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Review: Efdemin

 Chicago

(21.05.10 / Dial)

Chicago heisst der neue Longplayer von Phillip Sollmann aka Efdemin, welcher wie schon sein erstes Album (Efdemin, 2007) auf Hamburg’s Edel-House-Label Dial erscheint.

Für mich ist er spätestens seit seinem Preacher-House-Hammer "Just A Track" ein sicherer Wert in Sachen zeitgenössicher Clubmusik, also habe ich mit viel Vorfreude auf die Promo gewartet.

Chicago, dieser Albumtitel weckt ja schon mal ziemlich grosse Erwartungen. Ist es also eine (weitere) jackende Reminiszenz an den guten alten Chicago (Ware-) House? Nein, ist es nicht. Zumindest nicht nur. Viel mehr gehts hier in super-deepe, dubbige, aber auch technoide und klassisch-housige Richtungen. Und alles immer vom feinsten aus-produziert ohne dabei einen warmen, analogen Gesamteindruck vermissen zu lassen, oder gar roboterhaft zu klingen.

Überhaupt  ist es erstaunlich wie Efdemin es bei all den diversen Stilen doch versteht, seine eigenen Einflüsse einfliessen zu lassen ohne dabei in banales Zitieren zu verfallen. Das äussert sich dann bisweilen in Tracks wie "Night Train" wo sich ein deepes Minimalmonster ganz langsam und beinahe unmerklich zu einem fast schon fröhlich klingenden Stück Beachhouse entwickelt, nur um danach wieder in böse groovende Tiefen zurückzufallen.

Das jazzig pluckernde "Oh My God" erinnert einen dann an den Albumtitel, gleichzeitig aber auch an die momentan grassierende Deep House Welle. Eine musikalische Zeitspanne von gut 20 Jahren kurz in einem Track überbrücken? Für Efdemin kein Problem.

Tracks wie "There Will Be Singing" machen wohl vor allem auch auf dem grossen PA richtig Spass. Nicht unbedingt Peaktime-tauglich, aber so ab 5 Uhr morgens dürfte das jede anständige Crowd im Club in den Wahnsinn treiben.

Nach 2-maligem durchhören konnte ich keinen wirklichen Ausfall oder Filler feststellen. Sogar das Intro "Cowbell" hat seinen Reiz. Das beweist dann wohl, dass das Albumformat noch lange nicht tot ist, auch wenn von der iTunes Generation ständig das Gegenteil behauptet wird

Ein wirklich grossartiges Album und jetzt schon auf meiner Top10 des Jahres oder wie Efdemin wohl sagen würde: "If House Was A Nation, I Wanna Be President!"

Banshee / 28.4.2010

Reinhören: www.myspace.com/efdemin


Tracks:
  1. Cowbell
  2. Shoeshine
  3. Night Train
  4. Oh My God
  5. There Will Be Singing
  6. Le Grand Voyage
  7. Nothing Is Everything
  8. Round Here
  9. Wonderland (The Race For Space)
  10. Oh My God (Reprise)
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