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Review: Röyksopp

 Senior

(14.09.10 / Wall of Sound/Astralwerks)

Nach ihrem letzten Album, "Junior" doppelt Röyksopp nun mit der Fortsetzung namens "Senior" nach. Da mir der Vorgänger sehr gut gefiel, machte mich der Name allein schon sehr neugierig.

Zuallererst fällt bei diesem Album auf, dass es rein, "instrumentell" (vor allem elektronisch) gehalten wurde. Der Gesang, welcher die Stücke von "Junior" zu echten Ohrenwürmern machte, ist also nicht vorhanden, dafür wird mehr auf entspannte Atmosphäre, klangliche Details und Experimentierfreude gesetzt. Durch diesen Unterschied wird es eher ruhigeren, akustisch neugierigen Gemütern gefallen. Für mich war das Album am besten als Begleitung zu einem Spaziergang an der Sonne zu hören. Insgesamt könnte man etwas plakativ sagen, die Scheibe sei Röyksopp für (Elektro-)Senioren.

Nun ein paar Worte zu einzelnen Tracks: Nach einem kurzen Intro folgt mit "Tricky Two", die rein elektronische Variante von "Tricky Tricky" des Vorgängeralbums. Währenddem dieser Track eine detailreichere Variante von der ersten Version ist, kam ich bisher nicht darum umher, den Gesang zu vermissen. Für mich persönlich liegt eine der grössten Stärken Röysopps darin, Gesang und experimentelle Elektronica zu kombinieren und deshalb vermute ich, dass man gerade durch diesen Umstand den Gesang umso mehr vermisst.

Den dritten Track, "Alkoholic", finde ich besonders interessant, da er sich so anhört, als ob die ganzen Synthesizer (inkl. Bass) angenehm beschwipst wären. Teilweise werden beispielsweise nicht mehr genau die Noten getroffen bzw. gehalten, wodurch leichte Dissonanzen entstehen. Es ist in der Tat ein akustischer Alkoholrausch. "The Drug" fand ich mit Abstand am langweiligsten: Ein Beat, ein paar Chords, etwas Bass - Wirkt für mich etwas unfertig. "The Fear" gefiel mir wiederum mit Abstand am besten. Ich fand diesen Track so ausdrucksstark, dass ich ausnahmsweise nicht das Gefühl hatte, dass irgendwelcher Gesang fehlte - ja ganz im Gegenteil wären damit wahrscheinlich viele Details überdeckt worden. Wem "Rokysopp Forever" gefiel wird gewiss auch mit diesem Track etwas anfangen können. "Coming Home"  ist meine Nummer zwei auf dem Album und lässt sich knapp als Rökysopp in einer Gute-Nacht-Lied Verpackung beschreiben.

Am besten ihr macht euch ein eigenes Bild - Via Stream könnt ihr das Album hier probehören :
http://hypem.com/artist/royksopp

Daniel Sutter


Tracks:
  1. ... And the Forest Began to Sing
  2. Tricky Two
  3. The Alcoholic
  4. Senior Living
  5. The Drug
  6. Forsaken Cowboy
  7. The Fear
  8. Coming Home
  9. A Long, Long Way
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