Zuhause, auf dem Sofa, mit den dicken, teuren Kopfhörern auf den Ohren und den Augen geschlossen.
Im Club, morgens um 03:24, der Raum mit dickem, irgendwie muffig riechendem Nebel gefüllt, die Müdigkeit überwunden und wieder weitertanzen.
Laut dem Label Everestrecords taugt die Musik von Tastatur für beide Gelegenheiten, Club und Sofa. Die Sofa-Variante kann man sich beim Hören des Albums sehr gut vorstellen, denn dieses ist vor allem in der ersten Hälfte recht entspannend. Entsprechend weniger geeignet scheint diese erste Hälfte der “Electric Lounge Machine” für den Club-Gebrauch. Tracks wie “Dandanchak” sind doch sehr langsam, so das sie eine Party doch eher zum absitzen und Biertrinken bringen würde als zum abtanzen. Dies ist aber nicht negativ gemeint.
Wenn schon eine Empfehlung für die Musik von Tastatur abgegeben werden müsste, würde ich diese eher bei Tätigkeiten wie dem spielen von Computerspielen suchen und zwar bei jener Sorte, bei der Puzzles gelöst oder etwas gebaut werden muss (Portal 2? Minecraft?). Es ist ein enspanntes, teilweise schon fast dubbiges dahinplätschern der elektronischen flitzchen und blipchen, sorgfältig geordnet und arrangiert. Erst gegen Ende zieht das Tempo ein wenig an, ab “Daemmerzustand” kann man vielleicht von Computer aufstehen und beginnen, sich zu bewegen. Dabei bleiben die Beats und Sounds auch bei Tastatur – in Everestrecords-Manier – eher ein wenig schräg, jedoch noch vergleichsweise umgänglich und bekömmlich.
So wird das Album “Electric Lounge Machine” der Beschreibung des Labels tatsächlich gerecht, wenn auch nicht alles zur gleichen Zeit sondern eher in einer Abfolge entspannen – Computerspiele spielen – ab in den Ausgang.
(grid)
Tracks:
- Rolldose
- 4. Obergeschoss
- 55hz
- Dandanchak
- Pepadsh
- Eierkuchen
- Swirell
- Daemmerzustand
- Hausgang
- Bubble Control
- Klabs
- Broadband
- Electric Lounge Machine
Reinhören: http://everestrecords.ch/shop/buy/electric-lounge-machine/