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Konzertbericht:

 Emiliana Torrini

@ Bierhübeli 10.02.2009


„Somebody's got a long time way to go“ Die Entscheidung das Konzert mit „Fireheads“ zu starten, war bereits als Programmansage zu verstehen. Dieser Song des neuen Albums, welcher aber durchaus an den Vorgänger „Fisherman's Woman“ anknüpft, stimmte auf ein Konzert ein, welches beinahe alle Songs der letzten beiden Alben aneinanderreihte. Von „Me And Armini“ wurde sogar nur ein einziger Titel weggelassen. Der geneigte Leser vermag vielleicht bereits zu erraten, welcher dies war. (Die Antwort folgt am Ende des Textes)

Die auf „Fireheads“ folgende Ansage, dass nun ein Medley von Fisherman-Titeln folge, durfte mit Spannung vernommen werden. Die Band Torrinis, welche in Vollbesetzung aus zwei Gitarristen, einem Bassisten, einem Keyboarder und einem Drummer bestand, schien für diese zierlichen, wenig instrumentierten Songs klar überbesetzt. Folglich wurde die Titel auch in sich deutlich vom Album unterscheidenden Versionen vorgetragen. Die Angst, dass die Tracks durch das Mehr an Instrumenten an Seele und Prägnanz verlieren würden, stellte sich zwar nicht immer, aber sehr oft als unnötig heraus. Geschickterweise wurde die potenziell vorhandene Fülle oft dazu genutzt, die Kontraste zwischen lauten und leisen Passagen zu verstärken, was in Zeiten zu laut abgemischter Alben besonders wohltuend ist.

Das Konzert aber nur mit Fokus auf die Musik zu beschreiben, würde ihm nicht gerecht werden. Bereits vom Bühnenbild ging viel Charme aus. Geschmückt mit altmodischen Ständerlampen erinnerte es an die Nachkriegsästhetik, welche auch das Coverbild von „Me And Armini“ versprüht. Dazu passend trug Torrini ein schwarzes Blumenkleid und die Band war mit Krawatte und Anzug versehen. Noch deutlich charmanter waren aber Emiliana Torrinis Ansagen, welche vorwiegend auf deutsch vorgetragen wurden. Obwohl ihr die Sprache sichtlich Mühe machte, wechselte sie erst bei den Zugaben auf das ihr vertrautere Englisch. Sie liess es sich auch nicht nehmen jeden Song relativ ausführlich anzukündigen und teilweise die Entstehungsgeschichte zu verraten. Diese Zuwendung zum Publikum wurde geschätzt und führte wiederholt zu spontanem Applaus.

Der Altersdurchschnitt im Bierhübeli war für ein Popkonzert relativ hoch. Vor allem Personen meines Alters, also so um Jahrgang 1980, schienen sich in der Mehrheit zu befinden, was aber eigentlich wenig überrascht, denn diese konnten das Erscheinen von „Love In The Time Of Science“ als Teenager erleben. Entsprechend wurde relativ wenig getanzt und geschrien, was aber dem bewusst braven Bühnenbild und der oft eher feinen Musik zu entsprechen schien.

Im Gegensatz zum Bühnenbild kann die Musik aber nicht als brav beschrieben werden. Nicht nur in den einzelnen Songs wurde mit dem oben erwähnten Gegensatz von laut und leise gespielt. Gekonnt wurden zerbrechliche Songs wie „Ha-Ha" und „Bleeder" neben Titel wie „Me And Armini“ und „Jungle Drum“ gestellt, welche sehr viel Energie freisetzten. Herausragend war dabei die Performance von „Gun“, welches mit den gekonnten Steigerungen und seinem ausgeprägten Spiel zwischen intensiven und ruhigen Teilen an Archives „The Way You Love Me“ erinnerte, ein Spiel welches live noch deutlich besser zur Geltung kam als ab Platte. Hier machte es sich bezahlt, dass Lichteffekte bei diesem Konzert nur spärlich eingesetzt wurden: So wirkten diese, kamen sie wie bei „Gun“ einmal in grosser Zahl zum Einsatz, noch intensiver.

Bei der Zugabe durften sich dann auch die Nostaliger im Publikum freuen, wurden da doch mit „Sea People“, „Unemployed In Summertime“ und „Easy“ auch „Love In The Time Of Science“ Tribut gezollt. Zwar entschuldigte sich Torrini dafür, dass sie nun keine 21 mehr sei und deshalb die Aussagen nur noch bedingt zutreffen würden, zumindest mir war dies aber relativ egal, denn ich wurde sogar in mein achtzehntes Lebensjahr zurückversetzt. Ein objektiver Kritiker würde sich hier wohl darüber beschweren, dass insbesondere bei diesen Songs der Sound nicht optimal abgemischt war und Emilianas Stimme ein bisschen unterzugehen drohte, dem Teenager in mir war aber auch dies herzlich egal und ich verliess nach dem Konzert euphorisch das Bierhübeli.

Ach ja, nicht gespielt wurde „Dead Duck“, welches, da dieses vor allem aus Samples besteht, wohl auch nur bedingt livetauglich ist. Erstaunt war ich dann allerdings, als ich sah, dass auf dem am Merchandise-Stand zum Verkauf stehenden T-Shirt eine tote Ente abgebildet war.

Weitere Bilder gibt es in unserem Blog:
http://www.out-of-space.ch/blog/2009/02/11/konzertbilder-emiliana-torrini-bierhubeli-bern/

(as)




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Emiliana Torrini
Emiliana Torrini


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