Blog von www.out-of-space.ch, dem Schweizer Portal für Trip Hop und elektronische Musik

Archive for July, 2008

donnerstagsCDtipp: Der Krieger und die Kaiserin (Soundtrack)

by grid on July 31st, 2008

Der Krieger und die KaiserinDer Film “Der Krieger und die Kaiserin” (2000) war der direkte Nachfolger des erfolgreichen Filmes “Lola Rennt” (1999) von Tom Tykwer. Trotz des selben Drehbuchschreibers und Regisseurs (beides Tom Tykwer), einem sehr ähnlichen Cast (Franka Potente, Joachim Król, Lars Rudolph) und den eigentlich guten Kritiken hatte der Film nicht mehr der Erfolg von Lola Rennt.

Was die beiden Filme auch noch verbindet ist die sorgfältige Gestaltung des Sountracks. Schon bei Lola Rennt hatte Tom Tykwer die beiden Musiker Johnny Klimek und Reinhold Heil hizugezogen und einen Sountrack gestaltet, der sich nahtlos in den Film einfügt, wohl nicht zuletzt weil auch Franka Potente selbst dem Titelstück ihre Stimme lieh. Auch für “Der Krieger und die Kaiserin” gesellte sich das selbe Trio zusammen und gestaltete, dieses Mal unter dem Namen Pale 3, wiederum einen sehr hochstehenden Soundtrack für diesen Film.

Eine Hälfte des Sountrack-Albums besteht, wie zu erwarten, aus Stücken vom Film. Diese sind nach den Szenen benannt, in denen sie im Film verwendet werden und sind auch unverkennbar von dem Trio produziert worden (z.B. “The Roof” klingt auch sehr stark nach “Lola Rennt“).

Zu einem Tipp wird das Album jedoch aufgrund der anderen Hälfte. Da hat sich Tom Tykwer nähmlich eine ganze Reihe von Gästen eingeladen:

  • You Can’t Find Peace” featuring Skin
  • Escape (Afraid Of No One)” fearuring Louise Rhodes
  • Fly With Me” featuring Franka Potente
  • The Tunnel” featuring Beth Hirsch
  • Bodo” featuring Alison Goldfrapp
  • Just Another Day” featuring 12 Rounds
  • Four Days” featuring Anita Lane
  • Opening (Sissi Search)” featuring Michael Brook

Der Track mit Skin, der Sängerin von Skunk Anansie wurde auch als Single ausgekoppelt und ist auf der DVD als Videoclip zu sehen. Auch “Fly With Me” zeigt (wie auch schon “Wish” von “Lola Rennt”), dass an Franka Potente eine Sängerin verloren gegangen ist. Einer der schönsten Tracks auf dem Album, “The Tunnel” wird gesungen von Beth Hirsch, welche schon mit Air den Song “All I Need” gesungen hat.  Die Tracks sind jeweils sehr gut auf die Sängerinnen zugeschnitten. So klingt “Bodo” ein wenig nach “Pilots” und “Paper Bag” von Goldfrapps Album “Felt Mountain“.

Somit hat sich Tykwer für dieses Album eine Reihe von hochkarätigen Namen einladen können. Auf jeden Fall sollte das Album einen festen Platz zwischen den Alben von Goldfrapp, Air und Lamb erhalten.

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Bandtipp: Pivot

by jacques on July 30th, 2008

Pivot

Was auf Warp Records erscheint, kann eigentlich blind gekauft werden. Neben den alten Grössen wie Aphex Twin, den Boards of Canada oder Autechre, die sowieso mit ihren Alben in jeder gut sortierten Musiksammlung vertreten sind, veröffentlicht das britische Label auch immer wieder neue Künstler wie die Battles oder Flying Lotus, welche zu überzeugen vermögen. Wenig überraschen kann deshalb, dass die myspace-Seite des jüngsten Warp-Sprosses mit dem Namen Pivot immer wieder von mir aufgerufen wird.

Bei Pivot handelt es sich um drei Australier, welche rein instrumentale Musik produzieren. Diese kann wohl am ehesten mit dem Stempel „Postrock“ versehen werden, ist aber immer wieder von Elektronikspielereien durchdrungen. Teilweise kann eine gewisse Ähnlichkeit zu der Musik der Battles entdeckt werden. Debütiert hat die Band im Jahre 2005 mit dem Album „Make Me Love You“ und nach dem Wechsel zu Warp wurde bereits eine EP mit dem Namen „In the Blood“ veröffentlicht. Das zweite Album soll am 18. August erscheinen, den Namen „O Soundtrack My Heart“ tragen und folgende Tracks enthalten:

1.    October
2.    In The Blood
3.    O Soundtrack My Heart
4.    Fool In Rain
5.    Sing You Sinners
6.    Sweet Memory
7.    Love Like I
8.    Didn’t I Furious
9.    Epsilon
10.  Nothing Hurts Machine
11.  My Heart Like Marching Band

Probehören kann man die CD bereits auf http://www.myspace.com/pivotpivot, wobei vor allem der Titeltrack zu gefallen vermag. Wer die Einflüsse der Band erforschen will, sei auf den Podcast der Band mit dem Namen „O Download My Heart“ verwiesen. Die aktuelle Ausgabe, welche den Namen Cosmic Gods of Synth” trägt, überzeugt mit folgender Playlist:

1.    Van Halen – 1984 [1984]
2.    Vangelis – Main Titles [OST: Blade Runner]
3.    Jean Michel Jarre – Oxygene IV [Oxygene]
4.    Tonto’s Expanding Headband – Ferryboat
5.    David Bowie – Warszawa [Low]
6.    Pink Floyd – On The Run [Dark Side Of The Moon]
7.    Klaus Schulze – Floating [Moondawn]
8.    Kitaro – Flight [The Best of Ten Years 1976-1986]
9.    Vangelis – Spiral [Spiral]
10.  Kitaro – Mororism [Oasis]
11.  John Carpenter – Main Titles [Assault On Precinct 13]
12.  Brian Eno – 2/2 [Ambient 1: Music For Airports]

Vor allem wer im Westen der Schweiz wohnt, hat im Spätsommer gleich zweimal die Gelegenheit die Band live zu sehen: am 13. September im Bad Bonn in Düdingen und am 14. September in der Romandie in Lausanne.

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Spass mit Albumcovers

by grid on July 30th, 2008

Belle And Sebastian Lego CoverViele Covers von Alben sind in unserer Kultur fast so berühmt geworden wie die Mona Lisa oder “der Schrei” von Munch. Hier zwei Links zu Seiten, auf denen mit jenen Albumcovers Schabernack getrieben wird:

20 Album Covers Created in Lego

Bekannte Covers, u.a. von Aphex Twin (Windowlicker) oder von Belle & Sebastian (siehe oben) mit Lego nachgestellt.

Album sleeves as you’ve never seen them before

Eine Sammlung beim New Musical Express, die bekannte Albumcovers in einen neuen Kontext rückt. Besonders schön hier ist Nummer 19 (Beatles), Nummer 23 (Beck)  und Nummer 40 (Queen).

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Das www.out-of-space.ch-Netzwerk

by grid on July 29th, 2008

Network

Da die www.out-of-space.ch-Community auf dem Internet zuhause ist, liegt es nahe, dass wir uns auch in anderen Internet-Netzwerken ausserhalb unserer Website oder unseres Forums betätigen und austauschen. Hier nun eine kleine Auflistung unserer bisherigen Aktionsradien.

Für alle gilt: Feel free to join! Wir halten uns so offen wie möglich und gewähren allen suchenden und streunenden Musik-Seelen Asyl. Auf der anderen Seite sind wir auch immer offen für Tipps, Input, Anregungen und Ähnliches.

MySpace IconMyspace
www.myspace.com/e_zine_for_e_music

Eine Band, die nicht auf MySpace vertreten ist, existiert heutzutage (scheinbar fast) gar nicht. Deshalb haben wir uns auch da ein Plätzchen geschaffen und und mit vielen “unserer” Bands verknüpfen und befreunden können.

Last.fmLast.fm
www.last.fm/group/Out+of+Space

Last.fm ist für Musik-Freaks wohl eine der genialsten Erfindungen der letzten Jahre. Da tritt dann auch zu Tage, dass der eine oder andere sich vielleicht doch noch immer mal wieder gerne ein Roxette-Stück anhört. Unsere Gruppen-Charts zeigen auch, dass sich unsere Mitglieder keineswegs nur elektronische Musik und Trip-Hop anhören.

FacebookFacebook
www.facebook.com/home.php#/group.php?gid=8337894777

Neben vielen (und vielmals unnützen) Applikationen bietet das Freunde-Netzwerk Facebook auch eine Möglichkeit zur Verbrüderung in Gruppen. Zum Beispiel in unserer www.out-of-space.ch-Gruppe

Gibt es noch Netzwerke, in denen wir nicht vorhanden sind, aber unbedingt sein sollten? Unsere Kommentarfunktion nimmt Tipps dankbar entgegen.

(Bild von flickr.com/photos/ciro/)

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Was fürs Wochenende: Santogold und Diplo Mixtape (Gratis)

by grid on July 25th, 2008

Image of Santogold (Santi White)Wie man beim New Musical Express lesen kann, stellt die Sängerin und Produzentin Santogold ein kleines Mixtape zum freien Download ins Internet, welches sie in Zusammenarbeit mit dem DJ Diplo erstellt hat.

Auf dem Mixtape wurden neben Remixes von Santogolds selbstbetiteltem Debüt-Album, welches vor kurzem erschienen ist, unter anderen auch Tracks von Aretha Franklin, The Clash und den B52s eingesponnen.

Zum Download hier lang (oder sicher auch bald schneller via Torrent).

Die ganze Zutatenliste gibts beim NME.

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donnerstagsCDtipp: Vitamin String Quartet – A String Quartet Tribute To Massive Attack

by grid on July 24th, 2008

Vitamin String Quartet - A String Quartet Tribute To Massive AttackTribute-CDs sind in letzter Zeit einige aufgetaucht, von “Dub Side of the Moon” bis “Radiodread“. Es gibt CDs mit Lullaby-Versionen von Björk bis Green Day, damit schon Säuglinge auf den richtigen Musikgeschmack gebracht werden können. Manche dieser Tributes sind eher peinlich, mache recht gut gemacht. Fast alle polarisieren, denn es lässt sich immer darüber streiten, ob das ganze reine Geldmacherei mit populären Namen ist oder dem Original gerecht wird.

Dennoch möchte ich hier – als ersten donnerstagsCDtipp – das String Quartet Tribute To Massive Attack vom Vitamin String Quartet (Vitamin Records, Released 4.1.2005) vorstellen (nicht zuletzt, weil wir auf das neue Album von Massive Attack wohl noch einen Moment warten müssen). Wenn man sich die Liste der Tribute-CDs bei Vitamin durchschaut, dann macht sich das Gefühl von fabrikmässiger Herstellung der Alben breit, denn es erhielten schon etliche Bands eine Tribute-CD (momentan sind im Katalog des Labels 268 String-Tribute-Alben aufgeführt!).

Trotzdem ist die Qualität dieses Massive Attack-Tributes sehr hoch, die Songs wurden mit viel Liebe zum Detail interpretiert. Nicht dass sie immer nahe am Original sind, im Gegenteil. Von manchen der Tracks sind nur noch Melodiefetzen erkennbar, so wie zum Beispiel bei “Unfinished Sympathy” – logisch eingentlich, denn wie soll man den tragenden Bestandeil des Songs, nähmlich den Beat auch mit einem Streicherquartet, nähmlich Violine, Viola und Cello, nachspielen.

Oftmals bleibt es auch nicht beim Streicherquartet. Bei vielen Tracks wurde warscheinlich noch ein wenig mit dem Sampler nachgeholfen, um dem Sound eher gerecht zu werden, und bei einigen wurden noch Percussion-Elemente hinzugefügt, wie z.B. bei “Rising Son“.

Eines der schönsten Interpretationen ist jene von “Safe From Harm“, mit den gezupften Instrumenten, dem Höhepunkt in der Mitte des Tracks, dann ein “Full-Stop” und dem erneuten weiterfahren mit der Melodie einen Ton höher. Auch bei “Inertia Creeps” ist die Umsetzung gelungen; es klingt (wie das Original auf Mezzanine) sehr orientalisch mit der besonderen Percussion.

Mit “Oto” ist der letzte Track auf dem Album nicht von Massive Attack, sondern ein von Massive Attack inspiriertes Stück vom Vitamin String Quartet.

Schon der Schotte Craig Armstrong hat auf seinen Solo-Alben Themen von Massive Attack-Songs weiterverarbeitet, für deren Orchestrierung er bei Massive Attack verantwortlich war (”Sly” von Massive Attacks Protection, “Sly II” auf Armstrongs “The Space Between Us“). Wem Armstrongs Interpretationen aber auch ein wenig zu glatt, zu feingeschliffen erscheinen, der könnte an diesem Tribute-Album noch seine Freude haben, denn hier sind die Instrumente um einiges roher, dynamischer und somit lebendiger gehalten.

Reinhören in drei Tracks des Albums kann man hier:
http://www.vitaminrecords.com/…

Trackliste:
01      Angel
02      Hymn Of The Big Wheel
03      Rising Son
04      Better Things
05      Safe From Harm
06      Inertia Creeps
07      Sly
08      Teardrop
09      Three
10      Weather Storm
11      Unfinished Symphony
12      Oto (Original Composition)

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Ein Blick zurück auf Merfen Orange

by grid on July 23rd, 2008

Von der Thuner Band Merfen Orange sind nach deren Auflösung im Jahr 2000 in vielen Köpfen nur noch die Songs “Dr Summer chunnt” oder ihre lockere Interpretation von Räbers “Jede brucht sy Insle” geblieben. Spassige Song, aber bei weitem nicht das Beste, was die Band zu bieten hatte. Beide Songs stammen vom Debüt-Album “Fertig Luschtig“, welches sich vielleicht mit den frühen Werken der Fantastischen Vier vergleichen lässt.

Danach kamen jedoch noch zwei weitere Alben, Blockstoff (1998) und Am Apparat (2000), die dem geneigten Hörer doch immer noch die eine oder andere Perle zu bieten haben. Deshalb lohnt es sich hier vielleicht einmal, einige der Songs ein wenig genauer anzuschauen.

Merfen Orange - BlockstoffBlockstoff

Wohnblock – Schon der erste Track besticht vor allem, wie alle der hier aufgeführten (ausser der Instrumentalstücke), mit sehr schönen Texten und viel Wortwitz. Der Beat – Jungle oder Drum’n'Bass – ist sehr bewegt, dennoch sind im Track auch sehr ruhige Klänge zu hören, z.B. akustische Gitarren und “ambient”-Instrumente. Eines der besten Stücke von Merfen Orange.

Himbo – Wieder eine ähnlich Instrumentierung wie bei Wohnblock, hier aber stärkere Einbindung der Gitarre und ein gewagter “Refrain”.

Unterwasser – Einer der Songs mit den seltsamsten Texten:

“dr chäfer isch gros u gruusig
verstecke zuedecke wot nit verrecke
grimmig die schtimmig, gan ind deffensiive
tarne mi warne di vor dere perspektive”

Der ganze Track hat eine sehr eigen Stimmung, eben unterwasser.

Merfen Orange - Am ApparatAm Apparat

Khab-El-Sahlad – Auf “Am Apparat” ist einer der besten Tracks ein Instrumentaltrack. Mit Schlagzeug, Samples, Gitarren und Synthies wird fünf Minuten lang ein schöner Aufbau gemacht.

Strom – Das Thema des Songtitels wurde hier Textlich und Musikalisch umgesetzt: Es klingt nach Strom, nach Kraftwerk (ja, auch ein Wenig nach der Band) und Elektrizität.

Aei - Mit dem Synthie-Laut “Aei” beginnt der Instrumentaltrack ziemlich ruhig mit Gitarre, um dann später eher bewegter zu werden.

Merfen Orange war eine sehr abwechslungsreiche Band, die es sicher nicht verdient hat, nur auf ein, zwei Songs reduziert zu werden. Gerade die oben angesprochenen sind eine Hörprobe wert. Die muss man aber wohl oder übel auf Cede.ch (mit entsprechend mieser Qualität) oder im Plattenladen tätigen, denn auf dem Internet findet sich sonst keine Möglichkeit, in die Alben reinzuhören (es gibt z.B. keine MySpace-Seite – unglaublich).

Als Nachfolgeband von Merfen Orange könnte man übrigens Filewile bezeichnen, denn der damalige “Bandleader” von Merfen Orange, Jejot (Daniel Jakob), ist nun der eine des Filewile-Duos, von denen wir bei www.out-of-space.ch auch zwei Alben Reviewen durften (Filewile Remixed Part 1 & 2 und Nassau Massage).

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Konzerttipps: Stimmhorn / Zehnder, insbesondere mit Mercan Dede

by grid on July 22nd, 2008

StimmhornStimmhorn ist eine Ausnahmeband. Mit ihrer Musik sind sie sehr schweizerisch (Alphorn, Akkordeon, Jodel), und gleichzeitig klingt es weltoffen, mit traditionellen Elementen und gleichzeitig sehr modern, vertraut und dennoch neu. Und dies mit der “einfachen” Mischung von allerlei Hörnern und Blasinstrumenten, Akkordeon, Zehnders Stimme und weiteren Instrumenten, und Gästen wie zum Beispiel auf dem 2004 erschienenen Album Igloo, welches in Zusammenarbeit mit Kold Electronics entstanden ist. Stimmhorn sind stets am Experimentieren und am Suchen von neuen Herausforderungen, so wie z.B. auch bei der Zusammenarbeit mit der russischen Obertongesangsgruppe Huun-Huur-Tu (Live zusammen mit Stimmhorn zu sehen am 31.07.2008 an den Musiktagen Hitzacker in Deutschland).

Denn der Obertongesang ist auch meist die Technik, mit welcher Zehnder singt. Es bedeutet, beim Singen auf einem tiefen Ton zu verharren und diesen dann so zu modulieren, dass seine Obertöne die eigentliche Melodie bilden. Dies geschieht nur mit der Stimme und ohne weitere Effekte, was man beim blossen Hören der Alben manchmal nicht so ganz glauben mag.

Aus diesem Grund seien an dieser Stelle einmal mehr die Konzerte von Stimmhorn oder auch von Zehnder mit seinem Trio empfohlen. Denn dieser hat mit eben diesem Trio im August 2007 das Album “Kraah” (siehe auch hier) aufgenommen. Dieses bewegt sich mit der Instrumentierung Akustikgitarre, Kontrabass, Trümpi (Maultrommel), Streicher und Percussion ein wenig in eine andere Richtung als seine Arbeit mit Stimmhorn, ist aber genau so eigen und hörenswert.

Eine Reihe von besonderen Konzerten wird es diesen Herbst/Winter geben, wenn Stimmhorn mit dem türkischen Mercan Dede Esemble auftreten wird. Dies ist eine Gruppe aus Istanbul, die traditionelle Sufi-Spiritualität mit modernen elektronischen Klängen verbindet, also auch eine Zusammensetzung von modernen und traditionellen Instrumenten verwenden (man lese auch hier).

Konzertdaten von Stimmhorn & Mercan Dede:
27.11. Kaserne Basel
28.11. Stadttheater Chur
29.11. Chiasso
30.11. Dampfzentrale Bern

02.12. Rote Fabrik Zürich
03.12. Genf
04.12. Luzern

Weitere Terminie von Stimmhorn und Zehnder findet man hier.

Mehr Infos:

http://www.stimmhorn.ch
http://www.zehndermusic.ch
http://www.myspace.com/mercandede
http://www.mercandede.com

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Gurtenfestival 2008 – Ein kurzer Rückblick

by jacques on July 21st, 2008

Auch wenn vielerorts schon seit einigen Jahren die abnehmend Qualität des Gurtenfestivals beklagt wird, war zumindest für Fans von elektronischer Musik das Berner Festival in den letzten Jahren immer eine Reise wert. So spielten im letzten Jahr unter anderem die Young Gods, Lunik, 2raumwohnung, Filewile und Morphologue. Dieses Jahr sah es leider auch in diesem Bereich eher düster aus und nur die Chemical Brothers, MiNa und Mich Gerber und die Genfer Trip-Hop-Truppe Aloan boten OOS-Sound. Da deshalb wohl einige Leser dieses Blogs das Festival verpasst haben, hier ein kurzer Überblick, was die zuhause gebliebenen zu Recht oder zu Unrecht verpasst haben:

Bestes Konzert

Wenig überraschen vermochten mich die Chemical Brothers am meisten in den Bann zu ziehen. Dass man sich vielleicht ein engagierteres Publikum wünschen könnte, war angesichts der überwältigenden Visuals schnell vergessen. Das Bild, unter anderem bestehend aus einer grossen Leinwand und Lasern, und der Ton passten bestens zusammen. Jeder Beat, jede Bassline wurde von den Visuals umgesetzt, meist auch recht originell. Höhepunkte waren ein genial umgesetztes “Believe”, bei welchem religiöse Gebäude aus einem Plan via 3D-Gitter-Modell zum Leben erweckt wurde und die Zugabe mit “Block Rockin’ Beats”. Gespielt wurde ein Best-Of durch alle Alben, wobei die neueren mehr gewichtet wurden und vor allem Tanzbares auf dem Programm stand. Dass für mich das Ganze ein bisschen zu houselastig war, sei hier als kleiner Kritikpunkt noch angeführt.

Positive Überraschungen

Obwohl mein Besuch der Frank-Zappa-Statue in Vilnius schon fast meine gesamte Frank-Zappa-Kenntnis ausmacht, besuchte ich nicht ohne Hoffnung das Konzert des Sohnemanns unter dem Label „Zappa Plays Zappa“. Mit seiner musikalisch sehr begabten Band, darunter Frank Zappas alter Weggefährte Ray White, liess Dweezil Zappa die sehr ausgedehnten Stücke seines Vaters auf ein Publikum los, das, bestehend vor allem aus jungen Leuten, kaum einen der Songs je gehört hatte. Trotzdem bewegte sich dieses begeistert zu den ausgeklügelten Rhythmen, beklatschte die ausgedehnten Soli und ein grosser Teil blieb trotz des anschliessenden Züri-West-Konzertes auf der Hauptbühne bis zum Ende. Bemerkenswert war auch, wie vielseitig begabt die Musiker von Dweezils Truppe sind. Alle, auch Drummer und Keyboarder, übernahmen grössere Vocal-Parts und die beiden Keyboarder spielten nebenbei noch Trompete und Sax.

Überraschend gut war auch das Konzert der Hitparadenstürmerin Amy Macdonald. Auch wenn der Publikumsansturm in der Zeltbühne so gross war, dass ein wirklich entspanntes Konzert wegen dem ständigen Geschubse nicht möglich war, überzeugte die Schottin mit ihrer wirklich guten Stimme und einer Songauswahl, die nicht nur aus billigen Abklatschen der Hits bestand.

Eine letzte positive Überraschung waren die Beautiful Girls. Die Dreimanntruppe aus Australien bot einen gelungenen Mix aus Reggae, Rock und Pop und liess den Songs viel Zeit mehrere Steigerungen zu durchlaufen. Hier wurde wieder einmal gezeigt, wie man durch geschickte Streckung der Songs diese doch deutlich live-tauglicher machen kann. Der zu genüge vorhandene Platz konnte gut zum Mittanzen benutzt werden.

Viel mässiges

Neben den oben erwähnte sehr gelungenen Konzerten und einigen ebenfalls ansprechenden Darbietungen wie die der Kaiser Chiefs, von Klee oder von Ben Harper wurde auf dem Gurten viel Mittelmass geboten. So zeigte KT Tunstall eine sehr saubere und glatte Popshow, verschwendete ihre eigentlich gute Stimme an langweilige, ewig gleich klingende Lieder und festigte so meine nach Amy Macdonald ein wenig abgebauten Vorurteile gegen Hitparadenmusik wieder ein wenig. Auch HIM scheint seine besten Tage hinter sich zu haben und Ville Valo demontierte die Schwermut seiner Songs schon alleine mit seinen Blödeleien und seinem Gegrinse. Paolo Nutinis Mischung aus Country, Folk und Rock’n'Roll traf meinen Geschmack ebenfalls nicht annähernd. Nicht unerwartet kam, dass mir die Musik von Herbert Grönemeyer nicht zu gefallen vermochte. Ihm sei aber zugute zu halten, dass sein Auftreten doch einen gewissen Charme hatte und angenehm uncool und unzeitgemäss wirkte, was sich insofern bezahlt machte als das Publikum auch in den hinteren Reihen noch mitmachte.

Auch wenn das Wochenende auf dem Gurten dank einiger Überraschungen doch als gelungen bezeichnet werden kann, hoffe ich doch sehr, dass das Festival nächstes Jahr wieder zu alten Tugenden zurückfinden und wieder vermehrt elektronische Musik auf dem Programm steht. Gurtenfestivalmitarbeiter, welche diesen Blog lesen, sei mitgeteilt, dass Massive Attack und Archive wohl noch vor dem nächsten Sommer ein neues Album veröffentlichen werden.

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Download-Tipp: Black Era und MOU (vom Netlabel aquietbump)

by grid on July 17th, 2008

Das Netlabel aquietbump ist in Süditalien beheimatet und beherbergt Musik von Bands aus den musikalischen Regionen Trip Hop, Dub, Ambient und auch Hip Hop. Viele der Bands kommen aus Italien, aber auch andere Länder sind vertreten, wie z.B. die deutsche Band Das Kraftfuttermischwerk, welche mit der Coleoptera EP ihre erste Veröffentlichung auf dem Netlabel haben.

Alle auf dem Netlabel zur Verfügung gestellten Bands unterstehen den Creative Commons-Lizenzen by-nc und können somit frei downloaded, weiterverteilt und auch remixed werden, sofern der urspüngliche Künstler angegeben wird und die Weiterverbreitung ohne komerzielle Absichten erfolgt.

Obwohl alle Bands und Tracks, die von dem Netlabel angeboten werden, sehr hörenswert sind, sollen hier zwei Bands hervorgehoben werden:

Black Era

Black Era aus Neapel sind eine Trip-Hop Band mit vielen Einflüssen, was ihre Musik sehr abwechslungsreich macht. Wenn gesungen wird, dann in Englisch mit einer schönen Frauenstimme, die (mit einem ganz fein hörbaren Akzent) mal schön, mal aber auch hart sein kann. Aber auch Tracks ohne Gesang sind vorhanden, wie z.B. “Shielded” der in welchen man nachfolgend reinhören kann:

Black Era – Shielded (Album: The Point Of No Return)

Audio clip: Adobe Flash Player (version 9 or above) is required to play this audio clip. Download the latest version here. You also need to have JavaScript enabled in your browser.

speichern (ca. 9mb)

Download/weitere Infos:
http://www.aquietbump.com/blackera.html
http://www.blackera.com

MOU

Von MOU sind auf aquietbump gleich zwei EPs verfügbar: ###ntain Vibes EP und Memory Recall. Die Band stammt aus den bergigen Gebieten in Süditalien (Irpinia). Die Musik ist meist schneller Dub, mit Drum’n'Bass-Anleihen und schnellem, italienischem Rap, gesprochen mit der druckvollen Stimme von Paolo Picone.

Hier zwei Beispiele aus den beiden Alben. “Ora” mit sehr “fliegenden” Drums und schnellen Texten, “Voice Flying Recorder” mit hartem Bass dubbigen Drums.

MOU – Ora (Album: ###ntain Vibes EP)

Audio clip: Adobe Flash Player (version 9 or above) is required to play this audio clip. Download the latest version here. You also need to have JavaScript enabled in your browser.

speichern (ca. 6mb)

MOU – Voice Flying Recorder (Album: Memory Recall)

Audio clip: Adobe Flash Player (version 9 or above) is required to play this audio clip. Download the latest version here. You also need to have JavaScript enabled in your browser.

speichern (ca. 7mb)

Download/weitere Infos:
http://www.aquietbump.com/mou.html
http://www.mouproject.com/
http://www.myspace.com/mouism

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