“Paloma Triste” beginnt nett und scheu, doch schon bald mischen sich einpaar schräge Töne ein. Es kratzt und die Melodien beissen sich. Der Beat setzt ein. Manchmal klingt es fast nach Alarmsirene. Der Bass kommt. Jedes Instrument zieht voll sein Ding durch, ohne auf die anderen zu hören. Ein bisschen Katzenmusik. Manchmal tönt es wieder sehr schön, und dann wieder fast furchtbar. Es ist ein Experiment das mir gefällt.
Der zweite Track, “Thirteen Times An Hour“, klingt dann mehr nach Party, nach House. Ein harter, abgehackter Technobeat. Es sind zwei verschiedene elektronische Tönchen die miteinander zu kommunizieren versuchen. Sogar fast wie streitende Vögel. Und dann driftet das Ganze ab ins Chill-Out.
Isolée ist schwer zu beschreiben. Schräge Elektronik. Es klingt nach Kreativität, Spass und Experiment. Und ja, es ist eine Art Jugendlichkeit, die da versprüht wird. Tanzbarer Sound, man muss fit sein und wach, um dem Beat standhalten zu können.
“Taktell” erinnert mich an Apparat oder Pantha du Prince. Auf den ersten Blick scheint es langweiligen Techno zu sein, immer dasselbe und elend lang. Aber plötzlich kommt eine herzige, leichte, schöne Melodie dazu. Und wieder diese Klänge, die sich kratzen. Sieben Spuren, die gleichzeitig laufen.
“Journey’s End” heisst mein Lieblingstrack. Er ist schwer zu beschrieben, aber jedenfalls fast schon genial. So viele Tönchen, Melodien und Geräusche, die perfekt zusammengemixt sind. Mal schön, mal störend. Tanzbar ist es immer. Ein monotoner Beat eigentlich, mit dem man sich in Trance tanzen könnte. Vielleicht leicht trendy Musik? Gitarrengezupfe von weit hinten.
Beim nächsten Track (“Going Nowhere“) taucht das erste mal eine Stimme auf, ganz leise summend. Und eine Art Flöte, die jammert. Typisch für diese CD finde ich, dass die Musik sowohl Tanzmusik als auch gute Hintergrundsmusik sein kann. Weiter geht es mit “One Box“, Minimaltechno. Schön! Die Tönchen steigen eine kleine Hürde hoch und kommen dann gleich wieder runter. Alles ganz sachte. Es erinnert mich an Fabrik, an Fliessband. Alles abgepackt nach Plan. Es ist immer dasselbe aber trotzdem es gefällt.
“Celeste” ist gemütlicher Techno. Mit Harfe und Gitarre? Irgendwie Grossstadtmusik, feierlich und triumphierend. Und eine Melodie die dich einlullt. “Hold on” rockt! Hohe elektronische Klänge, die Aufmerksamkeit erregen wollen und miteinander tanzen. Etwas zwischen Alarmsirene, Bohrmaschine und Playstation.
Bis zum Schluss gibt’s noch kühle, robotermässige Computerstimmen, die mich an Kraftwerk erinnern. Party-House der sich dann zu smoothem Grossstadttechno entwickelt. Down Down Chill-Out. Ein tiefer Bass und ein segelnder Adler kreisend um die Hochhäuser. Schön!
(meret)
Tracks:
- Paloma Triste
- Thirteen Times an Hour
- Taktell
- Journey’s End
- Going Nowhere
- One Box
- Celeste
- Trop Près de Toi (97′ Interlude)
- Hold On
- Transmission
- In Our Country
Rating:
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MySpace: www.myspace.com/isolee