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Review: Lou Rhodes

 Bloom

(01.10.07 / Infinite Bloom)

Lou Rhodes scheint im Trip-Hop-Genre eine Institution zu sein. Als Gesangshälfte von Lamb gehörte sie einem der wichtigsten Vertreter von jenen Bands an, welche generell zum Trip-Hop gerechnet werden. Und auch daneben hat sie eine beeindruckende Liste von Gastauftritten bei anderen Bands vorzuweisen, so z.B. 808 State, Funkstörung, A Guy Called Gerald, Pale (für den Film "Der Krieger und die Kaiserin") und früher im 2007 noch auf beeindruckende Weise mit The Cinematic Orchestra.

Anders wurde ihr Stil dann aber mit ihrem ersten Schritt als Solokünstlerin, mit dem Solo-Debut "Beloved Ones" (unser Review hier). Auf diesem wurde ihre charakteristische Stimme zumeist nur von akustischer Gitarre, Streichern und wenig Percussion begleitet. Dies war eigentlich nichts neues für Rhodes; schon auf dem Lamb-Debüt gab es akustisch-minimalistische Tracks ("Zero", "Feela"), diese aber eher als "Inseln" auf dem sonst sehr bewegten Album.

Mit "Bloom" scheint sie jetzt aber wieder einen Schritt zurückzugehen, in Richtung Orchestrierung und Beats, ohne jedoch in den Pop abzurutschen: Es bleibt relativ "akustisch". Zu Beginn des Albums (Track "The Rain") hat man zwar noch das Gefühl, dass "Bloom" sich wieder in denselben ruhigen Gewässern wie "Beloved Ones" bewegt, dies verliert sich jedoch, wenn quasi mit einem Paukenschlag ein ganzes Orchester an Instrumenten und Beats einsetzt. Auch die weiteren Tracks des Albums sind eher bewegt und nicht mehr so intim wie auf dem Vorgänger.

Irgendwie vermag das Album aber beim ersten Hören nicht so richtig mitzureissen. Auf der einen Seite ist bei vielen der Tracks die Melodie nicht richtig auszumachen, so beispielsweise beim Titeltrack "Bloom". Auf der anderen Seite wirkt einiges ein wenig konzeptlos, es scheint auf den ersten Blick eine Stossrichtung zu fehlen. Damit geht man vielleicht ein wenig hart ins Gericht mit Rhodes, denn viele Songs wachsen auch mit der Zeit, nachdem man sie mehrmals gehört hat.

Eines der Highlights des Albums jedoch, der Track "They Say", mag an alte Lamb-Zeiten erinnern, vor allem durch den Aufbau: ein stetiger Anstieg, ein Anschwellen der Lautstärke, mit härter werdenden Beats und dem ständigen Brummen des Kontrabasses. Vielleicht ist es die Tatsache, dass man immer diesen "Lamb-Faktor" in der Musik sucht, die einem das Album nicht objektiv genug betrachten lässt.

Das andere Highlight des Albums, der Opener "The Rain" mit seinem schon länger bekannten Videoclip kann man sich hier ansehen.
Reinhören in 3 Tracks vom neuen Album kann man auf MySpace.

(grid)

Anspieltipps:
- The Rain
- They Say


Tracks:
  1. The Rain
  2. Greatness In A Speck Of Dust
  3. Icarus
  4. Never Loved A Man (Like You)
  5. All We Are
  6. Chase All My Winters Away
  7. This Love
  8. They Say
  9. Sister Moon
  10. Bloom
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