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Review: Lumi

 All These Things

(06.03.09 / Faze)    

Jazz ist wohl der gemeinsame Nenner dieses Albums, und wohl auch jener der Bandmitglieder. Lumi ist ein Duo aus der Sängerin Nadja Stoller und Oli Kuster an verschiedenen Tasteninstrumenten. Als Gäste spielen Jürg Bucher und Domenic Landolf Klarinette, Bruno Fischer Cello, Julian Sartorius Drums, Live werden die beiden von Luca Sisera am Bass und David Meier an den Drums ergänzt. Kuster dürfte in der Schweizer Musikszene wohl eher als Schwergewicht gelten, so war er in seiner bisherigen Karierre schon Mitglied von Züri West und spielte mit Mich Gerber und als die eine Hälfte der Band Pola. Und wenn der erste Track "Oh, My Heart" wegen Zusammenstellung Streicher, Kontrabass und dem Wurlitzerpiano zu Beginn noch sehr stark nach Mich Gerber klingt, kommt spätestens mit dem Einsetzen des Akkordeons, gespielt von Nadja, eine eigene Stimmung auf. Ein erster Stimmungswechsel von vielen, die auf dem Album noch folgen sollen.

Denn der nächste Song "Stray Cats" ist bereits der nächste Wechsel: Er besteht lediglich aus Loops von Stimmen, die so den Beat und die Begleitung imitieren. Assoziationen zu Björk und Vocal Artists liegen hier nahe, wenn der Track auch nicht ganz so experimentell wie jene Songs auf Björks Medúlla ist. Solche Vocal-Backgrounds kommen auch später, bei "Another Big Sleep", wieder vor.

Viele der Songs sind tatsächlich relativ jazzig auf ihre Art, aber die Band kann der Musik mit dem Einsatz des Akkordeons und später auch der Klarinette immer wieder ihre ganz persönliche Note geben. Und gemeint ist hier nicht die alles übertönende Art des Akkordeon-Spielens, sonder eine perfekt eingebettete, Akzente setzende Spielweise. Die beiden Tracks "Wintersong" und "All These Things" zeigen dies sehr schön.

Die Songs erzeugen immer wieder Bilder im Kopf. Bei "Wunderland", durch seine gestrichenen Kontrabassklänge, das Akkordeon und die ruhige Klänge, könnte man sich verschneite, graue Winterlandschaften vorstellen. Doch fast unmerklich, in der Mitte des Songs, verändert sich die Stimmung derart ("zerstäubt", "hebt ab", wie man es auch immer nennen will), dass man sich unweigerlich entspannen und die Augen schliessen muss. Wie eine Vogelschar in jenem Winterbild, die plötzlich stumm auffliegt.

Die Texte des Gesangs sind alle in Englisch, bis auf jenen von "Ima Nolang". Hier braucht man beim ersten Hören einen Moment, bis man die Sprache einordnen kann. Berndeutsch, auf eine besondere Weise gesungen, begleitet nur von Harmonium und Klarinetten. Auch hier erinnert man sich wieder ein ganz kleines Bisschen an das Unplugged-Abum von Björk. Im Gegensatz dazu erscheinen beim nächsten Track, "Legends", wieder fast orchestrale Klänge, die dieses mal mit Craig Armstrong verglichen werden könnten. Bei diesem Stück wurden Lumi vom Kaleidoscope String Quartet unterstützt.

Und mit "This Girl's In Love" und "(They Long To Be) Close To You" gönnen sich Lumi noch zwei schöne Coverversionen von Burt Bacharach. "This Girl's In Love", umgesetzt mit Blockflöten eher beschwingt und "Close To You" in einer Version, die man so in einer Pianobar in New York vortragen könnte.

Gegen Ende des Albums wird die Musik mehr und mehr zu handfestem Jazz - meist im Trio Piano, Bass, Drums plus Gesang (und bei "Some Do" noch mit Gesprächsfetzen, Ziegenglockengeläute und Hundegebell als Hintergrundgeräusche). Meist wird die Musik auch intimer und persönlicher. Gerade "Moss" ist ein perfekter Abschluss für ein Album dieser Art, vor allem mit seinen schönen "aufgefächerten" Klarinetten.

All These Things ist ein Album, das sehr viele Überraschungen birgt. Vergleiche mit anderen Künstlern wie Björk, Mich Gerber oder Craig Armstrong können zwar gemacht werden, aber Nadja Stoller und Oli Kuster haben immer ihren eigenen Stil, nicht zuletzt durch den Einsatz der für Jazz nicht gerade konventionellen Instrumente wie Akkordeon oder (jedenfalls heutzutage) der Klarinette. Jazz als Grundelement ist vielmals dominierend, teilweise aber nur ganz tief verborgen zu finden. Aber entscheidend sind letztlich die Bilder, die im Kopf beim Hören dieser Musik entstehen. Und diese sind sicher da, auch wenn sie wohl bei jedem Hörer anders sind.

(grid)

Reinhören: www.lumimusic.ch / www.myspace.com/lumisound

Konzerttermine gibt es in unserer Konzertagenda.

Tracks:
  1. Oh, My Heart
  2. Stray Cats
  3. Wintersong
  4. All These Things
  5. Scattered
  6. Wunderland
  7. Ima Nolang
  8. Legend
  9. This Girl's In Love
  10. Close To You
  11. Some Do
  12. One Moment
  13. Another Big Sleep
  14. Smell
  15. Moss
Bewertung (info):



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