Review: Electric Blanket – Hymn To Myself

(30.09.2011 / Wankdorf Recordings)

Zweieinhalb Jahre nach dem grossartigen How Much Peanut Butter veröffentlichen die Berner Electric Blanket nun den Nachfolger, Hymn To Myself. Zu hören gibt es 10 neue Songs, wiederum in der selben Mischung aus Pop, Naivität, süssem Gesang – und feiner Melancholie.

Die Melancholie ist die Eigenschaft der Songs, welche man vielleicht als letztes bemerkt. Oberflächlich gesehen sind die intelligent aufgebauten Songs recht poppig, mit eingängigen Melodien und “Clap”-Rhythmen, manchmal durchaus an die achziger Jahre und manchmal auch an Goldfrapps Ausflüge in diese Zeit erinnernd. Doch was bei Goldfrapps Versuch eher mit zu viel Kitsch ausgestattet wurde (Head First), ist bei Electric Blanket zurückhaltender und ausgewogener, aber eben auch mit einer leichten Melancholie durchsetzt. Diese wird einem als Hörer vielleicht erst dann bewusst, wenn man über den Songs ein wenig grüblerisch wird.

Dominiert werden die Synth-Pop-Songs nach wie vor von der zuckersüssen Stimme von Helena Danis und der gekonnt eingestreuten Gitarre von Patrick Lerjen. Auch jene frechen kleinen Gitarrensolos, die bereits auf Peanut Butter zu hören waren, findet man auch Hymn To Myself wieder, zum Beispiel am Ende von “Stuck In New York“. Die Songs wirken allgemein ein wenig aufgeräumter und mehr “straight-forward” als noch auf dem Vorgängeralbum.

Anspieltipps können so eigentlich nicht genannt werden, denn das Album hat keine Einbrüche, ist auch ein wenig kompakter als noch der Vorgänger, jedoch auch ein bisschen weniger verspielt, aber wunderbar zum Durchhören geeignet. Müsste man sich aber wirklich nur einen Song aussuchen, wäre es vielleicht eben jenes “Stuck In New York“, schon nur wegen dem schönen Gitarrengeschrumme zum Ende.

Mit zur Band gehören neben Patrick Lerjen und Helena Danis auch Oli Kuster (Pola, Lumi) am Synth, Rob Aeberhard am Bass und Fred Bürki am Schlagzeug. Somit kann das Album auch Live performt werden, ohne dass zuviel via Aufnahme eingespielt werden muss.

Electric Blanket haben also weiter an ihrem Sound gefeilt, sind sich aber weitgehend treu geblieben. Auch das neue Album macht fröhlich und nachdenklich zugleich, ist sowohl naiver Pop als auch bemerkenswert anspruchsvolle und vielschichtige Musik und gefällt letztendlich einfach.

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Electric Blanket auf dem Web: http://www.electricblanket.ch/

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