Musik, die teilweise durch die Umgebung inspiriert wurde, für die sie geschaffen und in der sie gespielt wurde: Auf der Arteplage von Yverdon, an den Ufern des Neuenburger Sees während der Landesausstellung Expo.02. Der Aufbau der Komposition basiert auf der Suche nach computererzeugten, organischen Klangfüllen, gemischt mit Sounds, die Franz Treichler auf einer vor kurzem unternommenen Reise nach Amazonien aufgezeichnet hat. Die dargebotene musikalische Landschaft wird so mit imaginären Tieren, pflanzlichen Resonanzen, elektronischen Winden, fernen Melodien und künstlichen Klangwolken bevölkert. Music forArtificial Clounds ist Sound zum Relaxen, zum Abschalten oder sogar zum Meditieren. Die Kombination aus Relaxen und dem gleichzeitigen Schreiben einer CD-Kritik ist aber nicht die einfachste. Wohl darum vermögen mich die zwar schönen und intressanten Klangwelten nicht sonderlich zu begeistern.
Ich freue mich lieber auf das nächste Young-Gods-Album, das wieder mit mehr Lärm und Gitarren daherkommt und mit der Stimme von Franz Treichler bereichert wird.