Portrait Lump200 |
Review: Lump200 - Unsigned(01.09.08 / )Ein hektischer Beat, vielleicht ein Blech, empfängt mich, zusammen mit einem Sänger. Es ist eher Sprechgesang, und sein Englisch, sein Akzent erinnert mich stark an "The Streets". Trompete, Klatschen, verschiedenes "Blechgehacke". Es klingt nach Fasnacht, Experiment und Trash. Auch beim zweiten Lied fällt mir das Britisch-englisch auf. Schön! Und wieder klingt es fast wie ein Lied von "The Streets". Tollpatschig, trashig, cool, stolzierend, lustig und nicht ganz ernst gemeint. Die Stimme, der Gesang scheint ein wichtiges Element von Lump200 zu sein, das Hauptinstrument. Der Sänger möchte viel erzählen. Er sprudelt und sprudelt, und hört fast nicht mehr auf, zu reden. Melodien gibt’s kaum. Eher monoton ist das Ganze. Beat und Sprechgesang sind im Zentrum, ab und zu noch eine Frauenstimme. Lump200, das sind René Desalmand (music, vox), Michael Stauffer (lyrics), Kalle Kalima (guitar), Pauline Boeykens (sousaphone), Enno Kuck (percussion) und die Gastsängerin Chérie. Ihre Musik beschreiben sie als: Beats and Lyrics, und fragen sich, ob diese Musik tanzt, ob sie Lücken öffnen kann und ob sie bewegen kann? Lump200 leben und arbeiten in Bern und Berlin. "Oval foreign little town" klingt nach Gepolter, Geknister, Experiment und Hektik. Der Gesang ist eher scheu, suchend und leise, und doch ist er wichtig. Man will nicht nur Geräusche tönen lassen, sondern es will auch eine Geschichte erzählt werden. Vorallem steckt viel Humor hinter dieser Platte. Auch der Name Lump200 gefällt mir gut. Die Musik ist minimal. Vorallem besteht sie aus verschiedenen Beats, die eher nach Schepperbüchsen tönen. Der Gesang ist eher monoton, ohne grosse Melodien, dafür sehr menschlich, nah, gut verständlich und sympathisch. Es tönt, als würde man grad daneben sitzen. So wirst du eingeladen, selbst am Experimentiernachmittag mitzumachen. "I'm looking in my cup of tea" erinnert mich wieder an "The Streets". Tollpatschig, tanzbar und irgendwie elektronisch. Vielleicht wird Ton und Wort zu oft wiederholt in den Liedern? Aber es ist auf jeden Fall Musik, die "rockt". Cool und speziell. Die Texte sind einfach, und der Sprechgesang manchmal sogar mehrstimmig. Wobei, so richtiger Sprechgesang ist es ja nicht, dafür hat es zuviel Melodie drin. Es ist eher nicht Musik, zum zu Hause hören, dafür wäre sie zu hektisch. Lump200, die muss man live sehen. Ich glaube, da gehört noch eine Show dazu, einen Witz, den man live sehen muss. Oft beobachte ich den Wechsel zwischen der Frauen- und der Männerstimme. Sie erzählen abwechselnd. "Unsigned" ist hektische Musik, mit ballernden und hämmernden Beats. Aber es ist auch lustige Musik, die groovt und tanzbar ist. Es geht vorallem um Gesang und Beat. Die Stimme, die viel erzählen will, und dem Zuhörer so nah scheint. Mehrstimmiger, melodiöser Sprechgesang. Das ist eine Platte voller Humor, Experiment und tollpatschiger Freude. (meret) Tracks:
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