
Overpowered
Im Jahr 2005 überraschte die ehemalige Moloko-Frontfrau Roisin Murphy die Hörer mit ihrem experimentellen Soloalbum "Ruby Blue". Das vom Tech-Jazzer Matthew Herbert produzierte Debüt konnte wohl noch am ehesten als Avantgarde-Pop bezeichnet werden, was sich dann auch - trotz grossen Lobes seitens der Kritiker - in den Plattenverkäufen zeigte. Auf ihrem zweiten Longplayer zeigt sich Frau Murphy denn auch etwas zugänglicher und nimmt uns direkt mit auf den Dancefloor. Laut eigenen Angaben kam es dazu, nachdem ihr in einem New Yorker Club ein DJ 30 Jahre alte Dancetracks zugesteckt hatte. Ganz im Geiste der 80er-Jahre sind denn auch die 13 Songs des soeben erschienenen Albums "Overpowered" gehalten.
Schützenhilfe bekam sie dabei unter anderem seitens Groove Armada und Bugz In The Attic.
Der Opener des Albums, der gleichzeitig auch als Titeltrack fungiert, ist ohne Zweifel hitverdächtig, während einige andere Songs doch eher beliebig daherkommen ("Checkin On Me", "Cry Baby"). Auch die zwei Balladen ("Primitive", "Scarlet Ribbons") sind zwar anrührend, doch wirken sie auf diesem von Uptempo-Nummern dominierten Album eher deplatziert.
Positiv hervorzuheben ist einmal mehr die Vielfältigkeit von Roisin Murphys Stimme, die sie auf unterschiedlichste Art und Weise einzusetzen weiss. "Pep", den sie im Titelstück heraufbeschwört, besitzt dadurch ihre Musik auf jeden Fall zu genüge. Wer Roisin Murphy einmal live erleben durfte, weiss wovon die Rede ist.
Auch wenn "Overpowered" wie eingangs erwähnt zugänglicher erscheinen mag als "Ruby Blue", ist doch fraglich, ob es Ersterem nicht etwas an Zeitlosigkeit mangelt, wohingegen Letzeres schon heute als Klassiker bezeichnet werden kann.
Live zu sehen ist Roisin am 10.11. im Kaufleuten (ZH) und am 11.11. im Fri-son (FR).(akm)
- Overpowered
- You Know Me Better
- Checkin' On Me
- Let Me Know
- Movie Star
- Primitive
- Footprints
- Dear Miami
- Cry Baby
- Tell everbody
- Scarlet Ribbons

„I wish I was taking you with me..“ versucht uns Roisin als Abschied mitzuteilen, weil sie schon im ersten Lied über „leaving the city“ singt. Natürlich ist es kein Abschied, sondern eher eine Begrüssung zum Anfang der CD. Eine CD, die ja auch ein...





